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Der USA Bären-Thread

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Unemployment to Rise Through Most of 2010: Roubini

7
05.10.09 12:27
Unemployment to Rise Through Most of 2010: Roubini
NOURIEL ROUBINI, UNEMPLOYMENT, ECONOMY, RECESSION, STIMULUS, US, GERMANY, JAPAN, RECOVERY, DEPRESSION, DR. DOOM, DOOM, GLOOM, JOBLESS
CNBC.com
| 05 Oct 2009 | 06:18 AM ET

High unemployment and a lack of stimulus for private demand by countries like Japan and Germany could slow down the world recovery, famous bear Nouriel Roubini, chairman of RGE Monitor, told CNBC Monday.

 

"I see the unemployment rate rising through most of 2010," Roubini told CNBC.

"Not just is going to go above 10 percent but the risk is it's going to stay above this level and return to more normal only more gradually and that's going to be one of the important sources of weakness for an economic recovery," he added.

Nonfarms payrolls in the US rose more than expected in September, while the unemployment rate was 9.8 percent, the Labor Department reported Friday.

 

Data released Monday showed signs that a recovery was under way, with Britain's service sector expanding at its fastest pace for two years in September, and companies being more optimistic about the next 12 months than at any time since April 2007.

In the euro zone, the services economy returned to growth for the first time in 16 months in September at a slightly better rate than first expected, but job losses increased, data showed.

But countries that overspent before the crisis and are now deep in debt, such as the US and the UK, will cut their spending to help deleverage, he said.

Countries such as Japan and Germany, with a trade balance surplus, should stimulate their internal demand to compensate for the loss, but this is not likely to happen, Roubini added.

"Globally we have a glut of capacity and the recovery of global aggregate demand is going to be weaker than otherwise and that's one of the reasons why I believe the global recovery is going to be weaker than a V-shaped recovery," he said.

Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Implizite Kurssteigerungserwartung

15
05.10.09 13:00
Das "Schneeballsystem Aktienmarkt" hat Anleger seit dem letzten sekulären Bullenmarkt von 1982 bis 2000 - dessen insgesamt rund 10-fache Kurssteigerung durch fortlaufende Zinssenkungen und Kreditaufblasungen "erkauft" wurde - auf die Erwartung "ewig steigender Kurse" geradezu dressiert bzw. konditioniert. Auch bei Ariva ist diese Ära noch in vielen Köpfen präsent, zumal die "Echoblase" von 2003 bis 2007 diese Erwartung zu bestätigen schien.

Größter Förderer dieser Erwartung ist die Fonds-Industrie, die sie förmlich in die Köpfe hämmert, da sie davon lebt und daran verdient.

Die Aussage, die Aktien seien jetzt "zu schnell" und "zu stark" gestiegen, impliziert, dass sie ohnehin hätten steigen müssen - nur halt langsamer und weniger.

Das wirft die Frage auf: Müssen Aktien wirklich immer steigen? Gibt es ein Naturgesetz, das dies fordert oder erzwingt?

In einem deflationären Umfeld kann man diese Frage klar verneinen. In Japan wird die "implizite Wachstumserwartung" nun schon seit 20 Jahren enttäuscht: Der Nikkei hat sich von 1990 bis 2009 mehr als geviertelt (Inflation noch gar nicht eingerechnet). Freilich gab es in diesem langjährigen Niedergang zig teils starke Bärenmarkt-Rallyes, die aber unterm Strich nichts gebracht haben.

Es ist mMn sehr aufschlussreich, die aktuellen Bullenkommentare mal hinsichtlich dieser impliziten Wachstumserwartung zu "screenen". Sie suggerieren, dass jede Korrektur eine "Nachkaufgelegenheit" sei.

Man kann den Bullen zugutehalten, dass es eine globale Deflation historisch noch nie gegeben hat. Diese Erfahrung fehlt ihnen daher. Dass die Kurssteigerungserwartung immer noch derart verbreitet ist (man achte nur auch die unsäglichen TV-Fritzen bei n-TV vor ihren kasino-artigen flimmernden Anzeigetafeln), scheint mir unter Sentiment-Aspekten ein klarer Kontraindikator zu sein. Wenn "Alle" bzw. die Mehrheit an der Börse "Recht hätten", bräuchte ja niemand mehr arbeiten zu gehen.

