Hamburg (aktiencheck.de AG) - Christian Cohrs, Analyst von Warburg Research, stuft die Aktie von Dürr (Dürr Aktie) weiterhin mit "kaufen" ein.
Die vorläufigen Zahlen für 2011 würden einen starken Endspurt zeigen und seien besser als erwartet ausgefallen. Bereits vor dem geplanten Termin (21. Februar) habe Dürr herausragende Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2011 veröffentlicht. Die berichteten Zahlen hätten die Prognosen der Analysten übertroffen und auch über dem Konsens (EBIT von EUR 96,3 Mio. laut Factset) und der Guidance (EBIT von ca. EUR 90 Mio.) gelegen.
In 2011 habe sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr um 63% erhöht. Dabei sei im Schlussquartal eine weitere Steigerung von 13% erzielt worden. Beachtlich! Die starke Auftragsentwicklung reflektiere die hervorragende Positionierung des Unternehmens in den Schwellenmärkten, insbesondere in China, wo die Automobil-OEMs derzeit um neue Produktionskapazitäten wetteifern würden. Darüber hinaus gebe es noch Aufholeffekte aus der Wirtschaftskrise 2008/09, als die Investitionen der Pkw-Hersteller außergewöhnlich niedrig gewesen seien, um die Liquidität zu gewährleisten.
Durch die stark wachsende Top Line (+50% yoy) und die enge Kostenkontrolle habe Dürr im Gesamtjahr eine operative Marge von 5,5% erzielt und sei damit nah an das Managementziel von 6% herangekommen. Wie die Analysten bereits in einer November-Studie dargelegt hätten, sollte dieses Ziel bis spätestens 2013 durch ein besseres Preisumfeld sowie eine Verlagerung im Umsatzmix von 25/75 zu 30/70 zwischen (relativ) margenstarken Service-Leistungen vs. dem margenschwächeren Ausrüstungsgeschäft erreicht werden.
Das Management peile einen Auftragseingang von mehr als EUR 2 Mrd. an. Der entsprechende Auftragsrückgang von rund EUR 600 Mio. gegenüber dem Vorjahr sei nach Erachten der Analysten kein Grund zur Sorge, sondern liege in den geringer werdenden Aufholeffekten aus der Wirtschaftskrise begründet. Beim Umsatz peile Dürr eine moderate Steigerung auf ca. EUR 2 Mrd. an. Mit einem Auftragsbestand von EUR 2,1 Mrd. per Jahresende 2011 sollte die Guidance kaum gefährdet sein.
An ihren im Rahmen der Guidance liegenden Finanzprognosen 2012 hätten die Analysten nur Feinabstimmungen vorgenommen. Aufgrund einer Stabilisierung der Makro-Indikatoren und den verbesserten Aussichten für die Automobilindustrie hätten sie jedoch ihre Schätzungen für den Jahresauftragseingang um jeweils ca. EUR 175 Mio. für 2012 (auf EUR 2.110 Mio.) bzw. 2013 (auf EUR 2.179 Mio.) erhöht, was zu um 16%/19% höheren Prognosen für EBIT/EPS 2013 führe.
Seit Aufnahme der Coverage Anfang September habe die Dürr-Aktie mehr als 60% zugelegt. Aufgrund der guten operativen und finanziellen Performance und den soliden Geschäftsperspektiven halte man Dürr (EV/EBITDA 2012e von 4,8x; P/E 8,6x) ggü. anderen MidCaps im Bereich Engineering/Automobilzulieferer weiterhin für attraktiv bewertet (so notiere z.B. KUKA (Kuka Aktie) laut Factset mit 6,5x bzw. 13,6x).
Die Analysten von Warburg Research bleiben bei ihrer Kaufempfehlung für die Dürr-Aktie. Das Kursziel werde von EUR 38 auf EUR 44,50 erhöht (reflektiere den FV von DCF- und FCFY-Modell). (Analyse vom 01.02.2012) (01.02.2012/ac/a/nw)
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