Der USA Bären-Thread

könnte auch immer noch Joe Biden ins Präsidenten-Rennen geschickt werden. Vor allem, wenn Bernie Sanders in Kalifornien die Vorwahl für sich entscheiden sollte.

www.zerohedge.com/news/2016-06-01/...y-be-democratic-presidential-nom

The inevitability behind Mrs. Clinton’s nomination will be in large measure eviscerated if she loses the June 7 California primary to Bernie Sanders. That could well happen.

A recent PPIC poll shows Mrs. Clinton with a 2% lead over Mr. Sanders, and a Fox News survey found the same result. Even a narrow win would give him 250 pledged delegates or more—a significant boost. California is clearly trending to Mr. Sanders, and the experience in recent open primaries has been that the Vermont senator tends to underperform in pre-election surveys and over-perform on primary and caucus days, thanks to the participation of new registrants and young voters.

....A Sanders win in California would powerfully underscore Mrs. Clinton’s weakness as a candidate in the general election. Democratic superdelegates - chosen by the party establishment and overwhelmingly backing Mrs. Clinton, 543-44 - would seriously question whether they should continue to stand behind her candidacy.

(obige Quelle, ursprünglich erschienen im Wall Street Journal)

Schwarzer Original-Artikel: www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/...ne-sommerrally/13678876.html

Rotes Ende: A.L. (frei Schnauze)

...Dem DZ Bank-Analysten Dirk Oppermann zufolge stehen... die Chancen für eine Sommerrally gut. Sie könnten den [DAX] in Richtung 11.000 Zähler treiben. Sollten sich die Briten allerdings am 23. Juni für einen Ausstieg aus der EU entscheiden, sei diese Prognose Makulatur...

Wegen des Referendums diskutieren Anleger auch darüber, ob die US-Notenbank bereits bei ihrer Sitzung am 15. Juni die Zinsen anhebt oder die Entscheidung auf Juli vertagt. Aus diesem Grund werden Anleger den Auftritt der Fed-Chefin Janet Yellen bei einer Veranstaltung World Affairs Council of Philadelphia am Montag mit Argusaugen verfolgen und jedes Wort auf die Goldwaage legen. Man braucht allerdings nicht viel Fantasie, um vorherzusagen, dass die Fed-Chefin die Zinsen trotz ihrer zahlreichen warnenden Vorankündigungen nun doch nicht erhöhen wird. Wikileaks zufolge soll Yellen letzten Donnerstag in einer Mail an den Chef der US-Arbeitsbehörde (BLS) besonders schwache Arbeitsmarktzahlen bestellt haben. Die wurden dann am Freitag auch prompt geliefert.

So bekam Yellen das fehlende Makro-Argument, mit dem sie bei ihre Rede am Montag ohne Gesichtsverlust zurückrudern kann. Das ist auch in keinster Weise ehrenrührig: Die Fed-Chefin hatte in den letzten Monaten stets betont, ihre Zinsentscheidung auch von der Datenlage abhängig zu machen. Und wenn die BLS-Daten so schwach ausfallen, wie sie am Freitag kamen, dann kann man halt nichts machen.

Doch keine Sorge, liebe Anleger: Yellen hat bereits vorab geklärt, dass das BLS nach der Brexit-Abstimmung - egal wie diese ausfällt - die Jobzahlen rückwirkend für die letzten vier Monate stark nach oben revidieren wird. Yellen wird dann die Zinsen der Form halber um kosmetische 0,05 % erhöhen. Und die Märkte, die 0,1 % erwarten, werden nach dieser frohen Kunde und wegen der ohnehin blendenden Konjunkturaussichten die ersehnte Sommerallye hinlegen. Es wird derart laut knallen an den Börsen, dass die Bären schon ab August völlig betäubt in einen vorzeitigen Winterschlaf fallen, aus dem sie vor Frühjahr 2018 nicht mehr erwachen.

