>>> Zufriedene Menschen? Ja, sowas soll es tatsächlich noch geben. Jede Menge sogar, unter anderem ich selbst und die grosse Mehrheit der Menschen in meinem Umfeld. Man bemerkt uns nur nicht so leicht, weil wir uns eben still unseres Lebens freuen - einen Kaffee im spätherbstlichen Sonnenschein trinken, ein interessantes Gespräch führen, spazieren gehen, ein gutes Buch lesen, das sind ganz kleine Freuden, für deren Genuss man noch nicht einmal viel Geld braucht. Aber eben, die andere Seite - die der völlig frustrierten, wütenden alten Männer - ist viel lauter und auffälliger, obgleich weitaus weniger zahlreich. Und die Botschaften, die von ihnen in die Welt hinausposaunt werden, sind natürlich auch viel aufmerksamkeitsheischender - anstatt konkrete, begrenzte Probleme aufzuzeigen, macht man es nicht unter dem totalen Systemzusammenbruch, Atomkrieg, kurz dem Ende der Zivilisation. Aber das liegt wohl auch daran, dass jemand, der seinem eigenen Leben kaum noch Sinn abgewinnen kann, sich irgendwann nur noch wünscht, dass alles kollabiert und den Rest der Menschheit ins eigene Elend hinunterzieht. Zum grossen Glück der Menschheit wird dieser Wunsch für euch aber unerfüllt bleiben. Ihr werdet auch in fünf, zehn oder zwanzig Jahren noch vor euren Computern sitzen und den Kollaps prophezeien, bis ihr irgendwann an eurer eigenen Galle erstickt. Es macht mich einfach nur fassungslos, wie man sein Leben so verschwenden kann. Zeit ist schlussendlich die einzige Ressource, die wir im Leben haben, das ist wichtiger als Gold oder irgendwelche abstrusen, aus einer Bierlaune heraus entstandenen politischen Ansichten. Nein, euch nimmt niemand ernst, was sich dann auch regelmässig an der Wahlurne zeigt, wenn es wirklich um Mehrheiten geht, und nicht um Lautstärke. <<<
Sehr gut gesehen und geschrieben. Ich stimme zu, wenngleich ich an zwei Stellen etwas anderer Meinung bin. Wir haben in Deutschland allen Grund zur Zufriedenheit. Unser Land hat mehrfach viel dunklere Zeiten gesehen. Es geht uns nicht schlecht, aber die Eurokrise hat vor allem älteren Menschen (damit meine ich schon 40+) unsicher gemacht. Und das ist und war kein Geiz, sondern eine Furcht, die Lebensqualität nahm. Das muss man klar sagen und da hat Politik versagt.
>>> Zeit ist schlussendlich die einzige Ressource, die wir im Leben haben, das ist wichtiger als Gold oder irgendwelche abstrusen, aus einer Bierlaune heraus entstandenen politischen Ansichten.<<<
Sehr richtig, aber die Sicht auf Zeit und Vergänglichkeit und die Erkenntnis, welchen Schatz die Zeit darstellt, das stellt sich mit dem Alter ein. Da sollte man von der Jugend nicht zu viel verlangen.
Unverantwortlich, öde und nur noch langweilig, ist dieses Gefasel über den 9.11., die Mondlandung und sonstige Verschwörungstheorien. Aber auch das kann man gelassen sehen. Bei 80 Millionen Menschen gibt es immer einige, für die alles schlecht oder frei erfunden ist.
Danke für deinen schönen Text