Lieber Leser,
beflügelt durch die Übernahmegerüchte von United Internet war es bis zum Anfang der Woche zu einem Höhenflug der Aktie des Kölner Telekommunikationsunternehmens gekommen. Seit Montag tendierte die Aktie dann nur noch seitwärts, bis Mittwoch Morgen waren keine nennenswerten Impulse mehr zu verzeichnen. Dann kam die Überraschung: im Verlaufe des Vormittags gab der Kurs wieder deutlich nach und sank unter die Linie bei 2,20 Euro, konnte sich davon aber im Laufe des Handelstages wieder erholen. Am Donnerstag folgte jedoch ein erneuter Einbruch auf 2,10 Euro. Das Minus liegt demnach fast bei fünf Prozent.
In den nächsten Tagen werden die Anleger Gewissheit darüber erlangen, ob es sich nur um kurzfristige Gewinnmitnahmen gehandelt hat oder ob der Aktienkurs seinen Aufwärtstrend fortsetzen kann. Mit dem Kurs von vergangener Woche wurde der höchste Stand seit September 2014 erreicht, im Grunde war bei der QSC-Aktie jedoch von Oktober 2013, als die Aktie noch bei 4,89 Euro notiert wurde, bis zum vorläufigen Tiefpunkt von 1,43 im November 2014 eine deutliche Abwärtsbewegung im Chart zu erkennen. Die Erholungsphase hat erst im Herbst letzten Jahres wieder begonnen, und immerhin konnte der Titel in den vergangenen drei Monaten um fast ein Viertel zulegen.
Die Aktionäre hatten sich zuletzt sehr überzeugt von der optimistischen Prognose für das Jahr 2015 gezeigt. So wurde ein Umsatzziel von 400 Millionen Euro proklamiert. Auch die Dividendenausschüttung in Höhe von 0,10 Euro, die auf der Hauptversammlung am Mittwoch abgesegnet wurde, war für viele noch nicht investierte Anleger ein Anreiz um Einstieg. Der Fokus von QSC soll mehr und mehr auf das Cloud-Geschäft gelegt werden: im März hat eine Vertragsunterzeichnung mit Vodafone Deutschland stattgefunden, die diese Positionierung stärkt. So stellt das Unternehmen künftig über ihre Tochtergesellschaft FTAPI Vodafone-Geschäftskunden ein Produkt zur sicheren Verschlüsselung von E-Mails bereit.
Zudem will man in Köln immer mehr Kunden aus dem Mittelstand gewinnen. Mit dem hessischen Energieversorger Süwag wurde ein Vertrag mit einem Volumen von rund 40 Mio. € unterzeichnet. Dennoch ist es bei QSC auch ein Teil der Strategie, die Kosten weitestgehend zu senken, so blieb dem Management nichts anderes übrig, als 100 Mitarbeitern zu kündigen. Diese Sparmaßnahmen werden erst in der Bilanz des zweiten Halbjahres eine positive Wirkung auf die Bilanz haben, wie das Unternehmen auf der Konferenz mitteilte.
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