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Der USA Bären-Thread


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Anti Lemming:

"Anreize" für die Banken

3
21.01.12 17:15
Wenn ich das schon höre.

Um die Banken zu einem Schuldenschnitt für Griechenland zu bewegen, wurde ihnen nun ein attraktives Angebot gemacht... Nicht nur vom EFSF sollen Anreize kommen, auch die EZB... [# 492]

So viele Banken-Anreize sind für die Wut(steuer)bürger, die die Zeche zahlen sollen [# 495], geradezu AUFreizend.

Da reizt es den Wutbürger doch eher, den EZB-Verwässerungssaftladen zu schließen, Draghi und Monti auf Kur nach Palermo zu schicken, die Zockerbanken pleite gehen zu lassen und Griechenland in der Ägäis zu versenken.
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Anti Lemming:

Banker-Kurzfilm "Unter Freunden"

4
21.01.12 17:43
3 lustige Minuten

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Kicky:

Griechenlands Banken drohen unterzugehen

5
21.01.12 18:03
Athen - Yannis Costopoulos und seine Familie besitzen ein kleines Vermögen. 23 Millionen Euro ist das Neun-Prozent-Aktienpaket an der Alpha Bank wert, des drittgrößten griechischen Kreditinstituts. Früher besaß Yannis Costopoulos ein großes Vermögen: Noch im Oktober 2007 hätte er das Paket für 920 Millionen Euro verkaufen können. Die Einbuße ist besonders schmerzlich, weil der 74-jährige Costopoulos nicht irgendein Aktionär ist, sondern Präsident. Sein Großvater gründete das Institut 1879.

Wie Costopoulos geht es den meisten griechischen Bankaktionären: Sie haben massiv Geld verloren. Die Institute haben zwar in den vergangenen Jahren solide gewirtschaftet und die Finanzkrise 2008 ohne Blessuren überstanden.Jetzt drohen sie im Strudel der Schuldenkrise unterzugehen. Der Börsenwert der National Bank of Greece ist seit Ende 2010 um 75 Prozent abgestürzt. Die Aktie der Eurobank EFG, Nummer zwei der Branche, verlor seither sogar 85 Prozent.

Der dramatische Wertverlust zeigt die verzweifelte Lage der Banken. Vor allem die hohen Bestände an griechischen Staatsanleihen werden ihnen zum Verhängnis. Die Institute halten Staatsbonds im Nennwert von 50 Milliarden Euro. Die Banken haben diese Papiere keineswegs aus freien Stücken gekauft – sie wurden ihnen quasi zugeteilt. Banker, die es sich mit dem Finanzminister nicht verscherzen wollten, griffen zu. Nun stehen die Banken wegen des nahen Schuldenschnitts vor Verlusten von 30 Milliarden Euro.

Das ist nicht die einzige Sorge der Athener Banker. Wegen der Rezession können immer mehr Firmen und Familien ihre Kredite nicht mehr bedienen. Die Quote notleidender Darlehen dürfte 15 Prozent erreicht haben, schätzen Branchenkenner. Das entspräche Kreditausfällen von 37 Milliarden Euro. In den bisherigen Rückstellungen sind nur 18 Milliarden berücksichtigt.

Obendrein ziehen viele Griechen ihre Einlagen ab – weil sie wegen der Krise das Geld brauchen oder eine Staatspleite und den Kollaps des Bankensystems fürchten. Seit Ende 2009 fielen die Einlagen von 237 auf 173 Milliarden Euro. Das meiste Geld dürfte ins Ausland geflossen sein

Die Europäische Bankenaufsicht verlangt, dass die Banken ihre Mittel aufstocken, die Kernkapitalquote muss auf neun Prozent steigen. Finanzminister Evangelos Venizelos beziffert den Geldbedarf auf rund 40 Milliarden Euro. Am Kapitalmarkt können sich die Häuser diese Summe unmöglich besorgen – an der Börse sind die vier größten Institute gerade einmal 2,6 Milliarden Euro wert.

Der Staat wird einspringen müssen – mit Geld der Euro-Partner. Im neuen Griechenland-Hilfspaket sind 30 Milliarden Euro für die Rettung der Banken vorgesehen. Der Betrag muss aber wohl aufgestockt werden. Noch offen ist, ob Venizelos für seine Kapitalspritzen Vorzugs- oder Stammaktien haben will. Im letzteren Fall würde das eine Verstaatlichung fast aller griechischen Banken bedeuten.

