Die Front eines Vodafone-Geschäfts im spanischen Barcelona.
Montag, 24.06.2013 05:58 von | Aufrufe: 1068

ROUNDUP/Kreise: Vodafone legt bei Kabel nach - Gebot auf 7,7 Milliarden erhöht

Die Front eines Vodafone-Geschäfts im spanischen Barcelona. © J2R / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images

LONDON (dpa-AFX) - Der britische Mobilfunker Vodafone hat im Rennen um die Übernahme von Kabel Deutschland möglicherweise den entscheidenden Etappensieg erzielt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg haben die Briten ihr Gebot auf 87 Euro je Anteil oder rund 7,7 Milliarden Euro für das gesamte Aktienkapital erhöht. Damit habe Vodafone auch den Aufsichtsrat und das Spitzen-Management des Münchener Unternehmens überzeugt.

Die Aufsichtsräte beider Konzerne sollten noch am Sonntag eine Vereinbarung unterzeichnen, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bereits am Montag könnte die Offerte offiziell vorgelegt werden. Sprecher der Unternehmen kommentierten die Informationen nicht. Ob Vodafone den Kampf um Kabel damit schon gewonnen hat, ist allerdings noch offen.

VODAFONE GEHT AN DIE SCHMERZGRENZE

Der US-Kabelnetzbetreiber Liberty Global hatte sich zuletzt ebenfalls ins Spiel gebracht und könnte ebenfalls noch mal nachlegen. Das Gebot der Amerikaner soll zuletzt bei 85 Euro je Aktie gelegen haben. Zu dem möglicherweise erhöhten Gebot der Briten haben sich die Amerikaner noch nicht geäußert. Das letzte Wort haben die Aktionäre - eine Empfehlung des Aufsichtsrats und Managements von Kabel Deutschland wäre jedoch ein wichtiger Meilenstein für Vodafone.

Der britische Mobilfunker würde sich die Übernahme viel kosten lassen und geht dabei auch an die eigenen Schmerzgrenzen. Analysten hatten bereits die zuletzt als Übernahmepreis gehandelten sieben Milliarden Euro als hoch eingestuft. Jetzt könnten es noch mal rund zehn Prozent mehr sein. Zum Kaufpreis für die Aktien kommen noch mal Schulden von zuletzt knapp 2,9 Milliarden Euro, so dass Kabel Deutschland bei der Übernahme insgesamt mit zirka 10,6 Milliarden Euro bewertet würde.

KABEL-ÜBERNAHME WÄRE FÜR VODAFONE GROSSER WURF

Das britische Unternehmen ist in Deutschland bereits zweitgrößter Mobilfunker und stößt aber beim Ausbau des Geschäfts mit dem Festnetz-Internet an seine Grenzen. Unternehmenschef Vittorio Colao gab daher das Ziel aus, Kunden europaweit kombinierte Telekommunikations-, Internet- und Fernsehdienste anzubieten - zusammen mit Partnern oder im Alleingang. Vor kurzem hat Vodafone mit der Deutschen Telekom eine Partnerschaft für schnelle Internetzugänge geschlossen.

Vodafone will das Hochgeschwindigkeitsnetz des Bonner Konkurrenten nutzen. Doch diese Vereinbarung könnte bald überholt sein. Mit Kabel Deutschland würde den Briten beim Festnetz-Internet der große Wurf gelingen, mit einem Schlag würden sie zum größten Konkurrenten der Telekom aufsteigen. Kabel Deutschland ist der größte Kabelnetzbetreiber hierzulande mit rund 8,5 Millionen Kundenhaushalten. Der Umsatz erreichte im vergangenen Geschäftsjahr 1,7 Milliarden Euro.

KABEL-AKTIE IM HÖHENFLUG


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kabel-Aktien befinden sich im Streubesitz, was eine Übernahme kompliziert macht. Größter Anteilseigner ist der Finanzinvestor Blackrock mit rund zehn Prozent. Aktionäre der ersten Stunde wären bei einer Übernahme auf jeden Fall die Gewinner. Kabel Deutschland wurde im März 2010 zu 22 Euro je Aktie an die Börse gebracht - der jetzt kolportierte Übernahmepreis liegt also fast vier Mal so hoch. Alleine in diesem Jahr legte die Aktie befeuert von den seit Februar laufenden Spekulationen über eine Übernahme um fast 50 Prozent auf zuletzt 84,10 Euro zu./zb/enl

Werbung

Mehr Nachrichten zur Vodafone Group Plc. Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.