Taktueriker81 du hast doch nicht gedacht, dass Trump von seinem egozentrischen nationalistischen Pfad abgehen wird. Für Trump ist nur die Innenpolitik wichtig und somit sein narizistischer Nationalismus. Das machen so gut wie alle populistischen Rechten so.
Ich sehe dabei nicht mal so die Klimapolitik als das große Problem was Trump mit seinem egoistischen Nationalismus anstellen kann, sondern viel mehr zeigen mir die jüngsten Waffenverkäufe Trumps an Saudi Arabien, Katar (soll laut den USA den Terror fördern, aber trotzdem wurden dort erst vor 2 Wochen Kampfjets dorthin von den USA verkauft) und Polen mit den Patriot-Raketen. Diese Waffenverkäufe, die natürlich Trump in der Innenpolitik verkauft als Dealmaker, macht mir richtig Angst. Wenn diese Rüstungsspirale von Trump und den anderen rechten Nationalisten in diesem Tempo weiter gehen sollte, dann werden wir eine Rüstungsspirale erleben wie zu Zeiten des Kalten Krieges. Das ist dann schon für mich sehr beängstigend.
Wie Trump seine nationalistische Karte zieht hat er doch am Freitag in Polen gezeigt. Da war er sogar als "Vertriebschef" für die US Frackingindustrie unterwegs und den Polen das US Frackinggas fast schon aufgezwängt um so laut Trump sich aus der Abhängigkeit Russlands bei der Energieversorgung zu entledigen. Ähnliches wird er wohl Trump von der EU und damit auch uns Deutschen einfordern. Vielleicht auch unter Androhung von Strafzöllen. Der erste Lackmustest ob es zu einem Handelskrieg kommen könnte oder nicht wird sein ob Trump ein Dekret unterschreiben wird mit 20%igen Strafzöllen für die europäische Stahlindustrie wegen Dumping. Obwohl die deutliche Mehrheit vom Trumps Kabinett und der Republiknaer im Kongress gegen solche Strafzölle sind besteht die Gefahr, dass Trump trotzdem sie per Dekret/Unterschrift durchsetzen wird. Schon alleine, weil der damit der US Kohlebergbauindustrie sehr helfen würde. Neue Kohlekraftwerke wird in den USA niemand mehr bauen, aber mit Zöllen für Stahl wird der Kohlebergbau in den USA wachsen können, denn für die Stahlerzeugung braucht man viel Braunkohle.
In Punkto Klimawandel juckt mich überhaupt nicht was der Trump so sagt. Letztendlich entscheidet die Ökonomie und die spricht so ziemlich eindeutig pro Solar, pro Wind und pro Gas. Dazu gab es in der letzten Woche eine Studie von Morgan Stanley, dass die USA trotz Trump die Pariser Klimaziele locker erreichen wird, weil Solar wie Wind mittlerweile selbst ohne Subventionen gegen das billige Erdgas konkurrenzfähig ist. Vor 3 Jahren als die Solarstromgestehungskosten von Kraftwerken > 10 MW noch bei > 2 $/kWh lagen wäre Trump für die Solarbranche mit seinem rechten Nationalismus, der ja auch immer eine sehr rückwärtsgewande Politik beinhaltet, noch hoch gefährlich gewesen, aber heute reden wir bei Solar von Gestehungskosten von um die 1 $/kWh. Ein Kohlekraftwerk hat hier nicht die geringsten Chancen. Mal ganz abgesehen davon, dass bei Solar der Rohstoff Sonne für die Stromerzeugung immer kostenlos sein wird !!! und somit Solarkraftwerke ein sehr überschaubares Risiko Invest ist. Kann man bei Kohle wie auch bei Erdgas nicht sagen, denn wer weiß schon wo der Gaspreis in 2 Jahren liegt.
Morgan Stanley prognostiziert in ihrer Studie eine überraschend große Verringerungen der weltweiten Emissionen im Energiesektors - auch in Trump's America - da die Sonnen- und Windenergie zu den billigsten neuen Quellen der Stromerzeugung gehört und fossile Brennstoffe mit oder ohne ehrgeizige Politik schlägt. Morgan Stanley erwartet z.B. von den USA trotz Trump, dass die USA das Pariser Klimaziel nicht erst in 2030 (Reduzierung der CO2 Emissionen gg. 2005 um 26 bis 28%) erreichen wird wie es dort verankert ist, sondern schon in 2025.