Um den staatlichen Einfluss möglichst gering zu halten, verkaufen viele Banken nun Beteiligungen oder Töchter im Ausland, andere suchen sich Partner. Das zielt darauf, möglichst wenig Staatshilfe in Anspruch zu nehmen....

www.tagesspiegel.de/wirtschaft/...faulen-krediten/6093138.html
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daiphong:

#02 "Da reizt es den Wutbürger doch eher,

3
21.01.12 19:02
den EZB-Verwässerungssaftladen zu schließen, Draghi und Monti auf Kur nach Palermo zu schicken, die Zockerbanken pleite gehen zu lassen und Griechenland in der Ägäis zu versenken."

Kann der Wutbürger in seinem Wahn ja alles machen, in der ihn völlig überfordernden Realität spielt er sowieso keine Rolle, es sei denn als Amokläufer oder in Amok-Parteien.
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daiphong:

was ist ein BIP werrt?

6
21.01.12 19:56
Man hat es in vielen Defizitländern gesehen, wenn es auf externer Verschuldung beruht, ist es aufgeblasen und unterminiert. Einen großen Anteil am US-BIP hatte die Immobilienblase, zunehmend auch der Staat samt Supermacht-Militär, Transfers, Sozialbereich, und all den angehängten Sektoren wie Gesundheitswesen oder Bildungswesen. Dieses BIP ist in den USA sehr weitgehend nicht durch Steuern gedeckt, sondern existiert großteils nur durch Verschuldung. Sinkt die Wachstumsrate, ist man sehr schnell wieder "unter Wasser" mit den Krediten und Vermögenswerten, selbst mit Niedrigstzins.
Die tatsächliche Verschuldung ist daher in US weit höher, als es in den üblichen Relationen zum BIP erscheint.
Die Netto-Auslandsverschuldung hält sich mit 2-3 Bill $ vielleicht noch in Grenzen, nur ist das für die Binnenökonomie weitgehend irrelevant. Die privaten Kapitalanlagen im Ausland tragen zur Binnenökonomie zu wenig bei.

unten:
der inflationsbereinigte SP500 (rotgrünes Zickzack) im Vergleich zum BIP-Wachstum
(Verkleinert auf 75%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 478324
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Dreiklang:

Monti: Rettungsschirm aufstocken

3
21.01.12 21:10
Er möchte den Rettungsschirm verdoppeln
*gähn*

Aus SPON:

www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,810589,00.html
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daiphong:

134 Mrd. im Zahlungsverzug in Spanien - jojojo

8
21.01.12 22:27
Gestern berichtete die spanische Zentralbank (Banco de España) die monatlichen Daten der spanischen Kreditinstitute zu den “Data on Doubtful Loans” für November 2011. Die Zahl der säumigen Kredite und Darlehen mit mehr als 90 Tagen im Zahlungsrückstand stieg weiter auf 7,51% aller vergebenen Kredite der spanischen Banken. Die 7,51% aller Kredite im Zahlungsrückstand waren die höchste Rate seit 17 Jahren. Diese Rate entsprach einem neuen Rekordkreditvolumen im Zahlungsrückstand von 134,143 Mrd. Euro, bei einem Gesamtvolumen von 1,785 Billionen Euro an vergebenen Krediten und Darlehen.

www.querschuesse.de/...hen-kreditinstituten-im-zahlungsverzug/

Den Höhepunkt des Kreditwachstums an Nichtbanken hatte Spanien im September 2006 mit 26,2 % YoY   :-o))    erreicht

aus einem Kommntar dazu:
"Das Ganze in eine Eurokrise oder gar Staatschuldenkrise umzuetteketieren ist eine gnadenlose Frechheit. Denn waeren die Staaten nicht eingesprungen und haetten per Staatsschulden, Stuetzungen und Stimulusprogrammen der radikalen Abnahme des zuvor irrsinnigen Kreditwachstums daempfend entgegengewirkt, dann waere es zu einem Kollaps gekommen, der die Aussmasse der Weltwirtschaftskrise des vergangen Jahrhunderts ohne weiteres haette uebertreffen koennen. Den Staaten das jetzt vorzuwerfen ist an Dreistigkeit kaum zu ueberbieten. Denn es waren die Banken, die diese irrsinnige Kreditexpansion betrieben haben. Die Banken haben kreditfinanzierten Konsum als Investition verkauft.
Schulden die uneinbringbar werden, sind aber das genaue Gegenteil.
Die Staaten und ihre Politiker trifft aber in soweit eine Mitschuld, als das sie diesem Spiel im Glauben an die Allchemie der selbsternannten Master of the Universe und ihren Nobelpreis dekorierten Gehilfen aus den sog. Wirtschaftswissenschaften tatenlos zugeschaut haben oder es per angeblich alternativloser neoliberaler Wirtschaftspolitik sogar gefoerdert haben."
Der USA Bären-Thread 478356
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daiphong:

