Der USA Bären-Thread

Überhaupt finde ich es verdächtig, dass die halbe Finanzwelt in den USA den Zyperndeal  so toll findet. Goldman hat bereits berechnet, wieviel Geld man mit einer Zwangsabgabe in anderen Eurokrisenländern zusammen bekommen würde.  Und das sich die ganzen Staatsschulden- und Banken-Probleme  mit einer Zwangsabgabe in allen Krisenländern schnell lösen lassen würden.

Vor wenigen Monaten, vor der US-Wahl, war die Meinung der Amerikaner zur Eurokrise noch eine ganz andere. Damals hörte man lautstark, dass die EZB doch endlich die Zinsen stärker senken müsse, Eurobonds eingeführt werden sollen und Anleihen aus Krisenländern von der EZB gekauft werden müssen. Andernfalls so der Tenor "könnte die Welt morgen untergehen". Offenbar war der Zeitpunkt vor den US-Wahlen also einfach nur unpassend für einen solchen Schritt.

www.wallstreetjournal.de/article/...7324789504578383982934086400.html

Aus Zypern sind neue Details zu den geplanten Einbußen für Sparkunden bekanntgeworden: Nach Angaben von Zentralbankchef Panikos Dimitriadis sollen vermögende Kontoinhaber der größten Bank im Land, Bank of Cyprus, bis zu 40 Prozent ihrer Bankeinlagen verlieren. Großkunden des zweitgrößten Geldhauses Cyprus Popular Bank könnten sogar nur ein Fünftel ihres Geldes zurückbekommen und erst nach mehreren Jahren entschädigt werden, sagte der zyprische Finanzminister Michalis Sarris...

Wie der zyprische Zentralbankchef Dimitriadis auf einer Pressekonferenz weiter mitteilte, werde ein spezieller Konkursverwalter die Abwicklung der Cyprus Popular Bank – auch Laiki genannt – überwachen und die Übertragung ihrer guten Vermögenswerte auf die Bank of Cyprus regeln. Wegen der drastischen Umstrukturierung im Bankensektor hatte der Chef der Bank of Cyprus am Dienstag gekündigt. „Wir können Ihnen im Moment keinen genauen Betrag nennen", sagte Dimitriadis über die geplanten Verluste für Kunden der Bank of Cyprus. Er sagte aber, die Marke werde „bei rund 40 Prozent" liegen...

Wobei die Amis tunlichst verschweigen sollten, dass "ihre" Heilung via QE, die ja nur mit virtuellen Sterntalern erfolgt, die unsolidere Variante ist. Sie funktioniert nur, weil bei der Kombination aus Fed-QE und Dollar-Carrytrade die virtuellen Ami-Sterntaler via Dollarentwertung letztlich aus Europas harten "Soli-Euros" finanziert werden.

Man braucht für diese Spielchen zwingend Foreign Suckers (= ausländische Dummköpfe), die sich nach wie vor zum Geldwerterhalt - und damit verbundener Schuldenrückzahlung "mit harter Münze" - bekennen. [Ergänzung, 27.3.13: Auch "Haircuts" bzw. Rückgriffe auf real vorhandene Sparer-Einlagen zielen in diese Richtung.]  Sonst zieht man aus dem Währungsweltkrieg, in dem es vor allem auf Timing und Strategie ankommt, keinen Gewinn.

war ja wohl fällig

Die USA wollen über ein Amtshilfegesuch mehr Informationen zu Gesellschaften erhalten, die Schweizer Banken für ihre US-Kunden in Liechtenstein errichtet haben. Dabei zählen sie auf die Unterstützung der Behörden des Fürstentums. Das amerikanische Justizdepartement (DOJ) bereitet ein Amtshilfegesuch gegen Treuhänder in Liechtenstein vor, die für ausländische Banken liechtensteinische Gesellschaften wie beispielsweise Stiftungen für deren US-Kunden gebildet haben sollen. In einem Brief an den leitenden Staatsanwalt des Fürstentums Liechtenstein.....
www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/...teuerstreit-helfen-1.18054145

