Im Bärenthread geht es nicht um eine akademisch-abstrakte Debatte zur Geldtheorie, sondern um die REALEN Höhen und Tiefen der US-Wirtschaft. Diese wird zwar maßgeblich von QE beeinflusst (siehe # 950). Dabei spielt aber weniger eine Rolle, ob QE akademisch betrachtet "neutral" ist (das entspricht übrigens dem Rechtfertigungs-Argument der Fed) oder als "neue, revolutionäre Form der Zinspolitik" durchgehen kann (darin versucht sich u. a. Japan mittels Hyper-QE). Viel wichtiger ist, wie "der Markt" QE psychologisch zur Götze und zum Allheilmittel erhebt.
Wenn die vereinigten Goldmänner das Geschwätz der Fed-Eggheads über die Frage "Tapering" oder "kein Tapering" unentwegt dazu nutzen, ihre Algo-Tradingmaschinen ein- und auszuschalten, erhält QE allein dadurch Marktrelevanz - und zwar völlig unabhängig davon, ob QE theoretisch fundiert oder eine geldpolitische Krücke ist.
Mir fällt dazu die vermeintliche "Korrelation" zwischen Goldpreis und US-Dollar ein. Nachdem amerikanische Hedgefonds über Jahre eine solche Korrelation "hingebastelt" hatten, indem sie ihre Trades und Algomaschinen so einrichteten, dass jede Aufwärtsbewegung von EUR/USD "automatisch" zu Goldkäufen führte (und umgekehrt), galt es den vereinigten Gazetten schon bald als "eindeutig belegt", dass es eine "statistisch signifikante" Korrelation zwischen Gold und dem US-Dollar gäbe. Beweis: Man sieht es ja in den Charts.
Und da Alles eine Begründung braucht, wurde diese auch schnell hinzuphantasiert: Der Dollar werde durch Gelddrucken wertlos, und "Anleger" fliehen DESHALB in sichere Sachwerte - sei es Gold, Rohstoffe oder auch Aktien.
Die vermeintliche Korrelation Gold+Rohstoffe/schwacher Dollar geht indes keinesfalls auf ökonomische Sachzwänge zurück, sondern allein auf die Interessen der Big-Five-Zockerbanken in USA, die in allen Assetklassen ein Aufwärtsmomentum erzeugen wollen, um z. B. Firmen Absicherungsgeschäfte andienen zu können. Denn dies ermöglicht sichere Arbitragegewinne.
Würde Öl jahrelang "lustlos seitwärts" laufen, würde sich keine einzige Firma gegen Ölanstiege absichern. Und da ein fallender Dollar dem Nettoimporteur USA nützt, wird halt eine passende Korrelation hingebastelt, die beides "in Zusammenhang bringt".
Ich greife die Dollar-Rohstoff-Korrelation deshalb heraus, weil sie jahrelang (zu Zeiten Biomülls) eine Meta-Thema bei Ariva und im BT war - ähnlich wie heute QE.
Betrachtet man diese vermeintlich zwingende Korrelation jedoch nüchtern wie Zerohedge unten, wird offenkundig, dass sie - über lange Sicht - gar nicht existiert hat. Sie ist ein Konstrukt der Zockerbanken, damit diese ihre Wegelagerergeschäfte durchführen können.
Zerohedge schreibt:
www.zerohedge.com/news/2013-07-08/...d-correlation-us-dollar-and-gold
About That Supposed Correlation Of The U.S. Dollar And Gold...
Submitted by Tyler Durden on 07/08/2013
The supposed correlation of the U.S. dollar and gold is not visible in the 5-year charts.
One of the most widely accepted truisms in what passes for our financial media is that the dollar and gold are correlated: when the dollar weakens, gold rises, and when gold rises, the dollar declines. Nice, except this vaunted correlation isn't remotely visible in the charts. Let's have a look. Here is the 5-year chart of the DXY Dollar Index, the most widely quoted measure of the U.S. Dollar (danach folgt ein Gold-Chart über 5 Jahre, unten beide gepostet, A.L.)...
I've marked the charts up seeking the sort of correlation that is accepted with near-religious faith and come up with near-random fluctuations...