Wahre Bärenmarkt-Böden sind daran erkennbar, dass sich solche TV-Fritzen überhaupt nicht mehr vor die Kamera trauen, weil sie Angst haben, auf dem Nachhauseweg vom Studio gelyncht zu werden. Sie gehen auch mit einem verbreiteten und extremen Desinteresse an Aktien einher. Der aktuelle Aktien- und Rohstoff-Hype ist das krasse Gegenteil davon.

2003 - am letzten Zwischentief - stand in einem Handelsblatt-Artikel der aufschlussreiche Satz: "Frankfurter Händler stöhnen. Niemand, aber auch wirklich niemand interessiert sich noch für Aktien."

Wenn wir Sätze wie diesen lesen, sind wir wirklichen "Kaufkursen" schon wieder deutlich näher als heute.



Abschließende Gemeinplätze:

- Einmal ist immer das erste Mal.

- Man lernt nie aus.

- Erstens kommt es anders, und zweitens als alle dachten.

- Wieso hatte das vorher eigentlich Niemand geahnt?
Der USA Bären-Thread Ischariot MD
Ischariot MD:

Froschperspektive auf die Makroökonomie

12
05.10.09 13:18
anhand der Auftragslage hiesiger 'echter' Wertschöpfer:
Permanent kriegt einen seiner vielen Dachstühle nicht schnell genug repariert, Stöffen stellt fest, daß überhaupt alle Handwerker heftigst ausgebucht seien und Pfeifenlümmel berichtet vom Boom deutscher Fertighaushersteller.

Zunächst stellt sich die Frage, ob steigende Nachfrage nach Fertighäusern in D nun Zeichen wirtschaftlicher Prosperität sind. Früher hätten dieselben Leute vermutlich mit dem Architekten gefachsimpelt, ob der Kamin eher zur Terrasse oder doch zur Küche hin und ob das Hauptbad mit Sauna und Jacuzzi ausreichend repräsentativ … jetzt wird Modell "Marvin 618" schlüsselfertig ab Bodenplatte zur Lieferung in KW 36 bestellt.

Ansonsten, wer ordert denn jetzt Handwerkerstunden, außer dem stimulusgeilen Staat?

a) Besitzer/Vermieter von Altbauten, denen der letztjährige Ölpreisschock noch in den Gliedern steckt, die die staatlichen Förderungen mitnehmen wollen und/oder fürchten, ihre Ex-Scheune ohne 1a-Energiepaß gar nicht mehr vermieten zu können.

b) Besitzer älterer Eigenheime, denen jetzt die großen Erhaltungsmaßnahmen 'ins Haus' stehen. Die Eigner sind meistens ebenso betagt wie ihre Häuser, mit eher geringer Aktienquote im Depot und dementsprechend geringen Buchverlusten, dafür mit unerschütterlichem Glauben an Angie's Staatsgarantie für alle Spareinlagen und ewig nur steigende Renten. An diesen Leuten geht die Finanzkrise bislang ziemlich spurlos vorbei. Bis auf diese Mickerzinsen, die ihnen die Teutsche Punk auf's Festgeld zahlt! Dann doch lieber jetzt das Geld raushauen und Sachwerte horten, bevor die unabwendbare Inflation zuschlägt (so stand's zumindest in der Anzeige des Kopp-Verlages in der ADAC-Motorwelt)

Kurzum, die Beobachtungen an der Handwerkerfront sind alle richtig, aber ob das nun die Zeichen für den Aufschwung sind und die Zahlen einer einbrechenden Exportwirtschaft überstrahlen können … mM nicht!
Der USA Bären-Thread permanent
permanent:

