Ein seltenes Phänomen macht sich breit: der Aktienmarkt notiert sehr ambitioniert bewertet nahe der Höchststände. Der anleihemarkt notiert am obersten Rande der bewertungsskala ebenfalls nahe historischer Höchststände.
Dagegen notieren die edelmetalle nahe dreijähriger Tiefststände. Das klingt nicht dramatisch, sollte jedoch angesichts durch die Bank haussierender Vermögenswerte verwundern. Diese Diskrepanz wird sich auflösen müssen. Hatte sich immer aufgelöst, wenn auch oftmals in gegenteiliger Konstellation.
Es bleibt von daher spannend. Es ist ein Spiel. Normalerweise sollte man sich immer an benchmarks orientieren. Manchmal eher antizyklisch.
Die Agrarflächen haussierten die letzten Jahre und performten alle anderen assets am Kapitalmarkt aus. Die zugrundeliegenden rohstoffe dagegen befinden sich in einer mehrjährigen baisse. Kein Widerspruch, indizieren sie doch nur aufgestauten Druck auf die zuletzt merklich in die Knie gegangenen Wachstumsraten. Die Notenbanken versuchen dagegenzuhalten, sie können es mit Liquidität. Die letzte Phase einer Hausse am Kapitalmarkt ist IMMER nur noch liquiditätsgetriebenen. Mit dem köchelnden Währungskrieg versucht man ebenfalls noch etwas wachstum abzugreifen, allerdings vom bestehenden Kuchen. Die Globalisierung konnte zeitweise neue Märkte erschliessen, wenn auch unter fraglichen Aspekten wie bspw. Mangelnde Sozialstandards, geringe bis keine Umweltauflagen, etc. etc. aber zumindest ein Wachstumsimpuls übere mehrere Dekaden könnte generiert werden. Nicht zu vergessen die china Story, die verlängerte Werkbank des Westens. Und Chinesen neuer starker Binnenmarkt, dessen konsumstärke schon wieder den Zenit überschritten hat. Bedenklich. Die Aktienmärkte Preisen dies nicht ein, obschon die Liquidität weiter durch den offenen Hahn sprudelt.
Der Ausblick: eine Prognose wäre höchst unseriös, würde die Analyse diskreditieren. Die Player am Markt haben temporär höchst unterschiedliche Interessen. Warum sollte ein analyst einen Ausblick geben für lau, er hätte keinen Nutzen. Alle Essen aus dem gleichen Teller am Markt, warum etwas herschenken? Ja, vielleicht zeitweise ne treffende Analyse rausballern, aber nicht dauerhaft.
Edelmetalle hatten von jeher die Menschheit in ihren Bann gezogen, einmal mehr, einmal weniger. Aber: immer dominierten sie die Welt. Auch heute noch. Die Notenbanken halten fest Ihnen, könnten Sie diese doch mit frischgedruckten direkt erwerben. Das wäre zu offensichtlich, das Vertrauen wäre hinweg.
Aber es geht ja nur noch um das Vertrauen. Die einzige Währung aller Notenbanken. Die inflation ist nur an das Vertrauen gebunden. Die Inflationserwartungen sind dementsprechend niedrig zu halten. Die Löhne sowieso. Dann kann das Vertrauen nicht so sehr schwinden. Gut so.
Ps: ich besitze keine edelmetalle. Mich fasziniert von jeher nur der Weinbau, die Rendite der Mutter natur. Sie enttäuschte nie, ihr Geschmack des Weines wunderbar. Man kann die Qualität jahr für Jahr steigern, auch wenn einmal nicht das Klima so mitspielen will. Von daher, meine besten Wünsche.