(@mods: das Copyright für den roten Teil liegt bei mir, daher habe ich auch nicht ungebührlich viel aus dem Handelsblatt zitiert)

- für mich ein klassisches Topsignal.

www.ariva.de/news/kolumnen/...tz-mit-der-Deutschen-Post-Aktie-5769594

(Muss ich vermutlich nicht weiter begründen für die Stammleser hier...)

genauer muss man sagen "nach einem Volksentscheid diesen zu machen" Marktreaktionenim DAX in einer bestimmten Richtung und zeitlich nachhaltig zu erwarten ist m. E. analytisches Roulette und zeugt von wenig Erfharung mit Marktreaktionen. Klar dürfte sein das mit erheblichen Volumen und kräftigen Hebel im Derivate spekuliert wird - und zwar in allen Richtungen. In der Richtung die dann eingeschalgen wird gibts dann Eindeckungskäufe die zu einem heftigen Ausschlag führt und irgendwann zu einer vielleicht noch deutlichren Gegenbewegung. Langfristig muss man sehen das der Volksentscheid ja nicht bedeutet das die Briten von einem Tag zum anderen raus sind aus der EU. Die Regierung wird dann Gesetzte erlassen müssen die den Ausstieg in 2 oder 3 oder mehr Jahren vollzieht, denn es geht nicht ohne Vorbereitung. In diesem Zeitraum ist es durchaus möglich das was die Wirtschaftsbeziehungen zur EU angeht es Freihandelsverträge gibt welche durchaus dem Status Quo der Handelsmöglichkeiten entsprechen. Erleichtert wird das Ganze ohnehin dadurch das die Briten noch ihre eigene Währung haben. Abgesehen davon dürfte nicht ausgeschlossen sein das es dann noch mal einen Volksentscheid gibt doch in der EU zu verbleiben - wer weiß wieviele Bonbons die anderen EU-Staaten bereit sind den Briten noch ans Hemd zu kleben.

www.rottmeyer.de/die-us-zinsen-sollen-steigen-wirklich/

... jene die am Tage handeln oder die welche die Dunkelheit bevorzugen ....

www.zerohedge.com/news/2016-06-05/...-debt-far-greater-anyone-thought

Ich schätze Dich und Deine Beiträge sehr, und freue mich, wenn Du die Löschungs-Vormerkung für Dein User-Konto bei Ariva rückgängig machst.

einsetzen, nicht mehr wie bisher nur für Vergeltungsschläge.

thesaker.is/...o-be-the-one-to-press-the-nuclear-button-first/

Actions speak louder than mere words, and U.S. President Barack Obama has now acted, not only spoken. His action is to refuse to discuss with Russian President Vladimir Putin, Russia’s biggest worry about recent changes in America’s nuclear strategy — particularly a stunning change that is terrifying Putin.

On Sunday June 5th, Reuters headlined “Russia Says U.S. Refuses Talks on Missile Defence System”, and reported that, “The United States has refused Russian offers to discuss Washington’s missile defence programme, Russian Deputy Defence Minister Anatoly Antonov was quoted as saying on Sunday, calling the initiative ‘very dangerous’.”....

Ich kann mich A.L.nur anschließen. Stöffen komm zurück, wir brauchen dich hier!!

Blick auf den "fear & greed Index":

(repeat ad nauseam)

www.marketwatch.com/story/...nterest-rate-hikes-pushed-out-2016-06-07

Stock futures higher as oil prices rise, U.S. interest-rate hikes pushed out

Stock futures pointed to a higher start for Wall Street on Tuesday, as investor appetite for stocks and other perceived riskier assets such as oil increased, on expectations that the timing of an U.S. interest-rate hike has been pushed out*.

...The S&P 500 managed its best close of the year on Monday, advancing 0.5% to 2,109.41, and marked its longest streak of trading sessions — 41 days — without a 1% or more drop since July 2014.

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* na ja, scheint keinen mehr zu stören, dass Yellen gestern erklärte, die Zinsen TROTZ der schwachen Arbeitsmarktdaten erhöhen zu wollen:

www.marketwatch.com/story/...ait-for-word-from-feds-yellen-2016-06-06

....The S&P 500 notched its best finish of the year on Monday as stocks pushed higher, even as Federal Reserve Chairwoman Janet Yellen said a rate-hike following an ugly jobs report on Friday was still a possibility....

12:55 EIA forecasts 2017 average prices for WTI and Brent crude at $51.82

Das würde bei den Ölpreisen, die ja bereits rund 50 Dollar notieren, auf eine Seitwärtsbewegung hinauslaufen.

Ob das auch für die Börsen gilt? Seitwärts lässt sich die Vola drücken, und sowohl Put- als auch Call-Halter werden gemolken.