Ischariot MD

6
05.10.09 13:46
Das Handwerk hängt in der Hauptsache an der Binnennachfrage und nur indirekt an der Exportindustrie über Zweitrundeneffekte.
Somit ist das Handwerk eigentlich ein Spätzykliker im Wirtschaftskreislauf.
Viele Dinge kann man sicherlich schieben, aber irgendwann hast du dann einen Berg aufgeschobener Investitionen vor dir.
In der Tat handelt es sich bei meinem Gebäude um einen alten Bau. Genau gesagt um einen alten Kuhstall, den ich vor 10 Jahren zu meinem Büro habe ausbauen lassen. Seinerzeit war der Dachstuhl noch "zu schade" um ihn zu ersetzen.
Auch heute würden viele noch nicht die Notwendigkeit zur Erneuerung sehen. Das gesamte Gebäude (Grundfläche ca. 210 qm) ist entkernt und isoliert. Nur dem Dachstuhl fehlt die Isolation (der ist aus den 70ern).
Nun nehme ich mir in jedem Jahr einige Objekte vor, sozusagen ein privater Investitionsplan.
Meine Mietobjekte habe ich -zum Glück- vor zwei Jahren durch Kapitaleinlage einer weiteren Partei in eine GmbH gepackt. So muss ich mich nicht mehr darum kümmern, keine nervigen Anrufe von Mietern mehr.
Eigentlich war dies eine sehr elegante Lösung.

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Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

GS mal wieder mit genialem Timing

11
05.10.09 13:51

Oct. 5, 2009, 7:22 a.m. EDT
Goldman Sachs ups large U.S. banks to attractive
By Michelle Donley

NEW YORK (MarketWatch) -- Analysts at  Goldman Sachs got more optimistic about large U.S. banks Monday, raising their coverage view on the sector to attractive from neutral. Among specific names, they upgraded Wells Fargo & Co. (WFC) to buy and Comerica Inc. (CMA) to neutral. They added Capital One Financial (COF) to their conviction buy list [die Kreditkarten-Ruine - LOL - A.L.], which also includes J.P. Morgan Chase & Co. (JPM) and Bank of America Corp.(BAC). "The market has failed to recognize the dramatic improvement in earnings power at the large banks [ROFL - A.L.] versus the regionals," they wrote, adding that, "We believe this difference in earnings power has not been fully reflected in share prices."

 


 

Im Klartext:  GS hat Sorgen, dass die Pleitewelle bei den Regionalbanken (2009 gingen bislang 98 pleite!) auf das Ansehen der Großbanken abfärbt, was dann die US-Indizes weiter runterbringen könnte. Der  US-Banken-Index BKX - die "Achillesferse" des SPX - sieht schon reichlich angeschlagen aus (unten) und steht bei 44 vor kritischem Support. Ohne das GS Upgrade wäre der BKX nach den drei Regionalbankpleiten vom letzten WE (zumal angesichts drohender Zahlungsunfähigkeit des FDIC) heute wohl durch diese Unterstützung gefallen. Daher lieber schnell Upgraden und Hochkaufen, ehe Schlimmeres passiert.

Der USA Bären-Thread 264484
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Soros hingegen hält US-Banken für faktisch pleite

10
05.10.09 14:22

und sieht den US-Aufschwung deshalb deutlich gefährdet. Das ist das krasse Gegenteil von dem, was GS sagt (letztes Posting).

Wenn Meinungen so extrem aufeinanderprallen - "grandiose Gewinnerwartungen" versus "faktisch pleite" auf der anderen - dann stimmt was nicht im Staats Dänemark.

Und DAS zumindest ist sicher.

Im Zweifel vertrau ich George Soros mehr als Government Sucks. Immerhin hat Soros schon mal die Bank of England zu einer Pfundabwertung gezwungen und dabei mehr als eine Milliarde eingestrichen. Auch die Asienkrise von 1997 hat Soros mit einer Spekulation im thailänd. Bath maßgeblich mitverursacht. Moralisch spricht das gegen  ihn, als Hedgefonds-Manager (Quantum) aber hatte er damit riesige Summen verdient.

 


 

Soros Says ‘Basically Bankrupt’ Banks Restrain U.S.
By Simon Kennedy and Rainer Buergin

Oct. 5 (Bloomberg) -- Billionaire investor George Soros said the U.S. economic recovery will be sluggish as “basically bankrupt” financial companies and indebted consumers impede it.

