Der Gaza-Konflikt tobt in den sozialen Netzwerken. Fotos von getöteten Kindern und Raketeneinschlägen fachen den Hass an. Doch nicht alle machen mit. „Wir wollen keine Feinde sein“, verkünden Muslime und Juden im Netz.
Was ist die Sprache der Liebe? Die Journalistin Sulome Anderson und ihr Freund Jeremy können sich nicht entscheiden. Sie wollen es auch gar nicht. Deshalb sprechen sie einander in ihrer jeweiligen Landessprache an: Sulome nennt ihren Freund „Habibi“, er sie „Neshama“.
Hinter den exotischen Kosenamen steckt eine politische Botschaft. Denn Sulome ist libanesischer Abstammung. Jeremy dagegen ist Jude. Damit sind sie Teil zweier Kulturen, die sich fremd zu sein scheinen – und seit Jahrzehnten bekriegen. Dass es so nicht sein muss, wollte das Paar aller Welt demonstrieren. Dafür schossen sie ein Foto und veröffentlichten es auf Twitter und Facebook (Facebook Aktie). Es zeigt sie bei einem Kuss, vor ihrer Brust hält Sulome ein Papier mit der Aufschrift: „Juden und Araber lehnen es ab, Feinde zu sein“.
Seit das Bild vor rund zwei Wochen online ging, haben zahlreiche Twitter-User es dem Paar nachgetan. Unter dem Hashtag #JewsAndArabsRefuseToBeEnemies zeigen sie, dass Krieg in Nahost nicht gleich eine persönliche Feindschaft bedeuten muss.
Muslimisch-jüdische Paare sind darunter, zum Beispiel ein Jude, der eine iranische Partnerin hat. Ein anderes Foto zeigt eine Familie: Vater, Mutter, ein gelocktes Kind. „Es gibt eine Alternative“, steht auf ihrem Papier. Und eine Frau schreibt: „Mutter Jüdin. Vater Palästinenser. Wir leiden in jedem Fall. Hass macht es schlimmer“.
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