Oder werden die Börsen demnächst von der dämlichen Öl-Korrelation abrücken und sich an etwas anderem orientieren? Z. B. an steigenden US-Leitzinsen als das "ersehnte Wachstumssignal". Der Coup wird in den Leitartikeln von Marketwatch und Co. bereits atmosphärisch vorbereitet. Man will an die Zeit von 2004 bis 2007 anknüpfen, als die US-Börsen - trotz fortlaufender US-Leitzinserhöhungen von 1 % auf am Ende über 5 % - fast ununterbrochen STIEGEN.

Damit würde die aktuell noch börsenbeherrschende Fed-Seifenoper "steigende Zinsen sind schlecht, sinkende sind gut" auf den Kopf gestellt - was wiederum garantiert, die in achtjähriger Gehirnwäsche darauf dressierten Trottel abkassieren zu können. Und zwar durch ANSTIEGE TROTZ Zinserhöhungen, also mit Gepushe. Keine guten Aussichten für Bären, die "wegen" der Zinserhöhungen auf fallende Kurse wetten wollen. Aber meistens gibt es noch mindestens drei weitere Haken, die jetzt noch gar nicht sichtbar sind.

Bei Weizen ist ein höllisches Rumgezocke am Start, man könnte meinen das es abwechselnd in beiden Richtungen einen Squeeze gibtt in den letzten Tagen. Der Abwärtstrend ist allerdings der regelmäßigste den ich irgendwo gesehen habe:

Heute hat Exxon und Chevron den Dow Jones und EOG Resourses, Apache, Marathon Oil, Noble Energie und andere Öl-Konzerne den SP 500 in Plus gezogen. Das ganze Feuerwerk bei den Aktien ist dem gestiegenen Ölpreis zu verdanken.

Ich habe leichte Zweifel, dass es rein zufällig zu den Produktionsausfällen in Kanada (Waldbrände) und Nigeria (Anschläge) kam.

Interessant in diesem Zusammenhang ist der Artikel von Jens Borchers auf Deutschlandfunk.de. Er bleuchtet die Ölförderung in Nigeria und den Widerstand dagegen. Es kommt in Nigeria zurzeit zu Anschlägen einer dubiosen Phantom-Guerilla namens "Rächer des Nigerdeltas".

Im Februar (WTI lag zu diesem Zeitpunkt bei 27 Dollar) griff diese Truppe eine Unterwasser-Pipeline von Shell an. Gemäss Borchers "mit Tauchern und mit beachtlicher technischer Expertise. Sie beschädigten die Leitung derart schwer, dass ein Produktionsausfall von etwa 250.000 Fass Öl pro Tag entstand."

www.deutschlandfunk.de/...n.799.de.html?dram:article_id=356168

... wird wahrscheinlich Platz für weiteren Ölschieferabbau gemacht, das spricht eher gegen einen höheren Ölpreis. 250000 Fass sind 0,27% vom Gesamtverbrauch - da sollten die Vorgänge im arabischen Raum weitaus kritischer für die Fördermengenerhaltung sein.

Als Ergänzung zum Fear & Greed Index:
tickersense.typepad.com/.a/...1c924353ef01543233041c970c-popup

Warren Buffet kauft Apple, andere Marktschreier blasen zum Einstieg, eine Sommerrally wird plötzlich beschworen in den Medien.... tja, damit wäre eigentlich das Crescendo der Distributionsindustrie kaum mehr weiter zu steigern.

Wird langsam Zeit short zu gehen.

Chinas Verschuldung ist deutlich höher als erwartet und offiziell "zugegeben". Dies hatte ich bereits in # 360 mit Zerohedge als Quelle gepostet.

Hier noch mal der gleiche Befund - nunmehr aus der "seriösen" Quelle CBS-Marketwatch.

Die Analyse stammt von Goldman-Sachs. Es ist daher unklar, ob sie die Wahrheit widerspiegelt oder zur Verdummung bzw. zum Melken von "muppets" lanciert wurde. Der GS-Analyse zufolge sind Chinas Schulden um knapp 1 Billion (engl. trillion) Dollar höher, als Chinas Notenbank PBoC offiziell angegeben hat. China hänge derart am "Tropf" dieser Schulden, das eine geregeltes Reduzierung kaum möglich sei. Jede Form von "Tightening" würde zu "schweren Verwerfungen" führen. Die Schuldenlüge der PBoC erfolgt, damit sie wegen der Rezessionsgefahr die Geldpolitik lockern kann, obwohl die horrende Überschuldung eher eine Straffung erforderte.

www.marketwatch.com/story/...er-than-official-data-suggest-2016-06-07

China’s total debt is probably billions of dollars more than the official data show and the Chinese economy is so addicted to credit that any effort to tighten the money flow is likely to result in severe disruptions, according to Goldman Sachs.

