Ein Standort von Esco im Rheinland. Esco ist ein Tochterunternehmen von K+S. (Symbolfoto)
Mittwoch, 11.05.2016 20:07 von | Aufrufe: 929

ROUNDUP 2: Harsche Kritik an K+S-Vorstand auf Hauptversammlung

Ein Standort von Esco im Rheinland. Esco ist ein Tochterunternehmen von K+S. (Symbolfoto) © Michael-Victor-Photo / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(neu: Abstimmungsergebnis)

KASSEL (dpa-AFX) - Der Aktienkurs miserabel, das Abwasserproblem ungelöst und die Chefs wegen Trinkwasserverunreinigung angeklagt - auf der Hauptversammlung des Kaliproduzenten K+S sind Anteilseigner Vorstand und Aufsichtsrat scharf angegangen. Dennoch wurden sie am Mittwoch mit über 70 Prozent entlastet, wie K+S am Abend bekannt gab.

Einige private und institutionelle Anleger hatten zuvor angekündigt, den Gremien die Entlastung zu verweigern. Stephan Werner, Portfoliomanager Deutsche Asset Management, sagte: "Aufgrund des uns fehlenden Vertrauens, dass Sie die Aktionärsinteressen wahren, wird die Deutsche Asset Management für das Geschäftsjahr 2015 gegen die Entlastung des Vorstands, aber auch des Aufsichtsrats der K+S stimmen."

Die Anleger seien enttäuscht über den Aktienkurs seit dem Scheitern der Übernahmepläne des Konkurrenten Potash im vergangenen Jahr, betonte Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Die Kanadier hatten 41 Euro je K+S-Aktie geboten, derzeit steht der Kurs bei rund 23 Euro.

Werner betonte: "Die Aktionärsinteressen wurden aus unserer Sicht in dieser Phase eindeutig nicht priorisiert. Das war eine hundertprozentige Torchance - Herr Steiner - Sie hätten den Ball (Ball Aktie) nur noch ins leere Tor schießen müssen." Ein anderer Aktionär sagte, die K+S-Aktie sei ein "Depotkiller".

Steiner verteidigte die Entscheidung. Das Angebot von 41 Euro je Aktie habe "nicht den fundamentalen Wert" von K+S reflektiert. Zudem wären womöglich Arbeitsplätze und Kaliproduktion in Deutschland gefährdet gewesen. "Wir haben sauber gearbeitet." Mit Blick auf die Zukunft sagte er: "Wir müssen liefern."

Bereits vor Beginn der HV hatten kritische Anleger und die Umweltschutzorganisation BUND gegen die Versenkung und Einleitung von Kali-Abwasser in die Werra protestiert. K+S-Chef Steiner forderte erneut eine "ausreichend dimensionierte Genehmigung" zur Salzabwasserentsorgung. Die Versenkung bis 2021 hat K+S beim Regierungspräsidium Kassel beantragt. Derzeit darf bei der Produktion an der Werra das Abwasser nur eingeschränkt versenkt werden. Steiner betonte, erst vor gut einer Woche sei Kurzarbeit angeordnet und große Teile des Werkes heruntergefahren worden.

Zur Anklage der Staatsanwaltschaft Meiningen wegen Trinkwasserverunreinigung im Kalirevier Werra sagte Aufsichtsratschef Ralf Bethke, er sehe für die Anklage "überhaupt keine Grundlage". Beschuldigt sind außer Bethke und Steiner noch weitere K+S-Manager. Nach Stellungnahmen der Angeschuldigten entscheidet das Landgericht Meiningen über die Eröffnung eines Hauptverfahrens.

K+S ist der größte Salzhersteller der Welt, den Großteil des Gewinns machen die Kasseler aber mit der Produktion von Kali-Dünger für die Landwirtschaft. Das Unternehmen beschäftigt rund 14 400 Mitarbeiter, darunter auch im thüringischen Unterbreizbach./lin/DP/he


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