voraussehbar ,dass die EZB Geld verlieren wird .In Island hat sich durch die Kapitalverkehrkontrollen das Geld ausländischer Investoren dass sich zuvor jährlich verdoppelt hatte ,um 25% reduziert
....When economies in Asia and Latin America tried to stem the outflow of money in the 1980s and 1990s, they ended up keeping the measures in effect for six months to two years. Iceland, another island nation with an outsize banking system, still has capital controls five years after its banks collapsed in 2008.
...When Iceland imposed capital controls after a property bubble burst and its banks collapsed, political leaders said they would be temporary, too. Financial firms, with assets 11 times the national economy at the peak, were too big to save. So Iceland let them fail, splitting them into good and bad banks. Bondholders bore most of the losses. Iceland’s krona dropped by more than half. ....
www.bloomberg.com/news/2013-03-27/...-eu-could-last-years.html

www.bloomberg.com/news/2013-03-27/...-eu-could-last-years.html

offenbar aus "Rache für Zypern".

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/...-polit-stiftungen/

Die russischen Behörden haben hunderte Razzien gegen ausländische Organisationen durchgeführt. Diese werden in Russland als ausländische Agenten betrachtet und stehen unter dem Verdacht, die Gesetze des Landes zu missachten.

Mindestens 30 Organisationen wurden am Dienstag von den Behörden in ganz Russland mit Razzien überzogen, darunter auch die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung, die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung und die Heinrich-Böll-Stiftung, die den Grünen nahesteht... Es ist das erste Mal, dass die russischen Behörden auch gegen deutsche Organisationen vorgingen.

In Sankt Petersburg wurde das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung, die von der CDU finanziert wird, durchsucht und Computer beschlagnahmt....

The Financial Times has produced a nifty graphic showing how exposed EU countries are to one another's bank debts. Here's the graphic for Europe's exposure to public and private debt of Cyprus as of September 2012. Greece fares worst, with its banks exposed to $16.4bn (€12.8) of Cypriot debt. Germany is next in line at $7.6bn while the UK is exposed to $2.2bn.

www.telegraph.co.uk/finance/...956271/Cyprus-bailout-live.html

jetzt isser bei Morgan Stanley zuvor BNP,war eigentlich immer gut der Redeker,begründet es mit der Besorgnis um die Sicherheit der Spareinlagen ....

....„Angesichts der Zypern-Politik wird die Besorgnis zunehmen, die Peripherie zu finanzieren und dort Gelder anzulegen“, sagte Redeker. „Die langfristige Auswirkung ist, dass der geldpolitische Übertragungsmechanismus in Europa nicht funktioniert, es gibt keine Kredite, kein Wachstum und die Fiskalpolitik ist immer noch fragmentiert. Daher muss man beim Ausblick recht pessimistisch sein.“.....
www.handelsblatt.com/finanzen/...eit-euro-absturz/7991378.html

... am 06.08.2009 im HB:

„Die Rally wird mit einem Schock enden“

www.handelsblatt.com/finanzen/devisen/...-schock-enden;2441398

... nun ja, in the long run ...

man muß die Details abwarten, ober er nur mit einer alten Option billig absahnt, was man ihm nicht verübeln könnte, oder ob er endgültig zum Sith konvertiert ist

www.wallstreetjournal.de/article/...7323384604578327540999550574.html

Vor 17 Jahren sagte Bernard Connolly die Eurokrise voraus. Weil der EU-Spitzenbeamte seine kontroversen Thesen in seinem Buch „The Rotten Heart of Europe" veröffentlichte, verlor er seinen Posten. Dass seine Prophezeiungen eingetreten sind, verschafft ihm keine Genugtuung. Aber daran, dass die EU bereits das Schlimmste überstanden hat und jetzt vor einem neuen Aufschwung steht, glaubt er nicht. Aus seiner Sicht rottet das Herz Europas immer noch vor sich hin....

www.ariva.de/news/...G-Immobilien-stellt-Finanzierungskonzept-4480245

AL wie konnte das sein, dass gestern die Hauspreisdaten aus den USA anstiegen?

gestrige Zahlen hier:

www.marketwatch.com/story/...price-growth-at-six-year-high-2013-03-26

Die Hauspreisanstiege in USA sind künstlich und kommen von Hedgefonds, nicht von normalen Käufern. Das Geschäftsmodell der HFs, Banken im großen Stil Häuser aus Zwangsversteigerungen abzukaufen und diese dann zu vermieten, ist jedoch zweifelhaft - siehe hier:

www.ariva.de/forum/...SA-Baeren-Thread-283343?page=4163#jumppos104088

Dort gibt es in den folgenden Postings auch Einwände gegen meine Argumente.

