Das Bild vom sicheren Hafen ist unvollständig. Wer wirklich eine pessimistische Sicht auf die Zukunft hat, braucht mindestens ein Sturmgewehr.
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"Am deutlichsten wird dabei Nobelpreisträger Paul Krugman: „Das Schuldenabkommen ist ein Desaster, nicht nur für Obama und seine Partei: Es wird eine bereits am Boden liegende Wirtschaft weiter beschädigen und Amerikas Defizitproblem wahrscheinlich verschlimmern, nicht verringern“, urteilte er in seiner Kolumne für die New York Times"
Auch Idioten können Nobelpreise kriegen. Ist das nicht ermutigend auch für alle anderen Behinderten?
Nein, im Ernst: die typische Allmachtsphantasie der Linken... :-(
"Auch der Chefvolkswirt der japanischen Investmentbank Nomura, Richard Koo, warnt vor einem Abrutschen der US-Wirtschaft in eine erneute Rezession: „Bei weiteren Einsparungen droht den USA ein double-dip, wenn nicht sogar eine Deflationsspirale“, sagte er Handelsblatt Online. Koo fürchtet, dass sich die Fehler Japans aus den 90er-Jahren wiederholen. Das Land stagnierte damals nach einer schweren Bankenkrise fast ein Jahrzehnt lang. Die Lehre aus der Japan-Krise sei, dass sich der Staat nicht zur gleichen Zeit wie der Privatsektor entschulden kann, sagte Koo"
Was der von mir wegens seiner seinerzeitigen Erkenntnisse ("Bilanzrezession") durchaus geschätzte Koo einfach nicht sehen will: der Staat kann nur dann zu Hilfe der Privatwirtschaft eilen, wenn er selbst noch nicht Hilfe braucht.
Sonst könnte ja auch Griechenland den Amis mit ein paar beherzten Notkrediten zur Seite springen.
"Deshalb fordern Ökonomen, dass die Fed vor allem durch den Ankauf von US-Staatsanleihen den langfristigen Zinssatz weiter drückt und so die Wirtschaft ankurbelt. „Es ist Zeit für eine weitere Runde der quantitativen Lockerung, obwohl der politische Gegenwind stark sein wird,“ sagte Eichengreen gegenüber Handelsblatt Online"
Na toll... Longbonds von jetzt 131 auf 150 hochkaufen? Witzig...
Summary: Es gibt keinen Trick. Wenn man's vermasselt hat, dann muss man's wieder in Ordnung bringen. Und bei Schulden heisst das halt solange auf einen Teil des Lebensstandards verzichten, bis die Schulden wieder auf einem tragbaren Niveau liegen. Das gilt für Privatpersonen und für Staaten.
Und als Bär möchte ich - bitte-schön - jetzt endlich langsam mal davon profitieren 
Am morgigen Donnerstag fliege ich nach LA um dort die nächsten Wochen in SoCal, Nevada und Arizona verbringen.
Es handelt sich um den jährlichen Familienurlaub, begleitet von einigen wenigen beruflichen Begegnungen.
Ich werde versuchen wie in den Vorjahren einige Stimmungen und Eindrücke zu sammeln und hier in den BT zu stellen.
Nun muss ich hoffen nicht vom Fluglotsenstreik betroffen zu werden.
Ich melde mich in den kommenden Tagen aus SoCal und wünsche euch bis dahin schöne Tage und ein glückliches Händchen bei der Geldanlage.
Permanent
"Die Erkenntnis daraus kann doch nur sein, dass in dem Moment wo der Staat die Bühne des Finanzmarktes betreten hat das Boot zu kippeln angefangen hat."
... man das normalerweise nicht so. Erst wenn sich Umsteuerungen ergeben, merkt man das.
