Zum Wochenauftakt geht es wieder zurück für den Hamburger Agrarkonzern. Nachrichten Fehlanzeige. Allerdings bleiben für die Öffentlichkeit offenbar Fragezeichen nach den Geschäftszahlen. Einige im Überblick.
So erfuhr man erst aus den Ende letzter Woche vorgelegten Geschäftszahlen für 2015, dass KTG Agar seine beiden Anleihen um 20 und 10% auf in der Summe 342 Mio. EUR aufgestockt hatte.
KTG Agrar ist mit seinen Anleihen im Entry Standard notiert, wie auch mit der Aktie seit 2007. Unklar bleibt, weshalb die Aufstockungen ohne Adhoc-Mitteilungen über die Bühne gehen konnten.
Aus den Bilanzen erkennt man indes, dass KTG einige der proklamierten stillen Reserven in Form von Landbesitz bereits gehoben hat: So hat sich der Bestand an Ackerland bereits deutlich verringert, u.a. durch Sale-and-Lease-back-Aktionen.
Die stillen Reserven der KTG Agrar belaufen sich aktuell im Wesentlichen nur noch auf die mehrheitliche Beteiligung an Biogastochter KTG-Energie. Deren wirtschaftliche Unabhängigkeit stellen Branchenkenner natürlich in Frage, sollte es beim Mutterkonzern zu einer wie auch immer gearteten Krise kommen – was niemand hofft.
Nicht gut schmeckt indes die China-Ambition der Hamburger. Zitat aus dem Geschäftsbericht: Die Beteiligung des vermeintlichen strategischen Investors [Fosun] sei nicht wie geplant zustande gekommen, die Zusammenarbeit solle aber dennoch stattfinden / weitergeführt we3rden. Der Fosun-Gründer verschwand passenderweise kurz vor Weihnachten für einige Tage und war nicht auffindbar.
Fazit
Eine bessere Nachrichtenlage ist vorstellbar. Einiges davon ist selbstverschuldet, anderes für KTG Agrar nicht gut kontrollierbar (China, Russland…). Hier müssen die Hamburger jetzt sehr gute Öffentlichkeitsarbeit machen und eine überzeugende Deutung der Verhältnisse liefern.
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