Flagge der Bundesrepublik Deutschland.
Donnerstag, 27.11.2014 15:18 von | Aufrufe: 1201

Anleihezinsen nach schwacher deutscher Inflation im Sinkflug

Flagge der Bundesrepublik Deutschland. pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die schwache Inflation in Deutschland hat die Zinsen europäischer Staatsanleihen am Donnerstag auf neue Rekordtiefstände gedrückt. In Deutschland fiel die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf einen historischen Tiefstand von 0,69 Prozent. Französische Papiere gleicher Laufzeit rentierten erstmals mit weniger als einem Prozent. Auch in Italien und Spanien wurden neue Rekordtiefs verzeichnet. Händler begründeten die Entwicklung mit der Aussicht auf eine noch lockerere Geldpolitik im Währungsraum.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts vom Donnerstag lagen die Verbraucherpreise im November nur noch 0,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Das ist der schwächste Preisanstieg seit Februar 2010. Die für die Europäische Zentralbank (EZB) ausschlaggebende Inflationsrate, der nach europaweiten Standards berechnete Index HVPI, lag in Deutschland bei lediglich 0,5 Prozent. Am Morgen hatte das spanische Statistikamt abermals von fallenden Verbraucherpreisen berichtet. "Inflation im Sinkflug", kommentierten die Volkswirte von der NordLB. "Wir erwarten, dass die EZB bald in großem Stil Staatsanleihen kaufen wird", hieß es von Ökonomen der Commerzbank (Commerzbank Aktie).

Die Marktreaktion ließ nicht lange auf sich warten: In Frankreich fiel der Zehnjahreszins mit 0,99 Prozent auf ein Rekordtief. Italienische Staatsanleihen rentierten mit 2,08 Prozent nur geringfügig über der Zwei-Prozent-Marke. In Spanien lag sie mit 1,88 Prozent schon darunter. Im gesamten Euroraum blieb nur Griechenland ein Ausreißer: Dort erhöhten sich die Renditen, weil die Gespräche mit den intentionalen Geldgebern über weitere Hilfen stocken.

Nicht nur die Inflation bleibt schwach, auch die Kreditvergabe will nicht in Schwung kommen. Wie die EZB am Donnerstag berichtete, schränkten die Banken des Währungsraums ihre Kreditvergabe an die Wirtschaft weiter ein. Die Geldmenge wächst allenfalls verhalten - für viele Volkswirte ein Zeichen für eine absehbar schwache Konjunkturerholung. Derweil warnte die EZB in ihrem neuen Bericht zur Finanzstabilität, dass die stockende Erholung ein Risiko für das Finanzsystem sei./bgf/jkr


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