"Inzwischen ist es so, dass die Seite der Privatwirtschaft schuldenmäßig schon durchlöchert ist, und das Wasser reinläuft. Jetzt versucht(e) der Staat durch Gewichtszunahme (Schuldenaufnahme) das Boot wieder auf Kurs (auszutarieren) zu bringen. Dabei ist zwar wieder etwas Balance ins System gekommen, aber der Kahn sinkt (wegen des höheren Gewichts des Staates) immer noch.
Hier vertrete ich noch mal meinen etwas contrarian Standpunkt: Die Schuldenkrise wird am langen Ende relativ unproblematisch gelöst sein, denn der Staat treibt der Privatwirtschaft das Schuldenmachen halt aus, indem er sich mit seinem dicken Infrastruktur-Arsch auf deren Kohle setzt (Finanzrepression, #84914, letzte zwei Drittel). Dann is' Schluss mit privatem Schuldenmachen, dann wird nur noch zurückgezahlt...
Nur so'n paar Tuppesse knapp nördlich von Zentralafrika, denen der Ouzo von innen und die Sonne von aussen das Gehirn verbrannt hat, die haben halt keine Infrastruktur... Sag' ich mal so hochnäsig ;-)
"Ein Scheißspiel :-(! Just Loosers, no Winners!"
"relativ unproblematisch gelöst" heisst ja nicht, dass die Leute nicht von einigen Reichheits- und Wohlfahrts-Träumen befreit werden, und dass das nicht die eine oder anderen Exorzismus-Verkrampfung auslöst. Aber dafür sind ja dicke Reserven da. Dann muss die sprichwörtliche Putzfrau aus #85774 ihr Häuschen halt wieder verkaufen... ;-)
Aber die Probleme werden gelöst... Deswegen freue ich mich auch mit erheblicher Schadenfreude bei der Vorstellung, wie die Goldbugs (denen ich zur Zeit grün vor Missgunst zugucke) den 10-jährigen Aufwärtsmarsch dann wieder zurückmarschieren dürfen. Aber keine Sorge, runter schaffen die das schneller als in nochmal 10 Jahren... ;-)
... lassen?
Seit wann versteht der 'was von Renditen? Vermutlich hat er sich sogar das Wort von seinem Stab buchstabieren lassen müssen. Ts, ts, ts ...
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Angesichts der dramatisch steigenden Zinsen für Staatsanleihen aus Italien und Spanien hat EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso eine rasche Umsetzung der schon beschlossenen Maßnahmen gegen eine Ausweitung der Schuldenkrise versprochen.
Die Kommission arbeite mit Hochdruck an der Umsetzung von Maßnahmen, die bereits am 21. Juli beschlossen worden waren, heißt es in einer Erklärung Barrosos vom Mittwoch in Brüssel. Dabei geht es vor allem um eine Stärkung des Euro-Rettungsfonds EFSF. Zugleich mahnte Barroso die Regierungschefs der 17 Staaten mit Euro-Währung, dafür zu sorgen, dass bei der Ratifizierung von Gesetzen zur Umsetzung der Euro-Reformbeschlüsse 'ohne Verzögerung gehandelt wird'.
Barroso sprach von 'tiefer Sorge' über die Entwicklung an den Anleihemärkten. Steigende Renditen seien 'eindeutig ungerechtfertigt' angesichts der wirtschaftlichen Daten in Italien und Spanien. Die Spannungen an den Märkten spiegelten eine 'wachsende Sorge' der Investoren über die Fähigkeit der Euro-Gruppe wider, auf die sich entwickelnde Krise zu reagieren.
Barroso betonte, bei dem Euro-Sondergipfel vom 21. Juli sei die Beteiligung privater Investoren an der Rettung Griechenlands vor einer Staatspleite als 'besondere Maßnahme' beschlossen worden. Der private Sektor solle aber 'nicht routinemäßig am Krisenmanagement der Eurozone beteiligt werden'.
Vor allem seien 'bahnbrechende Maßnahmen' zur Stärkung des EFSF beschlossen worden. Unter anderem soll der Fonds künftig finanziell helfen können, noch bevor ein Land in eine wirkliche Krisensituation geraten ist. Der Fonds kann auch Kapitalhilfen für angeschlagene Banken geben und Anleihen am Sekundärmarkt kaufen.