“The U.S. will be very slow in recovery,” Soros said in a panel discussion in Istanbul, where the annual meetings of the International Monetary Fund and World Bank begin tomorrow. “The United States has a long way to go.”

Financial companies in the Americas have written down or lost $1.1 trillion since the financial crisis began two years ago, while the U.S. savings rate has risen to its highest level in 24 years as consumers retrench. Soros signaled a stronger rebound in Europe, a view at odds with the IMF. The Washington- based lender last week said the U.S. economy will grow 1.5 percent next year, five times the pace of the euro area.

“Europe has been less damaged,” Soros said today. The European Central Bank may be faster than the Federal Reserve to start withdrawing stimulus, he said, adding that it is “too early, certainly for the United States,” for policy makers to start reversing their emergency measures.

Policy makers may struggle to revamp the regulation of the financial system now that the economy and markets are recovering, he said. “It will be very difficult to accomplish,” he said. “The crash of 2008 now seems like a bad dream and people like to treat it like a bad dream and forget about it and get back to business as usual.”


www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=ajYVNCQSHgTg

Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Deutsche Bank wird großer Zucker-Zocker

6
05.10.09 14:43
Sollten die nicht eigentlich wieder mehr Kredite an den Mittelstand vergeben? Oder war das auch nur ein Freud'scher Wahlversprecher, um an mehr Zucker-Zocker-Kohle zu kommen?

Peinlich, so was.

Typisch ist weiterhin, das die DB mal wieder - ganz in GS-Manier (Öl 2008) - ein ohnehin schon vorhandenes Extrem (Zuckerpreis) in den Exzess reitet. Wem nützt sowas eigentlich? Ich sehe das als klammheimliche Attacke auf Gummibären!

www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...er/50019174.html
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

AL #50131: Klar ist uns Soros sympathischer ;-)

3
05.10.09 14:45

... schliesslich sagt er ja das, woran wir gerne glauben wollen... ;-)

"Immerhin hat Soros schon mal die Bank of England zu einer Pfundabwertung gezwungen und dabei mehr als eine Milliarde eingestrichen"

Im Kohle-Bergbau nehmen sich Soros und GS allem Anschein nach nicht viel ;-)

"Moralisch spricht das gegen ihn, als Hedgefonds-Manager (Quantum) aber hatte er damit riesige Summen verdient."

Im moralisch-fragwürdig-sein nehmen sie sich auch nicht viel ;-)

Trotzdem halte ich natürlich auch mit Soros, meinem heimlichen Helden... ;-)

Der USA Bären-Thread pfeifenlümmel
pfeifenlümmel:

zu Anti:

5
05.10.09 14:47
"Wenn Meinungen so extrem aufeinanderprallen - "grandiose Gewinnerwartungen" versus "faktisch pleite" auf der anderen - dann stimmt was nicht im Staats Dänemark."

Mit Hypothekenanlagen ( tripple a)
solte man doch auch schon grandiose Gewinnerwartungen haben. Die kannst de in der PFEIFE RAUCHEN; SAGT Pfeifenlümmel.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Zeichen-Erklärung

7
05.10.09 14:49

Goldman Sachs = GS = George Soros

GS ist zugleich Sammelbegriff für Große Säue

Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Pfeifenlümmel

4
05.10.09 14:51
noch eine Zeichenerklärung:

trip(p)le A = Tripper B
Der USA Bären-Thread thai09
thai09:

AL#127 der Verschuldungskapitalismus ist auch kein

4
05.10.09 14:52
NATURGESETZ... !

ein Aktienmarkt kann/muss aber nicht  als Auffangbecken
fuer die staendige Geldverwaesserung dienen..

wie sollte bsp.weise eine Lebensversicherung Rendite
erwirtschaften, wenn der Markt nicht langfristig steigt.

Trotzdem bin ich   AGREE...   wir koennen immernoch
den Untergang des Systems...  shorten !
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Thai

9
05.10.09 15:03

Genau deshalb haben Lebensversicherungen ja so große Probleme, Renditen zu garantierten Die Garantieverzinsung wurde vor einigen Jahren per Gesetz runtergesetzt.  