Desasterzone 2: Portugal

2
21.01.12 22:29
www.querschuesse.de/desasterzone-2-portugal/
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Kicky:

Chinesischer Immobilienmarkt bis 70% geschrumpft

7
22.01.12 00:41
South China Morning Post:

interests.scmp.com/international-property/...market-in-crisis?

The mainland property market is in meltdown and the damage is spreading, not only to consumers but across the mainland's economy and, perhaps, internationally as well.

Since last year, Beijing has sought to burst what it saw as a dangerous bubble, which was pushing home prices beyond the reach of the middle class. It did so by initiating a series of tough measures to restrict bank lending and a crackdown on speculation.

As a result, sales have slumped by as much as 70 per cent, triggering a mainland-wide price war among major developers desperate to raise cash amid a credit crunch. Many are not expected to survive the shakeout.

With property developments stalled, many mainland and international suppliers of cement, steel, copper and other construction materials are starting to feel the pinch.

Meanwhile, falling property prices have pushed land values down, crippling the ability of local governments to raise money since land is a major source of their income.

Thousands of homebuyers who bought flats at peak prices have been hit by the downturn: some have gone bankrupt, while others are stuck with negative equity.

Negative equity arises when the housing loan exceeds the market value of the property.

Except for a brief period in 2008, this is the first major housing market downturn since the mainland's property market became commercialised in 1998.

Major developers - such as China Vanke and China Overseas Land and Investment - have cut prices of new flats by a third, while smaller players have started selling new flats below their development costs.

The steep discounting reflects the stringent curbs on the property market, and developers' desperation to raise cash as bank credit tightens.

Shanghai and Beijing are two of 46 cities that have restricted residents from buying more than two flats - the toughest measure to cool the property boom.

"The latest round of austerity measures are the harshest we've ever seen on the mainland," said Sherman Lai Ming-kai, chairman of Centaline Property Agency. "Sales in major cities such as Beijing have plunged 70 per cent from the peak in April of last year, with some new projects in outlying areas being offered at a price cut of 50 per cent."

The municipal governments of Beijing, Shanghai and Guangzhou recently failed to sell land parcels, as developers struggled to raise funding amid falling sales. Meanwhile, declining land sale revenues make it difficult for local governments to raise funds to finance low-cost housing and other infrastructure projects that are government priorities.

"The property market is entering a chilly winter," said David Ma, general manager of Hon Kwok Project Management, a unit of Hong Kong-listed Hon Kwok Land Investment.

As this year draws to a close, many developers have little choice but to sell their projects at steep discounts to fund construction costs and meet year-end bank payment deadlines and worker bonuses, according to Ma.

"To survive, we need to raise cash. Cash is king," China Vanke told the South China Morning Post. "We will actively sell properties, exercise caution in land acquisition and take stringent cost controls. We have to keep in shape this winter to enhance efficiency."

Industry watchers estimate 50,000 property agents will have lost their jobs in the downturn and more property agencies are closing.

"We have closed 200 branches in the mainland involving a job cut of 3,000 since April this year," said Centaline's Lai. Centaline now has 1,300 branches after the consolidation, according to Lai. .....

There are about 60,000 property firms on the mainland, according to Lee Wee Liat, regional head of property research at Samsung Securities (Asia).

"But with this property sector downturn, the number of firms will fall to 40,000, either because they close down or through mergers and acquisitions," Lee said.

So far this year, the property sector has seen 253 cases of mergers and acquisitions worth 90 billion yuan (HK$110 billion), according to Centaline Property Agency.

To survive, cash-strapped developers have been forced to tap expensive informal loans from trust companies, wealthy individuals and cash-rich firms.

As of September 30, the China Trustee Association has disbursed property loans totaling 679.77 billion yuan, up 79.9 per cent from the same period last year, its data shows.

The association estimated that 700 billion yuan in loans will be due for repayment over the next 12 months.

Economically, the impact of the property slump has started to boil over.

