Euro-Zeichen vor dem Gebäude der EZB.
Mittwoch, 14.08.2013 12:01 von | Aufrufe: 633

ROUNDUP: Eurozone beendet Rezession - Wirtschaft wächst stärker als erwartet

Euro-Zeichen vor dem Gebäude der EZB. © instamatics / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die krisengeplagte Eurozone hat nach anderthalb Jahren Dauer-Misere den Weg aus der Rezession gefunden. Ein überraschend starkes Wachstum in den beiden führenden Euro-Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich ließ das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Währungsraum deutlicher als erwartet steigen. Im zweiten Quartal habe die Wirtschaft in der Eurozone um 0,3 Prozent zugelegt, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch nach einer ersten Schätzung mit. Ökonomen hatten nur mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet.

"Deutschland steuerte den Löwenanteil dazu bei, dass die Eurozone im zweiten Quartal ihre lange Rezession hinter sich lassen konnte", kommentierte Andreas Scheuerle, Experte der Dekabank. Die größte Volkswirtschaft des Währungsraums war im zweiten Quartal laut einer ersten Schätzung um 0,7 Prozent gewachsen und damit so stark wie seit einem Jahr nicht mehr. "Die Lokomotive der Eurozone steht damit wieder unter Dampf", so Scheuerle.

REZESSION DAUERTE SECHS QUARTALE

Zuvor steckte die Eurozone sechs Quartale in Folge in der Rezession. Volkswirte sprechen meist von einer Rezession, wenn das BIP mindestens in zwei Quartalen nacheinander schrumpft. Allerdings hatte sich der Abschwung im Auftaktquartal bereits deutlich abgeschwächt und nur noch bei minus 0,3 Prozent gelegen. Im Schlussquartal 2012 war die Wirtschaft im gemeinsamen Währungsraum noch um deutlich stärkere 0,6 Prozent zum Vorquartal geschrumpft.

Im Vergleich zum Vorjahr sank die Wirtschaftsleistung der Eurozone im zweiten Quartal laut Eurostat um 0,7 Prozent. Sie ging damit etwas weniger als erwartet zurück. Analysten hatten im Jahresvergleich mit einem Minus von 0,8 Prozent gerechnet.

EXPERTE: WACHSTUM AUCH IN DER 2. JAHRESHÄLFTE

Auch für den weiteren Verlauf des Jahres zeigten sich einige Experten zuversichtlich: "Die verbesserten Stimmungsindikatoren deuten für die zweite Jahreshälfte auf eine Fortsetzung der Wachstumsdynamik hin", sagte Johannes Jander, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Dagegen sieht Experte Christoph Weil von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) keinen Grund für Euphorie. Seiner Einschätzung nach bleibt der Ausblick für die zweite Jahreshälfte verhalten. Ein deutlicher Aufschwung sei nicht zu erwarten.

Am Devisenmarkt konnte der Euro nicht vom überraschend starken Wirtschaftswachstum im Währungsraum profitieren. Der Kurs der Gemeinschaftswährung rutschte im späten Vormittagshandel auf ein Tagestief bei 1,3242 US-Dollar./jkr/jsl/she


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