Das Bundesfinanzministerium hatte am Sonntag bestätigt, dass die garantierte Verzinsung der Policen vom 1. Januar 2004 an von derzeit 3,25 Prozent auf 2,75 Prozent gesenkt werden soll.

www.abendblatt.de/wirtschaft/article198218/...ins-gesenkt.html  

Auch das ist ein Tribut an die jahrzehntelange Poltik immer tieferer Zinsen.

Der USA Bären-Thread thai09
thai09:

Ja AL ,deshalb sollten die ehrlich sein und den

 
05.10.09 15:11
Mist abschaffen,
ich hatte sowas mal vor 20 Jahren (gekuendigt)
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

Es wurde hier bezweifelt, ob

10
05.10.09 15:25
die Aussage von Angie, "die Spareinlagen sind sicher" noch gelten würde. Nun, dies würde auch ohne diese Aussagen gelten. Solange die Bundesregierung "systemische" Banken nicht untergehen lassen will, sind auch die Einlagen aller deutschen Banken sicher, sogar mehr als das.

Kleine wie große, öffentlich rechtliche, genossenschaftliche und private Banken haben neben der staatlichen Sicherung noch ihre eigene Einlagensicherung, die in der Praxis die gesamten Einlagen abdeckt.

Wäre Angie bereit eine "nichtsystemische" deutsche Bank Pleite gehen zu lassen, müsste der Einlagesicherungsfonds dieser Bankenart einspringen. Könnte dieser es nicht mehr,  wäre die Bundesregierung gefragt. Ansonsten hätte sie ihre "systemische" Krise (Bankenrun) . Es würde andernfalls auch bedeuten, der Sparer sollte sein Geld nur noch bei der Deutschen Bank anlegen.

Erst wenn es ein neues Konkursrecht für Banken, das es erlauben würde die Bank ohne obige Kollateralschäden abzuwickeln, gäben würde, hätte sich die Lage maßgeblich geändert. Die Banken selbst haben natürlich kein Interesse an einer derartigen Rechtserweiterung. Jetzt sind nämlich nicht nur die Einlagen sicher, nein auch alle Bankanleihen und die Banken können mit staatlicher Absicherung einen großen Hebel bewegen.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Aktien in Zeiten hoher Zinsen und Dividenden

14
05.10.09 15:53
...als Nachtrag zu den "impliziten Kurssteigerungserwartungen" in # 50127

Aktien hießen früher mal "Dividendenpapiere", doch diese Bezeichnung kommt immer mehr aus der Mode, weil z. B. viele Technologieaktien überhaupt keine Dividende mehr bezahlen. Wer Tech-Aktien (ohne Div.) hält, verdient nur etwas, wenn die "implizite Kurssteigerungserwartung" greift. Die Kurssteigerung muss höher sein als die Inflation, sonst wird real überhaupt nichts verdient.  Nasdaq-Aktionäre, die um 2000 eingestiegen sind, können ein Lied davon singen - zumal auch der Dollar stark verlor seitdem.

Dividenden-freie Zockeraktien fördern natürlich den Schneeball-Charakter des Aktienmarktes.

In der "guten alten Zeit" hatten renommierte Industrie-Aktien Dividenden-Renditen von 5 bis 10 % bei einem KGV von unter 10. Staatsanleihen brachten in der Zeit ebenfalls ansehnliche Zinsen (je nach Laufzeit 6 oder mehr %). Der Unterschied war/ist, dass bei den Anleihen die Zinsen über die Laufzeit garantiert sind und das Geld bei Fälligkeit zu 100 % zurückgezahlt wird. Bei Aktien gibt es zwar eine Chance auf Kurssteigerung, zugleich aber das Risiko des Kursverfalls. Außerdem kann die Dividende nach Ermessen gekürzt werden, wenn die Erträge sinken. Braucht man das Geld und Aktien sind gerade im Keller, hat man das Nachsehen.