In the past two months, hordes of irate homebuyers in Shanghai, Beijing and other cities have stormed developers' sales offices.They were furious that developers' steep price cuts had lowered the value of the homes they had purchased at full price, and they were demanding compensation.

Xu Lijian, 29, is among the 100 flat owners who marched into the sales office of Greenland Group in late October. The state-owned developer had cut prices on a new batch of units at a housing project named Qiuxiafang in Shanghai's suburban Jiading district. The prices were reduced to 11,000 yuan per square metre, compared with 17,600 yuan per square metre that Xu paid six months earlier.

The flat owners demanded that their contracts for the unfinished flats be cancelled....

"More disputes between buyers and developers will erupt in the coming months if there is a plunge in home prices," said Frankie Wong, chief operating officer of Hong Kong-based Pan Asian Mortgage.Wong said average outstanding mortgage loans on the mainland were 15 times that of average household incomes. That's even higher than Hong Kong's record of 10 times income at the market's peak in 1997.

The alarming debt levels of mainland homeowners meant they were living beyond their means, and a fall in property prices was inevitable, Wong said.

The ripple effects of falling property values extend beyond individuals caught in the negative equity property market spiral.

The slump in land sales - which account for about a third to 40 per cent of local government revenue - has had a substantial impact on local government finances.

From January to November, 24,000 land plots were sold in 130 mainland cities for 1.18 trillion yuan, a 30.5 per cent fall in value from the same period a year earlier, according to Centaline.

The city of Wenzhou is an extreme case in point. Known as a hub of private businesses, Wenzhou has faced financial hardships because of rising costs, soaring black-market interest rates and the credit squeeze.

More than 80 debt-laden entrepreneurs have fled, and a shoe factory boss jumped to his death after being saddled with 400 million yuan in debt.

A full-blown credit crisis has forced the city to set up a 5 billion yuan emergency fund to bail out cash-starved small firms after Premier Wen Jiabao's visit in October.

The mainland's property woes are spreading abroad too.

International iron ore prices dived 30 per cent in the past month due to China's declining housing demand. Copper futures have also fallen almost 10 per cent.
Steel prices are expected to decline, too, since the mainland housing market consumes about 29 per cent of the mainland's steel and almost 15 per cent of the world's supply.
.....
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learner:

Das Beispiel Spanien zeigt

5
22.01.12 09:23
die Schächen unseres Wirtschaftssystems sehr eindeutig. Ewiges Wirtschaftswachstum auf kreditfinanzierter Basis funktioniert immer nur phasenweise.

Nach einer Übertreibung auf der Schuldenseite muss zwangsläufig eine Entschuldung folgen.
Dieses meint man umgehen zu können, indem man immer mehr Schulden macht. Das ist eine Politik der Verzweiflung der Profiteure dieses Systems auf Kosten folgender Generationen.

Im Falle Griechenlands ist man da schon einsichtiger geworden trotz aller Beteuerungen im Vorfeld, dass Griechenland seine Schulden zurückzahlen wird. So viel zu Versprechungen von Politikern!

Was die jetzigen Forderungen der Schuldenstaaten betrifft, dass Deutschland doch bitte mehr führ Ihre Rettung tun soll, weil es ja auch so sehr von der Krise profitiert ist natürlich an Dreistigkeit nicht zu überbieten.

Jahrelang haben diese Länder von einem niedrigen Zins profitiert. Das ist hier schon so oft beschrieben worden, dass ich dieses Thema nicht mehr ausbreiten möchte.

Das ganze Thema mit den Rettungsschirmen fühlt sich für mich nur noch wie Monopoly an, wo man beliebig viel Spielgeld auf den Tisch legt. Abstrakte Hirngespinste, die die Realität übertünchen sollen.
Wenn Du kein Geld hast, hast Du die wenigsten Freunde, aber die besten!
Antworten
Dreiklang:

Der Euro war seit Beginn als Transfergeld angelegt

9
22.01.12 12:30

...nur hat man sich in der Größenordnung verschätzt. Ziel war es, nun ganz Europa billiges Realkapital zur Verfügung zu stellen. Gerechnet wurde wohl mit einem Realkapitaltransfer p.a. von ca. 50 bis 60 Mrd. € p.a., für den  Deutschland "anzapfen" wollte. Das schien vertretbar. (Die initiale €-Schwäche ggü. $ schien sogar die Möglichkeit zu eröffnen, den Realkapitaltransfer mit Carry-Trades zu "finanzieren" - also kauften die franz. Banken fleißig Assets in den USA. ) Aufzubringen war der RK-Transfer durch die Konsumlücke in Deutschland, also durch den Arbeitnehmer.

