Anleihegläubiger verweigern Präsenz: Wie vorab erwartet, ließen sich bei der gestrigen ersten Anleihegläubigerversammlung der angeschlagenen Beate Uhse AG mit 12,52% des ausstehenden Anleihekapitals von nominal 30 Mio. EUR zu wenig Anleihegläubiger blicken. Die Versammlung, bei der eine Mindestpräsenzquote von 50% gesetzlich vorgeschrieben ist, war damit beschlussunfähig.
Der Erotikkonzern wird nun am 6. Juli zu einer Folgeveranstaltung mit dann geringeren Anforderungen an die Beschlussfähigkeit einladen. Erfreulich: Noch vor der 2ten AGV soll den Bondholdern, wie u.a. vom designierten Anleihevertreter One Square Advisory gefordert, das Sanierungsgutachten von Ernst & Young voraussichtlich bis 26. Juni gegen Unterzeichnung einer Haftungsbegrenzungsvereinbarung zur Verfügung gestellt werden. Weitere Einzelheiten sind auf der Firmenwebseite hinterlegt.
Neue Bond ante portas: Die deutsche Tochter des finnischen Mobile-Credit-Spezialisten Ferratum zapft erneut den Bondmarkt an. So begibt die Ferratum Capital Germany GmbH zur Finanzierung des künftigen Firmenwachstums eine weitere Unternehmensanleihe 2016/19 im Zielvolumen von bis zu 50 Mio. EUR. Die Angebotsfrist des dreijährigen Kurzläufers startet schon heute: Anleger können das mit 4,875% p.a. deutlich niedriger verzinste, dafür aber auch von der Muttergesellschaft garantierte Wertpapier in der gewohnten Mindeststückelung von nominal 1.000 EUR über ihre depotführende Bank oder ab 10. Juni über die Börse Frankfurt voraussichtlich bis 20. Juni ordern.
Die sich in der Restrukturierung befindliche Singulus Technologies AG informiert über die nächste Schritte der am 15. und 16. Februar von den Stakeholdern beschlossenen Maßnahmen. So soll am 23. Juni die Abbuchung der noch umlaufenden 7,75%-Singulus-Schuldverschreibung 2012/17 über zuletzt etwa 55 Mio. EUR gegen Einbuchung der Erwerbsrechte bei den Bondholdern erfolgen. Damit werde die Voraussetzung für die Durchführung der Sachkapitalerhöhung durch Einbringung der Anleihe geschaffen. Am 27. Juni wird die Durchführung der Umtauschkapitalerhöhung in das Handelsregister eingetragen, wodurch die Anleiheforderungen erlöschen und die neuen Aktien entstehen. Zwei Tage später beginnen die Fristen zum Erwerb der neuen Aktien und der neuen Unternehmensanleihe, die dann spätestens am 20. Juli zum Handel an der Frankfurter Börse eingeführt werden sollen.
Auch wenn aktuell kein neuer „Feld-Bericht“ von KTG Agrar ansteht, geben die umlaufenden Anleihen am Morgen zum Teil wieder deutlich nach – KTG Agrar II (250 Mio. EUR, 2011/17, 7,125% p.a.) fährt gegenwärtig erneut einen Verlust von knapp 10% ein. Zahlreiche Anleger werfen ihre KTG-Wertpapiere infolge der zuletzt ans Licht gekommenen „Neuerungen“ im Agrarkonzern seit Tagen reihenweise auf den Kompost.
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