Acht Jahre Niedrigzinsen haben das globale Finanzsystem zerbrechlich gemacht. Banken taumeln, das Vertrauen schwindet. Nur das ersehnte Wachstum bleibt weiter aus. Die Wirtschaftselite ringt um Auswege.
Der Airbus A340 der Bundesluftwaffe ist am Mittwochabend noch keine halbe Stunde in der Luft, als der Kapitän ein „Starkwindfeld“ ankündigt. Doch Wolfgang Schäuble lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Weder von den Turbulenzen in der Luft noch von jenen, die ihn an seinem Zielort erwarten. Als Lektüre hat der Bundesfinanzminister neben der Mappe mit Unterlagen für die Tagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank ein Buch auf dem Tisch liegen: „Höllensturz“ von Ian Kershaw. Es handelt von Europas düsterster Zeit zwischen 1914 und 1949.
Verglichen mit dieser Ära, so die unterschwellige Botschaft, erscheinen die heutigen Probleme an den Finanzmärkten auf einmal klein. Aber sie sind doch groß genug, um nicht nur ein Flugzeug durchzuschütteln. Zum Beispiel die Krise der Deutschen Bank: Schäuble will das Thema in Washington am liebsten gar nicht ansprechen. Doch noch während der Minister im Anflug auf die US-Hauptstadt ist, warnt der IWF öffentlich vor der Schwäche von Deutschlands wichtigstem Geldhaus. Das hat wütende Beschwerden der Bundesregierung zur Folge, der IWF versucht zu beschwichtigen. Doch die Aufmerksamkeit ist damit unweigerlich auf die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) gelenkt, der die anhaltenden Niedrigzinsen das Geschäftsmodell zermörsern. Und nicht nur ihr.Der Niedergang des einst so stolzen Instituts steht beispielhaft für den permanenten Ausnahmezustand, der seit nunmehr acht Jahren an den Finanzmärkten herrscht.
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