Erst 2, dann 1, jetzt 0 Euro: RWE streicht fast allen Anlegern die Dividende – und verschreckt damit die kommunalen Aktionäre. Die Abschreibungen sind so hoch, dass der Energiekonzern 2015 rote Zahlen schreibt.
Der ungebremste Verfall der Strompreise im Großhandel hat den Energiekonzern RWE im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von rund 200 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Hauptgrund waren Abschreibungen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro auf die konventionellen Kraftwerke.
Die operativen Ergebnisziele habe der Versorger 2015 erreicht, erklärte RWE. Nach vorläufigen Zahlen lag das betriebliche Ergebnis bei 3,8 Milliarden Euro und das bereinigte Nettoergebnis bei 1,1 Milliarden Euro.
Als Folge will der Vorstand nun die Dividende fast vollständig streichen. Für Stammaktien soll es in diesem Jahr keine Ausschüttung geben, Inhaber von Vorzugsaktien sollen noch 13 Cent bekommen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 1 Euro pro Stamm- und Vorzugsaktie gezahlt. Die Entscheidung sei notwendig, um das Unternehmen zu stärken, sagte Konzernchef Peter Terium. „Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Perspektiven in der konventionellen Stromerzeugung haben wir heute eine Dividendenentscheidung getroffen, die uns nicht leicht fällt“, begründete Terium den Schritt.
Der Vorschlag in Sachen Dividende dürfte auch die Kommunen hart treffen, die knapp 24 Prozent an dem Versorger halten und in den vergangenen Jahren mit den Gewinnbeteiligungen ihre klammen Kassen entlastet hatten. Die Stadt Essen reagierte mit Entsetzen auf die Ankündigung des Energieriesen. „Das übertrifft meine schlimmsten Alpträume“, sagte der Stadtkämmerer Lars Martin Klieve (CDU). Für die Stadt fielen damit gut 18 Millionen Einnahmen weg. Dabei sei die Finanzlage wegen der Flüchtlingskrise derzeit besonders kritisch.
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