'Es ist entscheidend, dass wir mit der Umsetzung dieser von den Staats- und Regierungschefs beschlosssenen Maßnahmen rasch vorankommen', forderte Barroso unter offensichtlichem Bezug auf komplizierte Ratifizierungsverfahren in einer Reihe von Euro-Ländern und auf die Sommerferien. Die Eurozone müsse 'ein unzweideutiges Signal ihrer Entschlossenheit zur Bekämpfung der Schuldenkrise mit Mitteln, die dem Ernst der Lage angemessen sind, geben'.
Die Kommission arbeite an den entsprechenden Rechtsakten zur Umsetzung mit großer Dringlichkeit und unterstütze auch die Mitgliedstaaten dabei. Da auch die Zustimmung nationaler Parlamente nötig sei, habe er die Regierungschesf schriftlich gebeten, 'sicherzustellen, dass ohne Verzögerung gehandelt wird'./eb/DP/stb
Quelle: dpa-AFX
-Kapitalismus und schon gar nicht Staatswirtschaft.
Lies ruhig mal den hinter Post #84914 stehenden FT-Artikel, oder google nach "Finanzrepression". Das Wort hört sich so furchtbar an, aber es bedeutet nur, dass der Staat sich neben den Steuern sonst noch Kohle von den Bürgern holt. Zum Beispiel über sowas total harmloses wie eine Heraufsetzung von unverzinsten Mindesteinlagen bei der Zentralbank. Nach dem Weltkrieg haben die Amis mit diesem ausgedehnten Werkzeugkasten ihre exorbitante Verschuldung erfolgreich wieder zurückgefahren, und die sind ja nicht so furchtbar Planwirtschafts-verdächtig. Zumindest damals nicht... ;-)
"Dein Standpunkt hört sich beruhigend an,"
Zu viel der Ehre ;-) Schliesslich bin ich ja nicht Jesus (und der Job wär' mir im Endeffekt auch zu ungemütlich... ;-)
Aber von den Crash/Währungsreform-Mythen halte ich in der Tat nichts. Solche schröcklich-gruseligen Geschichten braucht nur die Journaille, die im Schweisse ihres Angesichts weltweit täglich circa 800 Quadratkilometer Klopapier volldrucken muss...
Als Gründe nennt das Handelsblatt (als wären sie im Bären-Thread abgeschrieben):
Die Weltfinanzkrise, die 2007 begann und 2008 eskalierte, ist noch keinesfalls überwunden. Das zeigt sich in diesen Tage, in denen Börsen wanken und die Währungen ächzen. In Europa hat sie ihre Fortsetzung in der Euro-Krise gefunden, in den USA in einer Haushaltskrise gepaart mit der Angst vor einer neuen Rezession.
Zwei Jahre lang haben es die Wirtschaftspolitiker in den USA geschafft, mit schuldenfinanzierten Ausgabenprogrammen, Nullzinsen und Finanzierung der Staatsverschuldung durch Geld-Drucken etwas Wirtschaftswachstum zu Stande zu bringen. Ein selbst tragender Aufschwung ist daraus allerdings nicht entstanden, die Arbeitslosigkeit blieb für amerikanische Verhältnisse sehr hoch. Nun hat sich durch neuere Wirtschaftszahlen herausgestellt, dass die Wirtschaft auch mit massivem Rückenwind von der Politik im vergangenen halben Jahr kaum noch gewachsen ist.
Rezessionsangst macht sich breit, weil der Rückenwind von jetzt an schwächer wird. Die Notenbank will ihre Bestände an Staatsanleihen nicht mehr aufstocken. Neue Defizite muss die Regierung also über die Finanzmärkte abdecken. Die Regierung hat versprochen, Ausgaben zu kürzen. Das bremst die Wirtschaft. Wenn die Konjunktur jetzt einknicken sollte, kann die Notenbank nicht mehr viel tun, denn unter Null kann sie den Leitzins kaum senken, und bei Null ist er schon. Die politische Situation lässt neue Konjunkturprogramme kaum möglich erscheinen.
