Der starke Anstieg des Dollars macht, wie ich schon weiter oben im Thread geschrieben habe, die währungsbedingten Gewinnaufblähungen von multinationalen US-Firmen wie McDonalds zunichte.
Im ersten Halbjahr 2008 war der Dollar (noch) sehr schwach. Dies hat die Gewinne von US-Multis - die einen Teil ihrer Ware in Starkwährungs-Ländern (Europa) verkaufen, aber in Dollar bilanzieren - um schätzungsweise 10 % aufgebläht. Da EUR/USD in den letzten Wochen kräftig nach unten korrigiert hat (um fast 10 % seit dem Top bei 1,60), der Dollar also um 10 % gestiegen ist, mehren sich in USA Stimmen, die auf die Nachteile des "starken" Dollars für US-Aktien(kurse) hinweisen.
Wir bekommen dadurch eine interessante Gemengelage. Goldman-Sachs verkündet nun "die Wende" beim Dollar mit Kursziel 1,40 auf 12 Monate [# 26559] - was SO GAR NICHT zum jüngsten 200-Dollar-Öl-Call von GS passen will. Sind das nur die verbalen Begleitschüsse zum "aktuellen Zock" - nach "Long Öl" nun "short EUR/USD"?
Skeptiker befürchten infolge des "starken" Dollars Aktienkursrückgänge bei den US-Multis. Einige Fondsmanager beschwichtigen indes, dass man sich keine allzu großen Sorgen machen müsse, da der Dollar langfristig ohnehin weiter fällt.
Ja was denn nun, die Herren bei GS? Steigt der Dollar jetzt, OBWOHL der 200-Dollar-Öl-Call aufrecht erhalten wird? Das würde bedeuten, dass die jahrelange Korrelation "hoher Ölpreis = schwacher Dollar" nun plötzlich in sich zusammenfiele...
Oder hat man von diesem peinlichen Öl-200-Dollar-Kursziel inzwischen stillschweigend Abschied genommen, da "der Öl-Zock im Kasten" ist? Vielleicht ist "Öl-200" auch nur vorläufig auf Eis gelegt und wird erst wieder aus der Schublade hervorgekramt, wenn Euro/Dollar "völlig wider Erwarten" [d.h. sobald Goldmans EUR/USD-Short-Zock "im Kasten" ist] nun doch erneut auf 1,60 hochschießt?
Es sind schon ziemliche Popolöcher, die Herren bei GS.
Die McDonald-Aktie hatte in den letzten zwei Jahren einen guten Lauf (Chart unten), weil sich viele gebeutelte Amis nur noch die 1-Dollar-Menüs leisten können. Der Boom ist vergleichbar mit dem beim US-Billigheimer Wal-Mart, der ebenfalls vorwiegend eine armselige Klientel bedient. Beides unterstreicht die Schwäche in der US-Wirtschaft (schönen Gruß an Libuda).
Inzwischen ist MCDoof aber um 50 % (von unten) ab den Tiefständen gestiegen und weist ein, gemessen an früheren Zahlen, "historisch" hohes KGV auf. Der erstarkende Dollar könnte hier eine Trendwende nach unten einleiten. US-Blogs empfehlen daher Shorts auf McDonald.
Ich rate hingegen zur Vorsicht, weil niemand weiß, wann Goldman-Sachs - unterstützt durch "ihren" Finanzminister (und Ex-Boss) Paulson - die nächste 180-Grad-Kehrtwende hinlegt. Den gemessen an der kurzen Zeitspanne extremen Verfall in EUR/USD und beim Öl halte ich für reines "Zockerwerk" von GS und Konsorten - mit erheblicher Gefahr neuerlicher Trendwenden.
Es ist, wie unser Präsident Köhler zu Recht anmerkte, ein "Monster"-Markt
August 12, 2008, 9:04 am
New on the Dollar Menu: a Downgrade
Posted by Tim Annett
Big U.S. multinational corporations have been big beneficiaries of the weak dollar. But with the buck taking off, companies that have had their bottom lines fattened by friendly exchange rates may soon be taking it on the chin.
One example: McDonald’s, which has been selling cheeseburgers and fries at a feverish clip overseas, at great benefit to the broader market. As Mark Gongloff points out in this morning’s Ahead of the Tape column, “exporters and multinationals have helped prop up the S&P 500’s profit growth outside of the financial sector and kept stock prices from sinking further.”
But now analysts at UBS are wondering if a rally in McDonald’s shares itself has run too far. The fast food giant’s stock has rallied 11.95% for the year to date and jumped 33.5% over the past 52 weeks. UBS argues that “several factors” could limit earnings and therefore weigh on the company’s multiple. They say that McDonald’s stock and its relative price-to-earnings are near historic highs. The analysts also are lifting their forecast for U.S. job losses; deeper payroll cuts will strain consumers. Trends are weakening in the U.S. and Europe, they argue. And then there’s that pesky strengthening dollar.
“McDonald’s has been much more than a weak dollar stock story. However, we believe that analysts and investors have become accustomed to the currency tailwinds that have helped facilitate earnings upside. While we anticipate more EPS upside in the second half of 2008, we believe that a strong US dollar rebound would lead to slower EPS growth and diminishing EPS upside to consensus in 2009,” they wrote.
UBS downgraded the shares to neutral from buy but maintained their price target of $69. The shares were lower by around 1% in premarket trading.
Quelle:
blogs.wsj.com/marketbeat/page/2/
12. August, 9:04 h
Chart von McDonalds - wann schlägt der starke Dollar durch?
(Untertitel: wie lange bkeibt der Dollar "stark"?)