Tatsächlich war der RK-Transfer von Anfang an wesentlich höher. Dies führte zu einer Rezession in D. und der Lüge vom "kranken Mann Europas".  Die Rezession brachte eine höhere Staatsverschuldung. Deutschland reagierte mit der Hartz4-Reform, fuhr also die Ersparnis nach oben, was einer (weiteren)  Verbilligung von Realkapital gleich kam. Damit konnte die Sause im Süden weitergehen. Insbesondere sind Betrachtungen zur "Staatsverschuldung" schlicht lächerlich, denn es zählt nur die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.  Auch wenn so mancher (einer) hier im Forum etwas von der horriblen Verschuldung Bremens rumquatscht  - am Thema glatt vorbei!

An eine Rückzahlung von Realkapital dachte niemand, das war sowieso nie vorgesehen. Es geht "nur" um frisches Kapital. Allerdings schafft es schon GR alleine, im Jahr €50 Mrd zu verbrennen. Tatsächlich "benötigt" werden p.a. wohl eher €500 Mrd. Realkapitaltransfer in der EMU.

Solange D. diese Gelder nicht bereitstellt, muss die EZB einspringen. Also ist es nur einFrage von wenigen Monaten, bis  die EZB-Bilanzsumme  die 3-Billionengrenze übersteigen wird.

 

 

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Eidgenosse:

@learner, wolltest du schwächen oder schächten

3
22.01.12 12:49
schreiben? Auch schächten würde den Zustand der Wirtschaft gut beschreiben. Man hängt die Kuh auf, schlitz ihr den Hals auf und lässt sie ausbluten. Das tote Tier lässt sich aber nicht mehr beleben da kann die EZB noch soviel Blut wieder hineinpumpen.

Auch Rettungsschirme, Notkredite, und sonstige Massnahmen können in einzelnen Fällen helfen, wenn ein gewisses Mass überschritten ist gehts nicht mehr.
Antworten
learner:

@ Eidgenosse

4
22.01.12 13:13
Ich meinte schon Schwächen schreiben. Nun, wenn ich auf dem I-Pad schreibe schleichen sich leichter solche Tippfehler ein.

Heute Morgen Blutwurst gefrühstückt?
Wenn Du kein Geld hast, hast Du die wenigsten Freunde, aber die besten!
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Anti Lemming:

Schuldenbereinigtes BIP

6
22.01.12 13:20

Zu # 504 - Was ist ein BIP noch wert

Für  realistische Aussagen zum BIP sollte man es nicht nur hinsichtlich  Inflation bereinigen, sondern auch hinsichtlich Neuschuldenaufnahme.

Damit erhielte man sehr viel realistischere Wachstumsangaben. Allerdings würde damit die bisherige hedonistische Schönrechnung kaputtgemacht:  In USA bekämen wir bei den aktuellen Werten - 10 % Neuverschuldung kombiniert mit 2  % offiziellem BIP-Wachstum - dann wohl nur ein  "neuverschuldungsbereinigtes" BIP-Wachstum von -3 %.

(US-)Ökonomen verfolgen stattdessen lieber Ansätze, die das BIP künstlich aufblähen, wozu u. a. auch  der Mummenschanz mit der Kerninflationsrate (1 %) zählt. Würde man bei  der Ermittlung des (grundsätzlich inflationsbereinigten) BIPs vom nominalen BIP-Wachstum  (in USA zurzeit ca. 3 %) nämlich die wirkliche Inflationsrate (5 %) abziehen, käme man  allein schon dadurch auf ein BIP von -2 %.

Damit  würde auch die Ideologie ad absurdum geführt, dass schuldenbasiertes  Wachstum mit organischem Wachstum gleichzusetzen sei. Diese Schnapsidee bildet die Grundlage neoliberaler US-Wirtschaftspolitik: Sie dient u. a. zur Rechtfertigung von Bernankes Blähexperimenten. Und "führende US-Ökonomen" wie  Krugman erdreisten sich (in zig NYT-Artikeln), dies auch noch als  Vorbild für Europa zu predigen - flankiert von destruktiven  Eurozonen-Abstufungen der US-Ratingagenturen.