Auf den ersten Blick erstaunt, dass die Aktienmärkte in Deutschland und Europa von den Schwierigkeiten der USA stärker betroffen zu sein scheinen als die amerikanischen selbst. Auf den zweiten Blick kann man jedoch einen Sinn darin finden. Die USA sind die führende Wirtschaftsmacht. Sie haben die Leitwährung und das Kapitalmarktzentrum. Sie werden irgendwie durchkommen. Notfalls wertet der Dollar kräftig ab, so dass die amerikanischen Exporteure mehr exportieren, die Multis mehr Dollar für ihre im Ausland verdienten Gewinne bekommen, die amerikanischen Produzenten preislich im Inland gegen Importkonkurrenz besser bestehen können – und die Staatsschuld, die auf Dollar lautet, entwertet wird.
All das hilft den USA und schadet denen, die amerikanische Anleihen oder Aktien halten, nach Amerika exportieren oder mit amerikanischen Unternehmen in Konkurrenz stehen, also den europäischen Banken und Unternehmen. Das erklärt, warum schlechte Wirtschaftsdaten aus den USA bei uns zu überproportional großen Kursrückgängen geführt haben.
Hinzu kommt, dass die Euro-Krise durch die sich abzeichnende Konjunkturschwäche und die Marktturbulenzen noch zusätzlich verschärft wird. Denn diese Krise ist auch deshalb so schwer zu lösen, weil die Banken, die einen großen Teil der europäischen Staatsanleihen halten, noch in einem ziemlich schlechten Zustand sind. Wenn die Wirtschaft wächst und die Aktienmärkte steigen, können sie immerhin ganz gut verdienen. Fällt auch das weg, können die Bankenprobleme leicht wieder virulent werden.
www.handelsblatt.com/finanzen/...ngst-ist-zurueck/4460312.html
so langsam kann man das einen crash nennen
Allerdings. Sollte es sich um eine "normale" Korrektur handeln, müsste sich jetzt bald ein Boden finden. Sieht aber irgentwie nicht danach aus.
"ich denke nun ist jedem klar ,dass der bärenmarkt offiziel eingeleutet ist......"
... mich jetzt aber so, wie wenn ich auf dem Bürgersteig einen 1'000-Euro-Schein sehe, anscheinend einfach zum Aufheben... Statt mich zu freuen, gucke ich mich dann auch misstrauisch-grämlich um und frage mich, welcher hinterfotzige Quälgeist mich da schon wieder reinlegen will... ;-)
Aber es stimmt schon, unter der GD-200-Limnie dürften einige SLs gelegen haben.
Mir tun nur die Strategen leid, die bei 1'310 ihre Shorts reinlegen wollten... Aber soweit, dass ich denen die Möglichkeit für später noch wünsche, geht mein Mitgefühl natürlich auch nicht...
Aber passieren kann's trotzdem...
"irgendwie kann ich mich nicht freuen über diese blöde kohle, das werden unruhige zeiten in diesem jahrhundert......."
... stell dir dafür 'nen Ablass-Schein aus, wie zu Luthers Zeiten... ;-)
... steigen weiter.
Da kann man als Shortie schon trübsinnig werden... :-(
... wir dem Top ziemlich nahe sein.
Denn die verkaufen typischerweise auch am Low. Gold-Fan Faber sagte mal so schön:
"«Verkaufen sollte man erst, wenn die Schweizerische Nationalbank wieder Gold kauft», mokiert sich Faber, weil die Schweiz und die englische Notenbank ihre Goldbestände am Tiefpunkt verkauft hatten"
Noch sind's ja anscheinend nur die Koreaner... ;-)
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