Der Link zu dieser Studie:
reneweconomy.com.au/...m_term=0_46a1943223-ddb2c6a7d3-40315569
Ähnliches kam von der Weltbank am G20 Gipfel zu Indien: "Indiens Engagement für die Solarenergie wird allmählich die Kohle als Energiequelle im Land verdrängt werden, was dazu führt, dass auch innovative Lösungen für Energieeffizienz, Finanzierung und Einsatz von Solar zu einer stärkeren Energiesicherheit für Indiens 1,2 Milliarden Bevölkerung schaffen wird":
www.pv-magazine.com/2017/07/10/...ange-fight-says-world-bank/
Dass Trump wie man ja in Polen gesehen hat nun auf Vertriebstour für das US Frackinggas ist ist für Solar an und für sich richtig gut, da die Solarsubventionen in den USA mittels Tax Equity bekanntermaßen von Obama gekoppelt wurde mit US Gasexporte um so eine Mehrheit im Kongress zu bekommen. Sollte Trump also auf die Idee kommen in den USA die Tax Equity Subventionen für Solar zu streichen würde auch das Erdgasexportgesetz zunächst mal außer Kraft gesetzt. Kann mir nicht vorstellen, dass Trump dieses Risiko eingehen wird.
Solar wie auch Wind wird sich bei den Preisstrukturen nicht mehr aufhalten lassen. Da hat die Politik null Chancen.. In Australien wird derzeit sogar schon heiß diskutiert ob die Tesla Speicher das australische Gaskartell aushebeln wird, da Solar mit Speicher, die Betonung soll hier auf Speicher liegen, in Australien heute schon absolut wettbewerbsfähig ist:
reneweconomy.com.au/...m_term=0_46a1943223-4b4c309a08-40315569
Für mich ist in Punkto Jinko Solar-Invest das G20-Treffen eigentlich positiv gewesen aus den oben genannten Gründen. Kurzfristig bin ich zu Jinko sogar sehr positiv. Q2 wird jedenfalls ein richtig starkes Quartal werden für Jinko. Ein Q2 EPS von um die 1 $ ist alles andere als unwahrscheinlich nach dem die Modulpreise in Q2 gg. Q1 sogar leicht gestiegen sind in China und den USA. Weiß nicht ob das jeder so schon auf dem Radar hat. Vor allem, dass man bei Jinko in Q2 aufgrund der Erholung der Bruttomarge (um 2 bis 3% gg. Q1 so meine Schätzung) nun auch den starken Fortschritt bei der Kostenrdeuzierzung der operativen Kosten sichtbar sein wird. Jinko konnte die operative Kosten in Q1 immerhin um etwas mehr als 2% (!!!) auf rd. 10% zum Umsatz senken. Ist bei der sehr schwachen Q1 Bruttomarge völlig untergegangen.
Q2 wird jedenfalls nach meiner Einschätzung für Jinko ein top Quartal werden. Auf Quartalsbasis erstmals ein Umsatz größer 1 Mrd. $ und die Bruttomarge wird sich aufgrund der sehr guten Modulpreisentwicklung um 2 bis 3% erholen gg. Q1. Die Frage ist halt in wie weit die seit Wochen gute Kursperformance die absehbaren (sehr) guten Q2-Zahlen schon eingepreist sind.
Auf Sicht von 3 Monaten ist das dann schon deutlich problematischer. Erstens weil die Modulpreise über kurz oder lang runter gehen (ist halt mal so bei Solar), zweitens wie weit gehen die Modulpreise runter (bei bis zu 10% wäre das für mich ganz ok, da Jinko das mit Kostensenkungen auffangen wird) und drittens wohl das ganz große Problem wie entscheidet Trump bei der Suniva Petition. Kommt es zu hohen Importzöllen, dann wäre das nicht nur für Jinko hoch problematisch, sondern für die ganze Solarbranche. Vor Mitte September wird diesbezüglich aber nichts passieren.