Das Chaos war nur von kurzer Dauer: Ihren flächendeckenden Streik haben die Lufthansa-Piloten inzwischen niedergelegt. Die Folgen werden den Passagieren trotzdem noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben: Notfallpläne, Ausfälle, frustrierte Fluggäste. Mehr als 4000 Lufthansa-Piloten waren im Ausstand – der Konzern sprach gar von „dramatischen“ Zuständen. Die zentralen Forderungen der Vereinigung Cockpit kritisieren dabei genau jene Unternehmensstrategien, die viele Aktionäre zuletzt begrüßt hatten: den Einstieg bei Austrian Airlines und die Kostensparprogramme.
Der Krise in der Luftfahrtbranche zum Trotz sind es eben jene Expansionspläne und Konsolidierungsmaßnahmen, die Analysten optimistisch stimmten. Selbst die Pilotenvereinigung räumte ein: „Der Lufthansa-Konzern wird voraussichtlich auch im Jahr 2009 ein positives, operatives Ergebnis erzielt haben – trotz der Weltwirtschaftskrise. Eventuelle Verluste stammen vor allem aus den Zukäufen im Ausland.“ Gerade diese Investitionen bringen nach Ansicht der deutschen Piloten das Tarif-Gleichgewicht ins Wanken. Aus Sicht der Marktbeobachter jedoch könnte die Lufthansa nicht zuletzt auch wegen ihrer strategischen Ausrichtung aus der Krise gestärkt hervorgehen.
Logistiksparte mit stabiler Entwicklung erwartetAm 11. März veröffentlicht der Konzern die Zahlen für das vierte Quartal 2009. Dabei erwarten viele Experten, dass die Airline im November und Dezember eine leichte Erholung bei den Passagierzahlen verzeichnet hat. Deutlich stabilere Ergebnisse werden dagegen für die Logistiksparte angenommen. Hier gehen Analysten aktuell von einem um 19 Prozent gestiegenen Frachtvolumen und einer gestiegenen Nachfrage aus. Auch der jüngste Streik scheint diesen Trend nicht zu brechen: Medienberichten zufolge blieb die Lufthansa-Tocher Cargo von den flächendeckenden Ausständen weitgehend verschont und die Kapazitäten blieben nahezu ausgelastet.
Trotzdem wird der Arbeitskampf den Umsatz der Kranichlinie wahrscheinlich deutlich belasten. Analysten gehen dabei derzeit von Einbußen zwischen 75 und 100 Millionen Euro aus. Entsprechend drückte der Streikbeginn die Stimmung unter den Anlagern. So schloss die Lufthansa-Aktie am Montag, 22. Februar, mit einem Minus von rund 1,7 Prozent bei elf Euro.
Anlagemöglichkeiten mit DerivatenRisikobereitere Anleger, die einen weiter sinkenden Aktienkurs erwarten, könnten sich für den Lufthansa Wave XXL Put
DB24HN vom X-Markets-Team der Deutschen Bank interessieren. Das Derivat legt im Wert zu, wenn der Kurs des Basiswerts fällt und ist mit einem Hebel von derzeit knapp über zwei ausgestattet. Daher steigt oder fällt der Put auch mehr als doppelt so stark, wie der Aktienkurs. Sofern der Basiswert den Stop-Loss bei 15,35 Euro berührt oder überschreitet, wird der Schein ausgestoppt und der Restwert dem Anleger überwiesen.
Für risikobereitere Anleger, die einen steigenden Kurs der Lufthansa-Aktie erwarten, könnte der Lufthansa Wave XXL Call
DB593G interessant sein. Da der Schein über einen Hebel von 2,27 verfügt, steigt oder fällt der Wert mehr als doppelt so schnell wie der Basiswert. Falls der Kurs den Stop-Loss bei 6,55 Euro berührt oder unterschreitet, wird der Schein ausgestoppt und zum Restwert ausbezahlt.
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