Danke AL

Natürlich hätte man Zypern eine Weile fortsetzen können, solange die EZB die ELA-Kreditlinie unbegrenzt expandieren lässt. Doch ELA ist ungedeckte Geldschöpfung, wie wir wissen; sie wird  dann in Anspruch genommen, wenn Banken insolvent werden.

Vor die Alternative gestellt, den Zyprioten ihr Bankensystem zu garantieren und eine direkte Kapitaleinlage zu geben, oder aber die EZB zu ultimativem Gelddrucken aufzufordern, oder aber nichts dergleichen zu unternehmen, hat Russland die aus seiner Sicht beste Alternative gewählt. Nämlich, Bankpleiten in Zypern (evtl. auch anderswo) in Kauf zu nehmen. Denn nichts ist wichtiger, als für die eigenen Exporte (Gas etc) solvente, d.h. kaufkräftige Währung zu bekommen.

Und es gibt nur einen Garanten für die Kaufkraft des Euro: Deutschland, dessen Exportstärke ( = angesparter Konsum im Innern) für den Wert des Euro herhält. Und nichts sonst.

Für die Banken gilt gleiches: Natürlich wollen die Banken jederzeit an Festplatten-Geld zu  de-facto-Negativzinsen kommen. Dieses Geschäftsmodell ist immer erfolgreich. Voraussetzung ist aber auch hier die solvente Währung. Deutschland muss jederzeit in der Lage sein, die gedruckten Euro mit Ware zu hinterlegen.

Dass dieses (ach so verständliche) Anliegen einen massiven Interessenkonflikt mit der dt. arbeitenden Bevölkerung beinhaltet, ist leider nicht jedem klar.


Dasselbe Problem / denselben Interessenkonflikt gibt es aber auch zwischen Banken und arbeitender Bevölkerung in den USA; nur haben die USA aufgr. Weltleitwährung und innerer  Struktur  (immer noch mit der Fähigkeit, rasch innovativ werden zu können) bessere Karten als Europa.

Central Bank representative to go LIVE on simultaneous Cypriot TV broadcast at 21.15 to explain transaction control decree (1 Stunde weniger Zeitdifferenz)
Helicopters and police sirens wailing across Nicosia...
www.guardian.co.uk/business/2013/mar/27/...ital-controls-banks
anscheinend werden ausländische Bankfilialen nicht betroffen sein wie der Guardian heute früh meldete,es mache keinen Sinn...
na da kann man sein Geld doch fröhlich dahin schicken oder nicht?

Wenn man wieder das heutige "perfekte" Timing der Rating-Agentur Moody's oder die Aussagen von Morgan Stanley zum bevorstehenden Euro-Absturz (#104234) betrachtet, mit dem nun die "Schafe" erneut in Angst und Schrecken versetzen werden, so erinnert das doch irgendwie ungemein an die Abstufungswelle, welche vor gut einem Jahr bzw. gegen Ende 2011 durch Europa schwappte. Damals platzierten S&P ihre Abstufungen für Italien, Spanien, Österreich und Frankreich exakt just zu dem Zeitpunkt, als sich die Lage an der Zinsfront etwas entspannt hatte.

Die grundlegenden Probleme Europas sind ganz sicher nicht erst seit dem heutigen Tage bekannt. Man wird jedoch das ungemütliche Gefühl nicht los, dass sich mit den Emotionen der Marktteilnehmer und mit dem Fördern von Instabilitäten doch auch wunderbar jede Menge Geld verdienen lässt. Es dürfte daher unschwer zu erraten sein, auf was da momentan in einigen US-Handelsräumen massiver gewettet wird.