Given widespread concerns about the reliability of data released by the government, Goldman analyst MK Tang decided to follow the money trail to get a better picture of China’s debt burden. What he concluded is that the country’s debt in 2015 was about 6 trillion yuan ($913 billion) more than the figure announced by the People’s Bank of China.

The findings come at a time when investors have become increasingly worried about China’s mounting debt as the country continues to rely on borrowed money to prop up its economy. (sprich: die Muppets erwarten es, und GS bestätigt es entsprechend).....

“We find that a substantial amount of money was created last year, evidencing a very large supply of credit, to the tune of 25 trillion yuan — 36% of 2015 GDP...."

...Tang also discovered that the gap between his data and official government figures started to widen in the second quarter of 2015, which coincided with the central bank’s shift to loose monetary policy in response to an economic slowdown....

Eine Manipulation würde dort erfolgen, wo sie am einfachsten auszuführen ist oder am wenigsten politischen Schaden auslöst. Was der Produktionsausfall in Nigeria 2009 bewirkte, zeigt der Artikel im Handelsblatt:

www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/...talfahrt/3218976.html

China steuert wegen planwirtschaftlicher Konjunkturbelebungs-Programme, die aus versteckten Schulden finanziert wurden, auf den Abgrund zu.

Chinas ökonomischer Niedergang setzt sich fort, obwohl die Verschuldung derart ausgeufert ist, dass die Notenbank diese nun sogar offiziell verstecken bzw. "klein lügen" muss. Anderenfalls hätte die PBoC die ebenfalls planwirtschaftliche geldpolitische Lockerung zur "Rettung" der Konjunktur nicht (glaubhaft) durchführen können.

All dies sind klare Indizien, dass die laufend von Fillorkill im Ökonomenthread oder von Thomas Frìcke im Spiegel (z. B. unten) vorgeschlagenen schuldenfinanzierten Konjunkturprogramme zur globalen Wirtschaftsrettung keine tragfähige Lösung sind.

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SPON-Frìcke zur erneuten Maastricht-Defizitverletzung Spaniens:

www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...s-fricke-kolumne-a-1093159.html

...Dass das spanische Staatsdefizit 2015 mit fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts erneut über dem EU-Wunschwert von drei Prozent liegen würde, stand lange vor den Wahlen im Herbst fest... Seitdem hat sich da so viel nicht verändert. Auch nicht wirtschaftlich: Trotz des Wahl-Patts entwickelt sich das Geschäftsklima in Spanien nach Umfragen nicht schlechter als bei uns, dem aktuellen Hort wirtschaftsreligiöser Vorbildlichkeit. Mit rund 2,5 Prozent Wachstum wird Spanien nach jüngsten Prognosen auch 2016 an der Spitze der großen Euro-Länder liegen. Na, so was. Madre mia.

Die weit plausiblere Antwort könnte daher auch eine andere sein: Wenn Spaniens Wirtschaft aus der Rezession gekommen ist, dann gerade weil die Regierung irgendwann aufgehört hat, wie irre Ausgaben zu kürzen und Steuern anzuheben. Und stattdessen die Konjunktur auch mal wieder ankurbelt. ....

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A.L.: Wenn man mit 5 % Neuverschuldung nur 2,5 % Wachstum erreicht, zeugt dies von einer ineffizienten Vorgehensweise (= 50 % Verbrennquote), die jedem gestandenen "Ordo-Liberalen" (Fill-Fluch) die Haare zu Berge stehen lassen. Bedrohlich ist dies vor allem dann, wenn - wie in Spanien - die Staatsschuldenquote ohnehin schon auf über 100 % zusteuert (nach nur ca. 40 % in 2007). Man kann auf diese Weise den Status quo noch eine Weile über die Runden retten. Aber nur, bis man "griechische Verhältnisse" erreicht hat (bzw. chinesische, italienische, portugiesische, US-amerikanische etc. pp.).

