ist die Ansage des Croupiers beim Roulette um die Platzierungen der Einsätze zu beenden.
Während die "Kugel rollt" - sinnbildlich gesehen - "die Wirtschaft, die Konjunktur rollt", machen die "Spieler" - sprich die "Marktteilnehmer" - ihre "Einsätze".
Erst kurz bevor die Kugel zum Erliegen kommt und gänzlich stoppt, sagt der Croupier:
"rien neva plus - nichts geht mehr"
Dann haben die einen oder anderen entweder nichts (weil sie einfach nur zusehen), viel oder wenig oder gar alles verloren oder auch gewonnen.
Meistens gewinnt - zumindest langfristig (vorausgesetzt man ist süchtig und spielt ständig) immer das "Casino" - sprich: die "Bank".
Wenn man sich nun sinnbildlich die maßgeblichen Groß-Invest- und Notenbanken als "Casino" = die "Bank" vorstellt, deren "Croupiers" als ausführende Organe, das "Roulette" als den "Markt" und die "Einsätze" als "Aktien, Anleihen, Derivate etc.", kann man sich auch durchaus vorstellen, dass deren "Croupiers", die halbwegs erkennen, wann die "Kugel" zum "Stillstand" kommt irgendwann nicht nur sagen, sondern gar schreien: "RIEN NEVA PLUS!"
Wann das genau sein wird, weiß keiner so genau. Jedenfalls rollt die Kugel schon so langsam, dass jederzeit der Croupier "nichts geht mehr" ausrufen könnte. Und dann ist das Spiel vorbei. Mit allen Gewinnern und Verlierern. Und dann geht es wieder los, und die nächste Kugel wird geworfen...
Nicht, dass Ihr jetzt denkt, ich käme gerade aus dem Casino wegen der Uhrzeit :-)) (hab´ gerade nur noch ein bisschen Musik gemacht...) Nein, nein, das fiel mir gerade nur so mal so ein.
Ich war zwar tatsächlich schon 3 x in einem Casino, das letzte Mal war aber so ca. 1989.
Da hatte ich ein so genanntes "Schlüsselerlebnis". Ich ging also mit einem Freund dorthin, der wiederum sehr häufig in Casinos unterwegs war und sich "auskannte" ;-) - der hatte auch so seine "Systeme der Wahrscheinlichkeit", "Charts der Anzeigetafel" sowie sein eigenes "Casino HS" und rannte von Tisch zu Tisch um sich auf einen Notizblock aufzuschreiben, welche Zahlen, Farben, schon wie oft oder eben noch gar nicht "gelaufen" waren. Ich verstand natürlich immer nur "Bahnhof" :-)
Jedenfalls kam ich damals mit meinen 100,-- DM Einsatz an und habe den kompletten Verlust dieser 100,-- DM auch einfach einkalkuliert.
Für diese 100,-- DM erhielt ich 20 Coupons á 5,-- DM. Es war ca. 20.00 Uhr. Mein Freund wollte erst einmal "Black Jack" spielen - so trennten sich unsere Wege...
Ich stand vor dem Spieltisch und wusste jetzt ein klitzekleines Bisschen. Habe mich entschieden, NICHT ALLES auf eine Karte bzw. Zahl oder Farbe zu setzen, sondern habe "verteilt". Mal 5,-- DM auf rot oder schwarz, 5,-- DM auf so´n Carre (4 Zahlen gleichzeitig), 5,-- DM auf eine Linie - entweder hoch oder quer - und noch 5,-- DM auf "Zero".
Das habe ich im Laufe des Abends immer ein wenig variiert. Fast immer aber ging irgendwas von meinen Wetten auf, so dass ich gegen 23.00 Uhr etwa 150,-- DM in Coupons in der Jackentasche hatte.
Dann wechselte ich mal den Tisch und sah an der Anzeigetafel, dass dort bis dato noch nicht einmal die "22" - mein Geburtstag - gelaufen war. So setzte ich munter "immer nur auf die eine Zahl "22"
Ihr könnt Euch vorstellen, wie oft ich bei etwa 150,-- DM "Kapital" 5,--DM setzen konnte. Der Tisch wurde immer voller, sämtliche Spieler waren nun auch der Meinung, dass die "22" ja nun irgendwann endlich mal kommen müsste, da ich so beharrlich darauf setzte. Während ich immer nur brav meine 5,--DM setzte, schmissen die anderen nun nicht nur ihre Coupons, teilweise im Wert von 20,--, 50,-- 100,-- DM auf die "22" - nö, sie schmissen sogar BARGELD!
