__Meerbusch, 13. Juni 2000 - ABIT mit Umsatzrückgang und
Verlust
Umsatzeinbuße im dritten Quartal führt zu deutlich negativem Ergebnis
- Eingeleitete Maßnahmen greifen erst im Geschäftsjahr 2000/2001 -
Vorstände Neuwirth und Vetter verlängern Lock-up für eigene Aktien auf
18 Monate
Die ABIT AG, Meerbusch, musste in den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres 1999/2000 (31. Juli) einen Umsatzrückgang
gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hinnehmen. Per 30.
April wurde ein kumulierter Umsatz von 13,0 (Vorjahr 15,9) Mio. DM
verbucht. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich auf
minus 13,0 (-0,3) Mio. DM. Damit liegen die Kennzahlen deutlich unter
den Erwartungen. Gründe der Umsatzschwäche sind vor allem der in
den letzten Wochen ausgebliebene Kundenzuwachs für die
internetbasierende Forderungsmanagementlösung sowie ein erhöhter
Integrationsaufwand bei stationären Forderungsmanagementlösungen.
Insgesamt erzielte die ABIT-Gruppe im dritten Quartal einen Umsatz von
3,6 Mio. DM. Der kumulierte Umsatz reduzierte sich jedoch gegenüber
dem Halbjahr um 3,1 Mio. DM. Dies erklärt sich im wesentlichen aus
fakturierten Wartungserlösen von mehr als 2,3 Mio. DM, die
periodengerecht abzugrenzen, sowie 3,7 Mio. DM die für unfertige
Leistungen separat auszuweisen waren.
Darüber hinaus ergaben sich weitere Sonderfaktoren, die das
Quartalsergebnis insgesamt mit rund 5,5 Mio. DM negativ beeinflussten.
U.a. entstand eine Belastung von 2,8 Mio. DM durch Abschreibungen auf
bereits aktivierte Eigenleistungen. Daneben belasteten Kosten von 2,0
Mio. DM das Ergebnis, die durch die Verschiebung des Börsengangs
Ende September 1999 entstanden waren. Diese Kosten dürfen nach in
den in 2000 geänderten IAS-Regeln nicht mehr mit der Kapitalrücklage
verrechnet werden.
Für das vierte Quartal erwartet der Vorstand der ABIT AG noch keine
Trendwende. Das Ergebnis wird zusätzlich durch die hohen
Vorlaufkosten für das neue Vertriebskonzept im Internet-Bereich
belastet, das sich auf Großgläubiger konzentriert. Auch die
Entwicklungskosten für das nun umfassendere und deutlich
leistungsstärkere Web-Portal Forderungsmanagement werden höher
ausfallen als vorgesehen. Für das Gesamtjahr 1999/2000 (31. Juli)
rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von ca. 18 Mio. DM bei einem
deutlichen Verlust. Die Expansion der ABIT-Gruppe wird zusätzlich
gebremst durch eine langsamer als geplant verlaufende
Internationalisierung. Insbesondere in den USA kommt es bei den
geplanten Akquisitionen aufgrund komplexer rechtlicher Besonderheiten
zu unvorgesehenen Verzögerungen.
Die jetzt eingeleiteten Maßnahmen zur Fokussierung des
Internet-Konzeptes und zur Wachstumsstärkung bei stationären
Forderungsmanagementlösungen werden sich im Laufe des neuen
Geschäftsjahres 2000/2001 positiv auf die Kennzahlen des
Unternehmens auswirken. Die strategische Ausrichtung der
ABIT-Gruppe als deutscher Marktführer im Forderungsmanagement mit
einem Marktanteil von 35 Prozent und die unverändert starke
Positionierung ihrer Produkte im Markt werden in 2001 für eine
Wiederaufnahme des unterbrochenen Wachstumspfades sorgen.
Um das Vertrauen in die unverändert positive Zukunft des
Unternehmens und dessen Internetstrategie zu dokumentieren, hat sich
der Vorstand der ABIT AG gegenüber der DG BANK AG, die den
Börsengang als Konsortialführer begleitete, zu einer freiwilligen
Verlängerung des Verkaufsverbots für die von ihm gehaltenen Aktien
(Lock-up-Frist) auf 18 Monate verpflichtet.
Nach dem Ausscheiden von Andreas Zehmisch als Vorstand der ABIT
AG Ende April soll der Vorstand in der zweiten Jahreshälfte durch einen
erfahrenen Chief Financial Officer ergänzt werden, der voraussichtlich
Sprecher des Vorstands werden wird. Bis zu seinem definitiven Eintritt
werden die kaufmännischen Belange von einem Interims-Manager
wahrgenommen. Der Vorstand der ABIT AG besteht derzeit aus den
Gründern Volker Neuwirth und Herbert Vetter.