Hoffentlich streicht er bald die Segel gemeinsam mit AR Chef Müller.... Darauf focusiert sich meine Hoffnung!
Hier ein Auszug aus dem heutigen Handelsblatt:
Aktie fällt auf ein weiteres Rekordtief. • Wachsende Kritik kommt auch aus Berlin. Commerzbank-Chef Martin Blessing redet in diesen Tagen viel vom "Einstieg in den Ausstieg". Gemeint ist damit der Ausstieg des Staates aus der Commerzbank, an der dieser noch zu 25 Prozent beteiligt ist. Doch wenn Blessings Strategie für die Bank nicht bald Früchte trägt, dann könnte die Kapitalerhöhung, die am Dienstag begann, bald auch den Einstieg in Blessings Ausstieg markieren. Viele Investoren und Analysten bezweifeln, dass Blessing und Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller sich noch lange im Amt halten können. "Herr Blessing hätte schon längst gehen müssen und Herr Müller erst recht", hieß es bei einem Großinvestor, der anonym bleiben will. Vor allem die 2,5 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung erhitzt die Gemüter. "Ich denke, die Kapitalerhöhung ist eine Katastrophe", sagt ein Großinvestor. Um die nötige Summe einzusammeln, wird die Bank die Zahl ihrer Aktien fast verdoppeln. Der Aktienkurs rutschte zeitweise auf ein Rekordtief von 9,50 Euro. Dabei bezweifeln die wenigsten, dass die Bank die Kapitalerhöhung dringend braucht: Legt man die strengen Maßstäbe der neuen Kapitalregeln (Basel III) an, dann erreicht die Bank erst durch die neuen Aktien eine Eigenkapitalquote von 8,4 Prozent und nähert sich damit dem Durchschnitt europäischer Großbanken. Bislang lag diese Quote bei der Commerzbank nur bei 7,5 Prozent und damit knapp über dem nötigen Minimum von 7,0 Prozent. "Die Kapitalerhöhung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der weiteren Restrukturierung", sagt deshalb Philipp Häßler, Analyst bei Equinet. Es muss nicht der letzte Schritt gewesen sein: "Man kann nicht ausschließen, dass nicht irgendwann noch eine dritte Kapitalerhöhung folgt", sagt Häßler. Der Grund: Der Commerzbank ist zuletzt nicht mehr gelungen ist, ihre Kapitaldecke aus eigener Kraft zu stärken. Das liegt daran, dass die Altlasten der Bank, die Immobilien- und Schiffskredite, mehr Geld verzehren, als das Institut im Kerngeschäft verdient. Zwar macht die Bank mit Mittelstands- und Firmenkunden noch immer gute Gewinne, doch die Reform des Privatkundengeschäfts bringt noch nicht die gewünschten Erträge. Die Bank erwartet erst für 2014 eine Wende zum Besseren. Länger werden sich die Anleger nicht gedulden. "Das ist die letzte Chance für Blessing. Dieses Jahr hat er noch Zeit, aber 2014 muss die Trendwende beim Ertrag kommen", sagt ein Analyst, der nicht genannt werden wollte. Andernfalls werde es einen Aufstand der Aktionäre geben. Den Aufsichtsrat weiß Martin Blessing trotz allem noch hinter sich. "Da sind keine Absetzbewegungen zu beobachten", ist im Kontrollgremium zu hören. Doch entscheiden wird das der Staat als Großaktionär, der nach der Kapitalerhöhung wohl noch 15 bis 20 Prozent an der Bank halten wird. Vor der Bundestagswahl am 22. September hat Martin Blessing seitens der Politik zwar wohl nichts zu befürchten: Hochrangige Mitarbeiter des Finanzministeriums sagten dem Handelsblatt, vor der Wahl sei es wichtig, "unnötiges Chaos" zu vermeiden. Dazu gehöre auch ein Führungswechsel bei der Commerzbank. "Bis zur Wahl heißt die Devise: Augen zu und durch. Danach kann man neu nachdenken", sagt ein Personalberater. Blessing müsse die Bank auf Kurs bringen, vor allem das Mittelstands- und Privatkundengeschäft, ist in hochrangigen Kreisen der Bank zu hören. Dazu habe er noch einige Monate Zeit. Sollte es dann aber noch keine Besserung geben, werde es eng für Blessing. Die Bilanz aus Steuerzahlersicht ist jedenfalls trist: Zwar zahlt die Bank mit der Kapitalerhöhung die letzten stillen Einlagen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro zurück. Doch daneben besitzt der Staat ein Aktienpaket, für das er einst 5,1 Milliarden Euro bezahlt hat. Der Wert dieses Pakets ist um etwa 70 Prozent gesunken. Erste Absetzbewegungen in Berlin sind zu beobachten: Für Björn Sänger, Finanzexperte der FDP, kommt es auf die Zuversicht an, dass sich die Lage bessert. "Hier scheint Martin Blessing irgendwie Pech an den Händen zu haben", sagt er. Womöglich brauche es "Schwung von außen". Auch der Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion, Michael Meister, forderte Besserung. "Vorstandschef Blessing und Aufsichtsratschef Müller sind jetzt in der Pflicht, eine tragfähige Perspektive aufzuzeigen", sagte er.