dass das neue ATH im S&P500 wieder frisches Geld in US-Aktien gezogen hat, nur sollte man schon dazu die Relationen betrachten. So wurde seitens Morningsstar für den Juni 2016 noch über ein erheblichen Abzug von Investorengeldern aus den einschlägigen Aktienfonds berichtet, wobei der Outflow die Größenordnungen aus dem Oktober 2008 erreichte.
"Active U.S. equity funds suffer largest monthly outflow since October 2008"
www.prnewswire.com/news-releases/...r-june-2016-300300120.html
Wogegen Strategen der BofA bereits schon zu Mitte Juli wieder tönten, dass der Bär numehr kapituliert hätte, da die Aktienfonds aktuell nach dem Erreichen des ATH im S&P500 wieder anziehende Mittelzuflüsse zu verzeichnen hätten. Ohne die Mittelzuflüsse hier in Frage stellen zu wollen bleibt eben doch festzuhalten, dass es auf das ganze Jahr betrachtet schon zu wesentlich größeren Mittelabflüssen bei den Aktienfonds gekommen ist und aktuell die europäischen Aktienfonds im Gegensatz zu ihren US-Kollegen unter starken Mittelabflüssen leiden (European equity funds recorded the largest redemptions on record, $5.8bn).
BofA: "Monday Is When The Bears Capitulated", Now Stampeding Into Equities
investors have shunned equity funds YTD ($123bn outflows) but are now stampeding into the asset class for fear of missing out. Equities: $10.8bn inflows (largest since Oct’15) (note divergence between $17bn ETF inflows & $6bn mutual fund outflows)
www.zerohedge.com/news/2016-07-15/...bears-finally-capitulated
Dieses ganze Berichterstattungsgetöse um Funds-Inflows bzw. Outflows ändert mMn aber rein gar nichts an der fundamentalen Lage des US-Aktienmarkts, die Jeffrey Gundlach in einem Interview im Frühjahr sehr prägnant zusammengefasst hat:
"Amerikanische Aktien sind ungeheuerlich teuer, vor allem im Vergleich zu den aufstrebenden Märkten, Europa und Japan, wo die Börsen seit Anfang Jahr noch immer im Minus notieren. Ich kann mir deshalb kaum vorstellen, dass die Rally an den US-Börsen noch lange weitergeht. Auch fundamental spricht wenig für Engagements. Die Margen, die Gewinne und die Qualität der Unternehmensbilanzen verschlechtern sich stetig. Viele Konzerne verschulden sich, um Dividenden zu zahlen oder eigene Aktien zu kaufen. Das ist kein Rezept für Wachstum, sondern hochgradig unproduktiv. Ich rechne deshalb damit, dass US-Aktien erneut absacken werden. Das Gleiche trifft auf Junk Bonds zu, die eng mit der Börse korrelieren.
Aktienfonds, die sich auf angeblich «sichere» Titel mit geringen Kursschwankungen konzentrieren, gehören in Amerika momentan zu den beliebtesten Anlagen. Das Problem daran ist, dass Aktien mit geringer Volatilität nicht existieren. Wer zum Beispiel glaubt, dass Titel wie Johnson & Johnson nicht einbrechen können, irrt sich gewaltig. Solche Fonds bergen deshalb ein gravierendes Risiko, und es wird zu bösen Überraschungen kommen. Denn wenn etwas, das vermeintlich sicher ist, plötzlich beginnt, an Wert zu verlieren, dann geht an den Finanzmärkten die Hölle los."
www.fuw.ch/article/negative-zinsen-sind-ein-horror/
Und was die weltweiten Firmenverschuldungen anbelangt, so hat hier Standard & Poor's aktuell kräftig ins Horn gestossen und auf die künftig sich immens auftürmenden Kreditrisiken hingewiesen:
"As Corporate Debt Surges, Get Ready for ‘Crexit,’ Warns S&P"
Standard & Poor’s issued a report Wednesday that forecasts global corporate debt will reach $62 trillion by the year 2020 and $75 trillion by 2021. Total debt as of 2015 is $51.4 trillion. Easy monetary policy from central banks, which will keep interest rates low, is the main reason for the growth.
A credit correction is “unavoidable,” the report finds. The authors write:
Nearly half of corporate debt issuers are estimated to be highly leveraged, strongly suggesting that a correction in global credit markets is unavoidable. In fact, analysts believe that the credit correction began in late 2015 and will likely stretch through the next few years as defaults spike.
Authors David Tesher, Paul Watters and Terry Chan coin the term “Crexit” as, “heightened sensitivity to unexpected developments similar to the U.K.’s referendum to leave the European Union could lead to a crisis of confidence and rapid departure of both lenders and lower-quality borrowers from the debt markets.”
Watters comments:
The challenge for monetary authorities is in preventing this possible financial-market volatility from infecting the real economy, given that their existing tools are reaching the limit of their effectiveness.
blogs.barrons.com/incomeinvesting/2016/07/...-crexit-warns-sp/
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!