10:20 19.08.10
Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Report" nehmen die Aktie von K+S (Profil) unter die Lupe.
Der pünktlich mit dem DAX (Profil)-Aufstieg Mitte 2008 zu Ende gegangene Höhenflug des Kali- und Salzproduzenten K+S könnte vor einem Revival stehen. Die Kasselaner hätten für das zweite Quartal einen satten Umsatz- und Gewinnsprung gemeldet. So sei der Umsatz um 43 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro geklettert, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn habe bei 97,5 Millionen Euro gelegen. Im Vorjahreszeitraum sei noch ein Verlust von 44,3 Millionen Euro angefallen.
Der Ausblick sei ebenfalls freundlich ausgefallen: "Auch im zweiten Halbjahr dürfte sich der positive Trend bei der Düngemittelnachfrage fortsetzen", habe sich Konzernchef Norbert Steiner bei der Bekanntgabe des Zahlenwerks gefreut.
Was Steiner nicht gesagt habe: Indirekt dürfte K+S in großem Stil von den verheerenden Bränden in Russland profitieren, die die dortige Weizenernte massiv beschädigen würden. Aktuelle Prognosen würden nur noch von 45 Millionen Tonnen Ertrag ausgehen, was 15 Prozent weniger sei als ursprünglich geplant wären.
Das möge sich zunächst nicht dramatisch anhören, könnte aber trotzdem gravierende Folgen haben: Denn inzwischen werde befürchtet, dass auch die Ukraine und Kasachstan ihre Exportmengen reduzieren würden. Bleibe das Wetter weiterhin zu heiß und trocken, würden sich auch die Risiken bei der Ausbringung der nächsten Ernte in den betroffenen Gebieten erhöhen.
Um eine Weizenknappheit und damit letztlich eine Lebensmittelkrise zu verhindern, müsse anderswo mehr produziert werden. Wieder einmal würden sich hier die Augen auf die USA richten, die nach Meinung von Experten über genug Angebot verfügen würden, um Engpässe zu überbrücken. Dafür allerdings müsse die kommende Mais- und Sojabohnenernte besonders gut ausfallen.
Fakt sei: Der Weizenpreis sei zuletzt massiv gestiegen. Damit werde beispielsweise auch Mehl deutlich teurer und letztlich auch Lebensmittel, zum Beispiel Brot. Steigende Preise seien für Landwirte aber Anreiz, um mehr zu produzieren. Um die Ausbeute zu maximieren werde entsprechend auch mehr Dünger eingesetzt, wovon letztlich K+S profitiere.
Dass die K+S-Aktie in den letzten Tagen etwas an Boden verloren habe, dürfte an den eher vorsichtigen Prognosen des Managements gelegen haben. Analysten seien hier jedoch wesentlich optimistischer und würden vor allem den hohen freien Cash-Flow im letzten Quartal loben. So könne die Verschuldung wesentlich schneller als erwartet abgebaut werden, was sich letztlich positiv auf das Zinsergebnis auswirken sollte.
Trotz der Übernahme des britischen Salzproduzenten Morton Salt, bleibe K+S in der konsolidierenden Düngerbranche weiter selbst ein Übernahmekandidat. Vor diesem Hintergrund sei der Bewertungsabschlag der Aktie gegenüber der Konkurrenz nicht gerechtfertigt. Eine Fortsetzung des im Allzeit-Chart gut erkennbaren langfristigen Aufwärtstrends sei damit wahrscheinlich.
Die Düngemittel-Nachfrage dürfte in den kommenden Monaten massiv anspringen. K+S werde davon profitieren. Die guten Perspektiven sind im Kurs der K+S-Aktie noch nicht ausreichend gewürdigt, so die Experten vom "Geldanlage-Report". (Analyse vom 19.08.2010) (19.08.2010/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Quelle: Aktiencheck