Von ehemaliger Sparpolitik in Spanien, die Frìcke geißelt, kann ohnehin nicht ernsthaft die Rede sein. Die Staatsschulden werden von Jahr zu Jahr höher:

de.statista.com/statistik/daten/studie/...huldung-von-spanien/

Öl treibt Aktien treibt Öl treibt Aktien treibt Öl treibt Aktien treibt Öl treibt BONI.

www.marketwatch.com/story/...s-oil-pushes-further-above-50-2016-06-08

(Über die Boni schweigt sich Marketwatch natürlich aus. Ist ein Betriebsgeheimnis der Hauptinserenten ;-))

hier schon of thematisiert

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...r-verzweiflung-14276202.html

Pünktlich zum Beginn des neuen Ankaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) für Unternehmensanleihen hat der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, am Mittwoch seine Kritik am Kurs der Notenbank bekräftigt. Er forderte eine „geldpolitische Wende“. Der Ökonom nannte den Kurs der EZB einen „Fehler“, die Notenbank folge einem „Dogma“ und verspiele so Ruf und Vertrauen. Er verglich die EZB mit der Bundesbank zu D-Mark-Zeiten, in deren Politik und zu deren früheren Präsidenten wie Hans Tietmeyer die Generation seiner Eltern größtes Vertrauen gehabt habe. „Davon ist die EZB weit entfernt“, sagte der Chefökonom.

„Politik kann nur funktionieren, wenn die Menschen ihr vertrauen“, sagte Folkerts-Landau. Das sei offenkundig unterschätzt worden. In den Notenbanken folge man heute dem Dogma, dass die schwache Nachfrage die Ursache allen Übels sei und für die geringe Inflation sorge. Daraus leiteten sie einen Schritt nach dem anderen ab: Zinsen senken, Geld in die Märkte pumpen, negative Zinsen einführen – und dann große Geldscheine abschaffen, damit die Menschen nicht ins Bargeld flüchten können.

Im siebten Jahr dieser Politik müsse man aber feststellen: Sie habe nicht funktioniert. Die Inflation sei weiter extrem niedrig. Zwar könnten die Notenbanker behaupten, ohne ihre Maßnahmen wäre es noch schlimmer gekommen, das sich lasse im Nachhinein nicht nachprüfen. Festzuhalten sei aber, dass die erhofften Ziele nicht erreicht worden seien. „Es ist eher so, dass die Inflation immer mal wieder ein wenig rauf geht, und dann wieder runter“, sagte Folkerts-Landau.

Erhebliche Nebenwirkungen

Zugleich hätten die Negativzinsen erhebliche Nebenwirkungen. „Wir sagen den Leuten mit den Negativzinsen: Sparen ist schlecht.“ Da sei gerade für ein Land wie Deutschland dramatisch: „Meine Eltern haben nie Aktien gekauft, weil sie das zu riskant fanden“, erzählt der Ökonom. Und jetzt sollten die Deutschen „raus aus den Staatsanleihen und Bankeinlagen, rein ins Risiko“ gezwungen werden. Die Logik der Geldpolitik, die Verbraucher mit negativen Zinsen zu höheren Ausgaben zu treiben, habe einen Haken: Wenn die Menschen merkten, dass ihnen Zinseinnahmen beispielsweise fürs Alter fehlten, sparten sie noch mehr, um den Verlust auszugleichen. Auch die Banken reagierten anders als erhofft: Weil sie die Strafzinsen an Privatkunden nicht weitergeben könnten, erhöhten sie die Kreditzinsen. Damit werde also das Gegenteil von dem erreicht, was die Notenbank wollte, nämlich günstigere Kredite und mehr Investitionen.

Artikle im Link weiterlesen

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...n-sich-mit-der-ezb-an-14276668.html

Die beiden größten deutschen Banken wehren sich gegen die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die Commerzbank prüft, wo sie künftig ihre Liquidität lässt, um Strafzinsen der EZB auf Einlagen zu vermeiden. Wie Finanzkreise bestätigen, erwägt die Commerzbank als eine Möglichkeit, künftig Milliarden Euro in Tresoren zu lagern anstatt das Geld bei der EZB zu Minus 0,4 Prozent anzulegen. Beschlüsse dazu gebe es nicht, sagte ein Sprecher der Bank. „Wir machen das aktuell nicht.“ Aber offenbar will die Commerzbank nicht länger tatenlos zu sehen, wie die EZB mit negativen Zinsen ihre Einlagen angreift.

Die Deutsche Bank belässt es noch bei Worten, aber ihr Chefvolkswirt David Folkerts-Landau ging mit der EZB am Mittwoch scharf ins Gericht. Der Ökonom nannte den Kurs der EZB einen „Fehler“ und warf ihr vor, Ruf und Vertrauen zu verspielen. Die Negativzinsen hätten erhebliche Nebenwirkungen....