Zocken ist ok, wird bestimmt was in dieser Richtung abgehen in den nächsten Tagen - wie bisher ja auch schon.
Aber sowas wie Überschuldung kann man m.E. bei Systaic getrost für eine Weile vergessen. Egal, wie oft hier schon davon geschrieben wurde und womöglich immer weiter geschrieben wird.
Die hier schon häufiger vorgetragene Argumentation ist einfach falsch, und wird auch durch häufige Wiederholungen nicht viel besser.
Überschuldung liegt vor, wenn die Aktiva geringer als das Fremdkapital sind UND wenn sich an dieser Situation nach menschlichem Ermessen in absehbarer Zukunft auch nix mehr ändern wird.
Die Rechnung Eigenkapital minus Aussenstände ergibt bei Systaic Überschuldung, wie man das hier immer wieder liest, klingt zwar so auf Anhieb und wegen vermeintlich genialer Einfachheit ganz gut, ist aber nicht nur falsch, sondern gleich mehrfach irreführend.
Einmal ist sie schlicht und einfach falsch, wie gesagt, denn Eigenkapital minus Aussenstände ergibt im Moment halt eine negative Bilanz. So weit so schlecht, aber es müsste ja zumindest noch der Aspekt dazukommen, dass sich da nie was dran ändern wird, damit da dann Überschuldung draus wird. Da können wir wieder beliebig weiterspekulieren über Zahlungspläne und Ein- und Ausgänge usw., aber ich empfehle mal einfach, abzuwarten, wie das mit den Zahlungen jetzt konkret wirklich so läuft.
Viel wichtiger und viel entscheidender für eine Beurteilung ist jedoch, dass bei dieser verkürzten und vereinfachten Betrachtungsweise Eigenkapital minus Außenstände völlig übersehen wird, dass es innerhalb der Aktiva ja schon seit Erfindung der Bilanz gleich mehrere Posten gibt, wobei die Werte zwischen diesen Posten auch durchaus mal verschoben werden können. In einem legalen Sinn, natürlich.
Denn: in den Aktiva sind ja nicht nur offene Forderungen, sondern beispielsweise auch lecker Vermögenswerte, schnieke Sachanlagen und so weiter. Die sollte man besser nicht vergessen ...
Würde jetzt also - nur mal so als Beispiel - Systaic die Anlagen einfach vom Schuldner übernehmen und mal vorübergehend oder meinetwegen auch lebenslänglich in die Sachanlagen aufnehmen (und selbstverständlich entsprechend die offenen Forderungen streichen), könnte sich je nach Wertansatz für diese neuen Sachanlagen völlig problemlos wieder eine Situation ergeben, wonach die Aktiva wieder im akzeptablen Verhältnis zum Fremdkapital stünden.
Ich glaube ja nicht, dass die sowas machen (außer vielleicht im äußersten Notfall), da es da ja auch die einen oder anderen Argumente dagegen gibt, aber dies sei jetzt mal nur als einfaches Beispiel genannt, wie weit wir heute noch von Überschuldung weg sind.
Ich kann es nur wiederholen: Überschuldung ist aus meiner Sicht einfach überhaupt kein Thema, und dürfte es nach meinem Ermessen auch in den nächsten Monaten nicht werden - jedenfalls nicht, wenn man alle Optionen berücksichtigt, die noch anstehen. Oder zumindest ein paar Optionen mehr, als einfach nur die, rumzuwarten, ob da jetzt der dämliche Zahlungsplan eingehalten wird oder nicht ... ;-)
Eine andere Frage ist allerdings, wie weit aktuell laufende Verbindlichkeiten gedeckt werden können, denn dazu braucht man Geld, und zwar in flüssiger Form.
Nö, Jungs, Ruhe, ich mein jetzt nicht Bier.
Ich mein Liquidität ... ;-)))
Und wie hat schon Heraklit angeblich gesagt: panta rhei - alles fließt.
Apropos: das sagen die Griechen ja im Moment immer noch, fällt mir auf: "Aber bitte für meine gute Freunde: alle Mittel fließen nach Griechenland ... "
Und falls jetzt hier die Altphilologen und Philosophen aufschreien, ok, ich geb's zu - das ist verkürzt, eigentlich hieß es wohl eher: "Alles bewegt sich fort und nichts bleibt."
Das passt ja aber wohl auch irgendwie noch immer zu Griechenland ... oder zu den Milliarden, die da runterfließen ... ;-)
Jaja, Liquidität ... ichsachjaimmer: undwechissedieKohle ...