Die hatten Angst, den Tisch zu verlassen um eben Geld in Coupons zu wechseln und schmissen deshalb lieber gleich die Scheinchen auf die "22".
Aber - sie kam einfach nicht. Und plötzlich - ach Du Schreck - stellte ich fest, dass ich gar keinen 5,-- DM-Coupon mehr in der Tasche hatte. In Gedanken entschied ich kurz, dass ich mein eigentlich festgesetztes Limit von 100,-- DM dann doch wohl um etwa 30,-- DM überschreiten könnte, ohne dass es mir wirklich weh tun würde.
Da es mir aber absolut irgendwie zu blöd war, Bargeld auf den Tisch zu werfen, wollte ich natürlich in Coupons tauschen gehen. Das sagte ich auch dem Croupier. "Ich habe keine Coupons mehr - ich kaufe mir eben noch welche".
Und der Croupier sagte zu mir: "Gehen Sie jetzt nicht weg von diesem Tisch. Gehen Sie bitte nicht weg."
Ich ging aber. Direkt zur Kasse, habe noch einmal sogar 50,-- DM in 5,- DM - Coupons umgetauscht - und wollte gerade zurück zum Tisch, als ich meinen guten Freund auf dem Weg dorthin traf.
Er erzählte mir, dass er gerade "sehr viel Geld" (wohl so 2.000,-- bis 5.000,--DM) verloren hatte - war aber völlig entspannt, weil er sehr viel Geld besaß und schlug vor, erst einmal mit mir einen Kaffee zu trinken. Das taten wir dann auch.
Letztlich tauchte ich dann etwa 20-30 Min. nach meinem Abgang vom Tisch dort wieder auf - und was mussten meine erstaunten und ungläubigen Augen an der Anzeigetafel sehen???
Ich musste mich wahrscheinlich noch nicht ganz dem Tisch abgewendet haben, da fiel die "22" - und zwar direkt 3 x nacheinander!
Der Croupier sagte noch zu mir in meinen leicht erstarrten und verwunderten Gesichtsausdruck hinein:
"Ich habe Ihnen ja gesagt: Gehen Sie jetzt nicht weg!"
Und wisst Ihr, was ich gemacht habe? Ich bin dann erst recht weg gegangen. Direkt wieder zur Kasse, und ich habe sämtliche Coupons für 50,--DM die ich gerade erworben hatte, wieder in DM umgetauscht.
Mein Schlüsselerlebnis war also: "Setze niemals alles auf eine Karte"...
Und so halte ich es auch heute noch.
Und auch wenn wir Börse natürlich nicht so einfach mit Casino gleichsetzen können, da bei der Börse nicht "nur" das reine Glück, sondern auch fundamentales Wissen mit entscheidend sein sollte, so scheint mir mein Vergleich dennoch nicht sooooo abwegig, da trotz allem fundamentalen Wissens auch immer noch sehr, sehr viel Glück dazu gehört - egal für welche Assets und Investments man sich entscheidet.
Denn letztlich sind wir Marktteilnehmer alle davon abhängig und darauf angewiesen, halbwegs zu erkennen, wann die "Kugel" sich verlangsamt, rechtzeitig unsere "Einsätze, Wetten" - egal in welche Richtung - zu platzieren - bevor es heißt: "Rien neva plus - Nichts geht mehr"
Aber ganz unabhängig davon, wer von uns Bären, Bullen, Sidelinern, Anlegern, Spekulanten und Zockern hier was gewinnt oder verliert - so wünsche ich mir inständig für alle Menschen auf der Welt, dass es nicht irgendwann global heißt: "Rien neva plus - Nichts geht mehr!"
Eine "gute Nacht" muss ich EUCH ja um diese Uhrzeit wohl nicht mehr wünschen, da die meisten von Euch eh schon lange schlummern - daher "Guten Morgen" - und "ALLES GEHT" :-)))
Freundlichst Eure Kosto