Wie kann ein Wirtschaftsnobelpreisträger so dumm sein, zwischen Blähung und organischem Wachstum nicht unterscheiden zu können?

Ich  vermute, dass dahinter eine Systemblindheit steckt, die die gesamte  Zunft ergriffen hat. Bei jährlich 2 % BIP-Wachtum, das erforderlich ist,  um Rezessionen und Massen-AL (infolge steigender Arbeitsproduktivät) zu  vermeiden, resultiert zwangsläufig eine exponentielle Wachstumskurve,  die unser Planet schon wegen seiner begrenzten Ressourcen auf lange Sicht nicht hergeben kann. Also wird ersatzweise die Geldmenge aufgebläht.

Mit diesen Blähungen bleibt zwar die Illusion unbegrenzten Wachstums noch eine Weile  erhalten , doch die ausufernden Staatsverschuldungen kündigen bereits vom baldigen Kollaps dieser "Experimente".

Daher gilt, was wir hier schon länger predigen: Blähungen wie QE erkaufen nur Aufschub, lösen aber die faktischen (Überschuldungs-)Probleme nicht. Sie bleiben ein unhaltbares Schneeballsystem.

Dies offiziell  einzugestehen wäre freilich gleichbedeutend damit, den Kapitalismus in seiner  jetzigen Form - insbesondere das Bankenzockertum - als gescheitert zu  betrachten. Wohl Deshalb klammern sich selbst höchstrangige Ökonomen an  hirnrissige Modelle/Theorien, die jeder Hausfrau, die Eins und Eins zusammenzählen kann, die Haare zu Berge stehen lassen.

 

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Anti Lemming:

zu # 509 - Chinas platzende Immoblase

7
22.01.12 13:25
Die Chinesen sind auch dem Schaden der Japaner in den 1990ern (ff.) vermeintlich klug geworden.

1. Sie haben den Yuan quasi fix an den US-Dollar gebunden, um keine Opfer im Dollarcarrytrade der Amis zu werden.

2. Sie versuchen die Immobilienblase, die auch Japan das Rückgrat brach, durch staatliche Bremsungen (steigende Zinsen, Einschränkungen der Kreditvergabe) "sanft" poppen zu lassen.

Der Artikel in # 509 zeigt, dass China mit (2) viel zu spät begonnen hat. Die Bremsmanöver begannen erst, nachdem die Blase bereits Ausmaße ähnlich wie 1990 in Japan erreicht hatte.

Daher dürfte es mit Funktionärs-gesteuerten "weichen Landung" nichts werden.

FAZIT: Chinas Wirtschaft wird deflationär zusammenbrechen wie die Japans nach 1990.
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Dreiklang:

A.L. #95216 Yuan - $ - CT

 
22.01.12 13:34

1. Sie haben den Yuan quasi fix an den US-Dollar gebunden, um keine Opfer im Dollarcarrytrade der Amis zu werden.

Inwiefern wäre China als Exportnation "Opfer des Dollar-CT" geworden?

Die US-Banken hätten also den Yuan hochgetrieben? Und damit den Bezug von Realkapital für die USA verteuert?

Tatsächlich war es doch das Ziel, möglichst billig an Realkapital zu kommen. Etwa der Nike-Turnschuh - 2% Vorkosten in China, die restlichen 98% Kosten ergeben sich durch "Veredelung" im Vertrieb. "Wertschöpfung durch Konsum"  - das zentrale US-am. Geschäftsmodell.

 

 

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Anti Lemming:

Dreiklang - # 517

3
22.01.12 14:02
In allen anderen Staaten Asiens, die freie Wechselkurse haben, sind die heimischen Währungen gegenüber dem US-Dollar stark in die Höhe geschossen (siehe auch Niedergang des Dollar-Index in den letzten Jahren).

Dies war/ist eine Folge des Dollar-Carrytrades der Amis: Sie wechseln ihre Nullzins-Dollars in die Hochzinswährungen (u. a. Brasil. Real). Danach kassieren sie die Zinsdifferenz und verdienen zusätzlich am Hochschießen der Fremdwährungskurse.

(Der sog. Yen-Carrytrade bis 2008 könnte in Wahrheit ein Nebeneffekt des Dollar-Carrytrades gewesen sein, der EUR/USD damals bis 1,60 steigen ließ. USD/JPY ist nämlich im Vergleich zu EUR/JPY - lief bis 173 hoch - sehr viel weniger gestiegen. Der Anstieg in EUR/JPY kam daher im Wesentlichen über die Crosses USD/JPY und EUR/USD.)