Ein Freund von mir hat z. B. Ende 2007 einen Teil seines Geldes in Deutsche Bank-Aktien gesteckt (EK ca. 120 Euro) und dabei - ganz typisch - einen "Rücksetzer" auszunutzen versucht. Ihn interessierte damals die hohe Dividende von 4 %, die mit Anleihen nicht ohne Risiko zu erzielen war. Heute steht die DB bei 50 Euro und die Dividende wurde zusammengestrichen. Da dieser Freund reichlich Kohle hat und "nur" 200.000 Euro in Aktien der DB und Unicredit gesteckt hat, tangiert ihn dies nicht besonders. Er wartet einfach ab. Der weitaus größte Teil seines Geldes steckt in Immobilien und Anleihen. Das Beispiel zeigt aber, was "Dividenden-Investoren" drohen kann.

In der guten alten Zeit hat ein Investor gar keine großen Kurssteigerungen gebraucht - und nicht einmal erwartet!  Wenn eine Aktie seitwärts lief und 8 % Dividende ausschüttete, war bereits alles in Butter - und er fuhr dann damit immer noch besser als mit Anleihen, die nur 6 % Zinsrendite hatten.

Doch durch das ständige Runterfahren der Zinsen seit 1982 (einhergehend mit wachsender Privat- und Staatsverschuldung) wurde die Anleihe-Kultur schrittweise kaputtgemacht. Heute lohnt es kaum noch, für läppische 3 % Zinsen 10-jährige US-Staatsanleihen zu kaufen, zumal das Dollar-Risiko im Raum schwebt.

Aber auch die Aktien-Kultur hat gelitten, weil die durch die Aufblasung erfolgten Kurssteigerungen auf die Dividenden-Rendite durchschlugen:  Wenn eine Aktie bei 10 Euro eine Div-Rendite von 10 % hat und auf 100 Euro steigt (ohne Anpassung der Div.), dann sinkt die Dividendenrendite auf 1 %. Es gab zwar häufig Div-Erhöhungen, die aber meist kleiner ausfielen als die Kursgewinne.

FAZIT: Im Verschuldungs- und Zockermarkt von heute sind die "traditionellen Werte" unter die Räder gekommen. "Investieren" lohnt kaum noch. Der Tag gehört den Zockern. ich wünschte, es wäre anders. Dann wär ich bestimmt auch kein Bär.
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

#50141 Gut gebrüllt - Bär,

7
05.10.09 16:02
es hilft nur leider nicht den alten Zeiten nachzutrauern, denn im Spielkasino-Kapitalismus gibt es die Chips ... äh das Geld ... fast umsonst. ;-)))
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Soros hält US-Banken für bankrott (auf deutsch)

7
05.10.09 16:07
Soros hält amerikanische Banken für "quasi bankrott"

Die US-Wirtschaft stabilisiert sich. Doch Hedge-Fonds-Milliardär George Soros traut dem Frieden nicht: Seiner Ansicht nach machen das angeschlagene Bankensystem und hoch verschuldete Privathaushalte die Erholung zunichte.


Hedge-Fonds-Legende George Soros hat das amerikanische Bankensystem als "quasi bankrott" bezeichnet und vor einem schwachen Aufschwung der US-Wirtschaft gewarnt. "Die Erholung wird sich langsam vollziehen", sagte Soros am Montag. "Die Vereinigten Staaten haben noch einen langen Weg vor sich." Neben dem angeschlagenen Finanzsystem ständen auch die hoch verschuldeten Verbraucher einer V-förmigen Wirtschaftsentwicklung entgegen.

Im Zuge der zwei Jahre andauernden Krise an den Finanzmärkten schrieben Geldhäuser in den USA 1100 Mrd. $ ab. Parallel dazu kletterte die Sparquote der Verbraucher auf den höchsten Stand seit 24 Jahren, weil sich die Haushalte angesichts fallender Hauspreise, steigender Arbeitslosigkeit und hoher Vermögenseinbußen einschränken.

