Also grundsätzlich würde eine Übernahme für eine bestimmte Branche auf jeden Fall Sinn ergeben - nämlich für die Hersteller von Windturbinen wie Nordex, Vestas, Siemens, Areva Wind, GE etc.
Bei denen gibt es einen intensiven Wettbewerb, der bei allen Herstellern zu extrem niedrigen Margen geführt hat. Wenn jetzt ein solcher WEA-Hersteller PNE Wind kauft, dann könnte dieser die gesamte Projektpipeline von PNE (~ 6000 MW) als Auftragseingang verbuchen und müsste nicht mit "Kampfpreisen" bei Projekten mitbieten, die nicht lukrativ sind. Interessant wäre es auch für Hersteller, die ihren Marktanteil in Europa gern erhöhen möchten (GE), oder die bisher noch gar nicht Fuß fassen konnten im europäischen Markt (chinesische Hersteller).
Ich biete mal ein vergleichendes Beispiel aus der Solarbranche: Dort hat First Solar rechtzeitig erkannt, dass mit ihren Solarmodulen allein mittelfristig nicht mehr viel zu holen ist. Mittlerweile verbauen die einen Großteil ihrer Solarmodule in ihren selbst entwickelten Solarparks, statt sie zu Schleuderpreisen aus den Markt zu werfen. Verkauft werden dann erst die fertigen Solarparks - und mit denen lassen sich noch sehr vernünftige Gewinnspannen realisieren. Ich denke bei Windparks wird die Lage ganz ähnlich aussehen.
Ob das aber tatsächlich einer macht steht natürlich noch auf einem ganz anderen Blatt. Hauptproblem wird da wohl sein, dass die reinen WEA-Hersteller nicht auf vollen Kassen sitzen und die Mischkonzerne vermutlich wenig Interesse am Projektgeschäft haben. Aber lohnen würde es sich vermutlich schon.
@Held: Projekte in der Entwicklung zu verkaufen ist schwer, aber wenn du einen fertigen Windpark in DE zum Verkauf anbietest, hast du im Moment vermutlich keine Probleme den loszuwerden. Da stehen die Versicherungen und Pensionskassen Schlange, weil die ihr Geld nirgendwo mehr sinnvoll anlegen können.