Auch der chin. Yuan wäre, wie andere Schwellenländerwährungen, stark hochgeschossen, wenn der Yuan frei konvertierbar gewesen wäre (man denke nur an die hohe Zinsdifferenz zum US-Dollar). Die Folge wäre eine sinkende internationale Wettbewerbsfähigkeit Chinas - wie zzurzeit in Japan wegen der extremen Yenstärke (USD/JPY bei 76). Für Exportnationen wie Japan und China ist eine stark steigende eigene Währung tödlich; der Nikkei dümpelt nicht ohne Grund unter 9000.

Womöglich ist China als Hauptwerkbank Amerikas ein Sonderfall. Du beschreibst korrekt, dass auch die Amis davon profitierten (Nike-Beispiel). Der Vorteil der günstigen Vorkosten + Wertschöpfung durch US-Konsum (nach Import) wäre geschwunden, wenn der Yuan stark gestiegen wäre.

Man kann daher sagen, dass China und USA beide von der Yuan-Anbindung an den Dollar profitieren. Wohl deshalb hört man kaum noch die alten Klagen in USA, China sei ein "Währungsmanipulateur". China hat in den letzten Jahren auch einer sehr langsamen Aufwertung des Yen zum US-Dollar zugestimmt, allerdings nicht marktgesteuert, sondern China-definiert.
Antworten
Anti Lemming:

Dreiklang (Nachtrag)

2
22.01.12 14:21
Deine Argumente sind realwirtschaftlich korrekt (Ziel der Amis, billig an Realkapital zu kommen).

Meine Argumente sind zockerbanken-wirtschaftlich korrekt (Hochblasen von Fremdwährungen im Dollar-Carrytrade mit Zins- und Kursanstiegs-Gewinnen).

Da die Wirtschaft in USA überwiegend von den Zockerbanken gesteuert wird, treten die realwirtschaftlichen Argumente dagegen in den Hintergrund.

Dazu ein weiteres Beispiel: Öl bei 147 Dollar ist schlecht für die US-Realwirtschaft, weil dies den Konsum bremst (Dollars für teures Öl fließen ab in die Petrodollarstaaten). Dennoch haben GS und Co. 2008 Öl und andere Rohstoffe im Dollar-Carrytrade (EUR/USD stieg 2008 auf 1,60) gnadenlos hochgepusht.

Fazit: Die Zocker dominieren den Markt, nicht die Real-Wirtschaft.
Antworten
Kicky:

Monti und Draghi wollen Euroschirm verdoppeln

3
22.01.12 19:30
www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,810589,00.html

Italiens Premier Monti plädiert nach SPIEGEL-Informationen dafür, den Euro-Rettungsschirm zu verdoppeln, um das Vertrauen in die Währungsunion zu steigern. Unterstützung bekommt er von EZB-Chef Draghi.
Antworten
permanent:

#512 Dreiklang

2
22.01.12 19:31

Das kann nur witzig bewertet werden. Ist die Tauschfunktion nicht eine der Urfunktionen des Geldes?

Ich zweifele an dem Urteilsvermögen und der Argumentation vom Verfasser.

Permanent.

Antworten
permanent:

Nachtrag zu 521

2
22.01.12 19:38

Geld hat nur zwei Hauptfunktionen:

Wertaufbewahrung

Tauschfunktion (Transfer)

Wir können auch Muscheln nehmen wenn du damit besser zurecht kommst.

Permanent

Antworten
Dreiklang:

Zweifellos witzig - permanent

3
22.01.12 20:00

Das kann nur witzig bewertet werden. Ist die Tauschfunktion nicht eine der Urfunktionen des Geldes?

Ja, sofern das Geld durch Eigentum hinterlegt ist. Aber Fiat-Money funktioniert anders.

Der Witz am Fiat-Money ist, dass man Realkapital gegen ein bloßes Versprechen auf Rückerstattung "tauschen" kann. Dieser Witz ist so gut, dass nun alle Euro-Teilnehmer sich vor Lachen nicht mehr einkriegen können.

