Der Streit zwischen Polens Regierung und Airbus eskaliert: Die Regierung des Landes bricht den Vertrag über 50 Hubschrauber. Airbus-Chef Enders ist erbost, Frankreichs Präsident Hollande greift zu drastischen Maßnahmen.
Polens rechtskonservative Regierung unter der PiS-Partei verliert sämtliche Sympathien im Ausland. Die französische Regierung hat am Dienstag angekündigt, die Militärhilfe für Polen herunterzufahren, nachdem die PiS-Regierung einen gültigen Vertrag mit Airbus Helicopters über die Lieferung von 50 Caracal-Hubschraubern gebrochen habe. Der Schritt ist einschneidend: Beiden Länder verbindet eine alte Freundschaft, die bereits lange vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen hat.Anfang der Woche haben Staatspräsident Francois Hollande und sein Verteidigungsminister Yves Le Drian Gespräche mit Warschau abgesagt, die seit langer Zeit geplant waren. Paris ist extrem verärgert, weil die neue Regierung nicht nur einen gültigen Vertrag breche, sondern auch noch die Unwahrheit über dessen Inhalt verbreite.Airbus-Chef Tom Enders äußert sich zu dem Vorfall ebenfalls deutlich: „Wir haben den Eindruck, dass wir von der aktuellen polnischen Regierung seit Monaten an der Nase herumgeführt worden sind.“ Die Regierung in Warschau habe dem europäischen Flugzeug- und Rüstungskonzern buchstäblich „die Tür vor der Nase zugeschlagen“, erklärte er am Dienstag. „Wir sind noch nie von einem Regierungskunden so behandelt worden.“Airbus Helicopters hatte noch unter der Vorgängerregierung eine Ausschreibung gewonnen – gegen die Wettbewerber Sikorsky und Leonardo. Die PiS, die Ende 2015 an die Macht kam, hatte schon damals gegen Airbus argumentiert. Nun will sie offenbar Sikorsky/Lockheed Martin den Auftrag zuschanzen. In Paris vermutet man, dass dahinter nicht nur eine europakritische Ideologie, sondern auch direkte wirtschaftliche Interessen einiger PiS-Abgeordneter stehen. Sikorsky hat Werke in Wahlkreisen von PiS-Abgeordneten.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.