Ferrari bringt heute gut 17 Millionen Aktien an die Börse, die dank stürmischer Nach-frage zum Höchstpreis der Bookbuildingspanne für rund 46,- Euro je Aktie weggehen. Das bringt etwa 800 Millionen in die Ferrari-Kassen. Laut FAZ wird Ferrari mit insge-samt 10 Mrd. Euro bewertet.
Aktuell gehen zunächst 10% der Aktien an die Börse. Im Januar sollen die übrigen 80% folgen.
Interessant: Ferrari gehörte wie Porsche zu einem Konzern - FCA/Fiat Chrysler und zu 10% Pierro Ferrari, dem Sohn des legendären Enzo Ferrari. Der Umsatz des Sportwa-genbauers betrug 2014 2,68 Mrd. Euro.
Vergleichen wir mit Porsche: Umsatz 2014: 17,21 Mrd. Euro. Hochgerechnet vom Ferrari-Unternehmenswert müsste der von Porsche 10 : 2,68 x 17,21 = 64,21 Mrd. Euro betragen! Die Marktkapitalisierung der PSE -die wir ja gegen die Porsche AG eingetauscht haben, beträgt dagegen nur mickrige 5,9 Mrd. Euro! Das sind kärgliche 9,18% dessen, was sie in der ursprünglichen Form als Porsche AG und bewertet nach Ferrari-Maßstäben, bringen könnten.
Mit anderen Worten: wir sind um mehr als 90% (!!) entreichert und abgezockt worden.
Die Berechnung basiert fürs Erste nur auf den Umsatzzahlen und ist damit sicher noch ungenau. Für einen Vergleich auf Gewinnbasis reichte es mir auf die Schnelle nicht. Ich bin mir aber ziemlich sicher: wenn man erst in die Details geht, tritt eine noch wesentlich drastischere Unterbewertung von PSE zutage.
Der Porsche-Piech-Clan ist natürlich ebenso betroffen und hat bei dem faulen Umtausch viele Milliarden verloren, nämlich ca. 24 Mrd. Euro (der Hälfte der Bewer-tungsdifferenz zu Ferrari). Vor diesem Hintergrund muss ich am Verstand dieser Leute zweifeln und verliere jeden Respekt vor ihnen.
Nun wundere ich mich auch nicht mehr, warum die Familie tatenlos zusah, wie sich die VW AG zugrunde richtete, ohne dass es mit ihrer Mehrheit verhinderten. Ehrlich gesagt, traue ich diesen Leuten nicht zu, dass sie die Porsche AG jemals wieder aus dem VW-Konzern lösen und heim holen.