 

Antworten
wawidu:

Wieder im Lande

8
22.01.12 20:42
Unser kurzer Ausflug in den kanarischen Frühling ist leider wieder zu Ende. Von dort habe ich zwei interessante Informationen mitgebracht:

1. In der kanarischen Lokalpresse war dieser Tage zu lesen, die Läden in den großen Malls, die insbesondere auf Gran Canaria zu finden sind, gingen aktuell erheblich am Krückstock. Die Lager seien nach einem enttäuschenden  Vorweihnachtsgeschäft immer noch voll, die Umsätze trotz permanenter massiver Rabattaktionen sehr bescheiden und die Gewinne auf Grund der Rabattaktionen katastrophal.

2. Erinnert ihr euch noch an mein Posting über neue "hirnrissige" Regionalflughäfen in Spanien vom Herbst letzten Jahres? Laut einem Bericht der großen spanischen Tageszeitung "El Pais" in der letzten Woche ist auf dem Flughafen von Castellon nördlich von Valencia immer noch kein Flieger gestartet. Der einzige Start erfolgte mittlerweile bei der Generalstaatsanwaltschaft der Provinz Valencia, die seit zwei Monaten gegen die Initiatoren, das Baukonsortium und das Management des Flughafens wegen Betrugsverdachts ermittelt. Dieses Projekt hat rund 150 Mio. an Baukosten und rund 30 Mio. an PR-Kosten verschlungen. Für die Verwendung von mindestens 25 Mio. existieren keine tragfähige Belege.
Antworten
Dreiklang:

Die schönsten Worthülsen zum Euro

4
22.01.12 21:24
von wem wohl? (nein, Malko war es nicht!)

»Ich bin überzeugt, dass die Erfolgsgeschichte der D-Mark in unserem Land mit einer Erfolgsgeschichte des Euro weitergeht. Die Vorzüge, die wir mit der D-Mark erarbeitet haben und an der D-Mark – zu Recht – schätzen, gehen nicht verloren. Sie werden in ein größeres Ganzes zum Vorteil Deutschlands und zum Vorteil Europas eingebracht.«

»Der Euro stärkt die Europäische Union als Garanten für Frieden und Freiheit. Von der heutigen Entscheidung – ich meine das nicht pathetisch – hängt es wesentlich ab, ob künftige Generationen in Deutschland und in Europa in Frieden und Freiheit, in sozialer Stabilität und auch in Wohlstand leben können.«

»Das Europäische Währungsinstitut und die Deutsche Bundesbank haben in ihren Stellungnahmen bestätigt, dass die Vorschläge der Kommission stabilitätspolitisch vertretbar sind. ... Ich behaupte: Die Voraussetzungen für eine stabile europäische Währung waren noch nie so gut wie heute.«

»Die Einführung des Euro liegt im ureigensten wirtschaftlichen Interesse auch und nicht zuletzt der Deutschen.«

»Europa ist bereits im Vorfeld der Währungsunion zu einer Stabilitätsgemeinschaft zusammengewachsen.«

»Die gemeinsame europäische Währung wird Europa als Raum wirtschaftlichen Wohlstands und monetärer wie sozialer Stabilität festigen.«
Antworten
wawidu:

@perma - @Dreiklang

4
22.01.12 21:51
Der Begriff "Geldtransfer" hat mittlerweile eine doppelsinnige Bedeutung:

a) im Sinne von Zahlungsausgleich im globalen Güterverkehr ("Tauschgeschäfte") und

b) im Sinne von Ausgleichszahlungen etwa von finanziell gut dastehenden Bundesländern an "darbende" Bundesländer ("Lastenausgleich") und seitens des Staates für Not leidende Bürger (Hartz IV - Sozialhilfe). Besonders ausgeprägt sind staatliche "Transfer-Leistungen" in den USA ("Food Stamps", "Steuergeschenke"
für Auto- und Hauskäufer, immer wieder verlängerte Hilfszahlungen an Langzeitarbeitslose, Kredithilfen für Studierende u.a.m.).

Nehmen wir mal Griechenland als Beispiel für "internationalen Zahlungsausgleich". Über Jahrzehnte hat Griechenland eine Menge an militärischen Gütern speziell aus Deutschland und Frankreich bezogen. Diesen kostspieligen Importen standen nie Exporte in entsprechender Höhe gegenüber. Finanziert wurden die Exporte deutscher und französischer Rüstungsgüter im Wesentlichen über Käufe griechischer Staatsanleihen durch deutsche und französische Großbanken mit staatlichen Ausfallgarantien (in Deutschland: HERMES-Bürgschaften). Dies ist mE ein Paradebeispiel für nicht werthaltigen, weil unproduktiven RK-Transfer.
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