"Moody's warnt vor einem Übergreifen der Krise auf weitere Länder der Währungszone – und die EU vor Selbstüberschätzung. Zuversicht sei aktuell fehl am Platz."

www.handelsblatt.com/finanzen/...tueberschaetzung/7992772.html

Chairman ist freiwillig gegangen,es gibt Gerüchte dass die Zentralbank verlangte ,dass das gesamte Aufsichtsgremium geht
www.guardian.co.uk/business/2013/mar/27/...20bb5791610ecc9c41d

Cyprus central bank official Yiangos Dimitriou has confirmed that the cashing of cheques will be banned as part of the introduction of capital controls (see 15.51). Dimitriou added that bank withdrawals will be limited to €300 a day, and that their effectiveness will be evaluated on a daily basis. ...
www.telegraph.co.uk/finance/...956271/Cyprus-bailout-live.html

Redeker (vor dem ich an sich Respekt habe, trotz seiner oben von mir despektierlich rausgekramten Fehlprognose von 2009) redet schon seit längerem von der Euro-Schwäche, z.B. im Januar
www.handelsblatt.com/finanzen/...-massiv-abwerten/7670316.html

interessante Aussagen darin übrigens, z.B.:

"Gemessen an Wirtschaftskraft und Arbeitskosten müsste der Euro nach unseren Berechnungen für Deutschland bei 1,53 Dollar stehen. Deshalb war die deutsche Exportwirtschaft der größte Profiteur der Euro-Krise in den vergangenen Jahren"

aber ohne die Situation in Europa beschönigen zu wollen, entsteht stets bei mir stets der fade Geschmack einer konzertierten Aktion der US-Boyz. Und an Zufälle mag ich da auch nicht so recht glauben wollen,

Und auch ein kritischer Journalist wie Markus Gaertner schreibt aktuell, dass die Wall Street eine "pingelige Nabelschau" nicht brauchen kann. Anstatt die eigene Lage kritischer zu inspizieren, wird auf die Europäer eingedroschen. Und zwar heftig. Die Europäer liefern für diese Show derzeit genügend Nachrichten und Gründe.

Und so gibt es halt jede Menge transatlantischer Haue, das lenkt von den eigenen Problemen ja auch bestens ab.

"Natürlich würde das in der größten Volkswirtschaft der Erde mit ihrer ausgeprägten Sieger-Mentalität nie jemand so schroff eingestehen. Daher macht sich der Aktienmarkt in New York unbeeindruckt zu immer neuen Höchstständen auf.

Einwände wie die vom Chef des U.S. News & World Report, Mortimer Zuckerman, die US-Wirtschaft habe seit 2010 trotz einer Expansion der Geldmenge von 1 Billion Dollar – und trotz der expansivsten Budgetpolitik in der Geschichte – an Schwung verloren, lässt man nicht gelten.

Zuckerman nennt die aktuelle Phase in den USA nach der Großen Rezession die “Große Illusion.” Im Wall Street Journal erklärte er gestern, warum er das so sieht: Rosiges Gerede und kosmetisch aufbereitete Statistiken “ergeben ein besseres Bild, als es die Fakten erlauben."

blog.markusgaertner.com/2013/03/27/...nn-der-staat-es-braucht/

Die Kapitalbeschränkungen sind stärker als von vielen erwartet. Um 12 Uhr machen die Banken angeblich wieder auf.

300€ am Tag ist nicht viel. Das hat zur Folge, dass viele Menschen nun jeden zweiten Tag zur Bank rennen werden und der Zypern Bank-Run in den Medien dadurch noch größer wirken könnte. Es ist zu vermuten, dass sich lange Schlangen bilden werden. In den meisten Geschäften in Zypern kann man zudem nur mit Bargeld bezahlen. Außerdem akzeptieren viele Geschäfte die vorher auch Kreditkarten akzeptierten jetzt nur noch Cash. Das hat zur Folge, dass der Alltag und die Wirtschaft in Zypern in einigen Bereichen bereits komplett zum erliegen kam. Außerdem kam es in den letzten Tagen bereits zu Hamsterkäufen bei Lebensmitteln.

www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...it-bargeld-a-891383.html

www.stern.de/politik/ausland/...ents-entscheidung-1988323.html

Das Kursgemetzel der letzten Tage hat im europäischen Finanz- bzw. Banksektor tiefe Spuren hinterlassen. Insgesamt verlor der Sektor in acht Tagen 51 Milliarden Euro an Wert.

www.boerse-express.com/cat/pages/1333794/fullstory