Europa sei weniger hart getroffen, sagte Soros. Die Europäische Zentralbank werde vor der US-Notenbank Fed den Leitzins erhöhen. "Für die USA wäre ein Ausstieg aus den Nothilfen zu früh." Eine Reform des Finanzmarktes sei schwierig. "Der Crash aus dem Jahr 2008 ist in den Köpfen vieler Menschen zu einem schlechten Traum geworden. Sie vergessen ihn einfach und gehen zum Alltag über", sagte Soros, der auf einem Panel in Istanbul sprach.

Seit Dezember 2007 befinden sich die USA in der Rezession. In der jüngsten Zeit häuften sich die guten Nachrichten. So zogen die Stimmungsindikatoren an, die Hauspreise stabilisieren sich. Der US-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hielt sich im September beispielsweise mit 52,6 Zählern über der kritischen Marke von 50 Punkten. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,7 Prozent geschrumpft war, wird für das dritte Quartal mit einem Plus gerechnet.

Trotzdem bleibt die Situation auf dem Arbeitsmarkt angespannt. Im September fiel der Stellenabbau mit 263.000 Jobs höher aus als erwartet. Die Arbeitslosenquote kletterte von 9,7 auf 9,8 Prozent. Das ist der höchste Stand seit 1983. Zudem sank die Zahl der durchschnittliche Wochenstunden leicht auf 33. "Insgesamt befindet sich der Arbeitsmarkt weiter in einer recht schwache Verfassung. Ein Beschäftigungsaufbau bleibt eine relativ ferne Perspektive", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Soros' Einschätzung deckt sich nicht mit der Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF). In seinem am vergangenen Donnerstag vorgestellten Weltwirtschaftsbericht erwartet die Orgnisation für die USA ein Minus von 2,7 Prozent in diesem Jahr und für 2010 ein Plus von 1,5 Prozent. Für die Euro-Zone ist der Währungsfonds pessimistischer: Nach einem Minus von 4,2 Prozent 2009 prognostiziert er hier ein Wachstum von nur 0,3 Prozent 2010.


www.ftd.de/politik/konjunktur/...-quasi-bankrott/50019327.html
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

relaxed

10
05.10.09 16:15
Ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir über scharfe Korrekturen im Aktienmarkt noch einmal zu den früheren "gesunden" Verhältnissen (KGVs von 8 bei Div-Renditen von über 5 %) zurückkommen werden.

Die Assetpreis-Inflation, die jetzt gerade versucht bzw. verordnet wird, führt sicherlich nicht dorthin - wohl aber ein deflationärer "Big Unwind", der sich über einige Jährchen hinzieht wie in Japan.

Bis es soweit ist, bleib ich Bär bzw. Waschbär (= Zuschauer).

Grrrrr.
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

A.L., (#50144), ich glaube nicht,

14
05.10.09 16:44
dass derartige "heile" Verhältnisse bald eintreten werden. Und so "heil" war es in der Vergangenheit auch nicht immer. Der Mensch neigt dazu die Vergangenheit zu verklären. Die erste Weltwirtschaftskrise begann mit einer riesigen Blase am Aktienmarkt und schon immer ist auch auf Schrott gewettet worden und der Betrug begleitet die Börse seit Jahrhunderten.

Eine große Verzerrung haben wir auch der Problematik der Babyboomer zu verdanken. Sie haben für höhere Umsätze auf allen Gebieten gesorgt und damit Firmen und deren Gewinne wachsen lassen. Dann hat eine verquere Ideologie sie dazu verführt ihre Alterssicherung wie die Lemminge kollektiv mittels Finanzprodukten durchzuführen. Ihre Angst und die damit einhergehende Endsolidarisierung hat sie in die Falle gelockt und sie werden deshalb im Alter in ärmlichen Verhältnissen leben müssen. Die großen Pensionsfonds und Pensionsversicherungen sorgen schon heute dafür, dass sie ihre Arbeit verlieren (Heuschrecken) und im Alter zum Ausgleich kaum was bekommen werden. Die jetzige Finanzkrise belastet bei uns z.B. inzwischen jeden Bundesbürger mit ca. 3000 €. Dabei ist noch gar nicht soviel Geld zu den Banken geflossen. Der größere Brocken steht noch aus. Diese Lasten werden den Staat zwingen die Ausgaben zu reduzieren. Das wird dazu führen, dass sie neben der popeligen Privatabsicherung auch noch weniger aus der umlagefinanzierten Rente bekommen werden.
Der USA Bären-Thread permanent
permanent:

'Wall of Liquidity'

6
05.10.09 17:14
'Wall of Liquidity' Helped Prevent Another Depression: Roubini
NOURIEL ROUBINI, DR. DOOM, ECONOMY, RECESSION, GREAT DEPRESSION, STOCK MARKET NEWS, NEW YORK UNIVERSITY, NYU
CNBC.com
| 05 Oct 2009 | 10:16 AM ET

A "wall of liquidity" has helped prevent another Great Depression even though the economy faces a period of long, slow growth ahead, economist Nouriel Roubini told CNBC.

 

Rejecting the notion that the economy could recovery more quickly than some had thought, Roubini said the US still faces too many obstacles to expect rapid growth.

But he said the rebound will more likely resemble a "U" shape rather than the double-dip projections from some of the most bearish economists.

"This wall of liquidity right now is chasing assets. Some of it is good news because it leads to higher stock prices," Roubini said in a live interview. "There's going to be a negative shot on the commodity importing countries."

The liquidity has come largely through government stimulus programs that have helped boost stock and commodity prices.

 

But the threat of surging oil prices was part of what Roubini cited for his scenario of "anemic" growth for the US economy. He also said stocks are likely to correct if a double-dip is avoided.

In all, he suggested five broader factors for the likelihood of the "U" recovery: Continued high unemployment; consumer weakness; damage to the financial system; the eroding of the fiscal stimulus, and a lack of capacity utilization.

"I don't know how people can say this is going to be a rapid recovery," said Roubini, an economist at New York University and chairman of RGE Monitor.com. "I don't see the argument for it."

Yet he also added that "it's clear this global recession is coming to an end" though emerging market economies will continue to suffer as the US lags.

 

In an earlier interview with CNBC Europe, Roubini reiterated his gloomy outlook for the jobs market, saying unemployment is likely to rise through most of 2010.

He said the danger isn't simply that the unemployment rate will rise above 10 percent "but the risk is it's going to stay above this level and return to more normal only more gradually, and that's going to be one of the important sources of weakness for an economy recovery."

Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

#50144 Ein deflationärer "Big Unwind"

7
05.10.09 17:36
müsste dann in der ganzen westlichen Welt stattfinden und würde diese Gesellschaften zutiefst erschüttern. Diese Gesellschaften sind zumindest vordergründig auf bürgerlichen Werten aufgebaut. Die Bürger sollen einer geregelten Arbeit nachgehen, um eine Hypothek zur Finanzierung eines Eigenheimes aufnehmen zu können, die sie dann über viele Jahre abzahlen.

Alle westlichen Staaten und viele Unternehmen sind hoch verschuldet

All dies ist in einem langjährigen deflationären Umfeld eine wirkliche Herausforderung. ;-)))

Die Politik und alle einflussreichen Interessengruppen werden ein solches Szenario, das zu gesellschaflichen Unruhen führen wird,  mit allen Mitteln bekämpfen und Geld drucken. Ihnen ist eine mögliche hohe Inflation lieber als eine Deflation.

Trotzdem können die  Börsen  natürlich nochmal deutlich fallen, doch eher weil die Gewinnerwartungen besonders durch die großen Industrieunternehmen nicht mehr erfüllt werden können.
Der USA Bären-Thread fkuebler
fkuebler:

Zuckerlis für unsere Deflations/"Japan 1990s"-Fans

7
05.10.09 17:54

“Will  Deflationary Forces Overwhelm Global Fiscal Stimulus?”

und darin der Link auf eine tiefergehende Analyse: Deflation Rising: Making the Case for a Lasting Deflationary Environment

Nett ein Thomas-Jefferson-Zitat, das auch bei AL über dem Schreibtisch hängen könnte:

“If Americans ever allow banks to control the issue of their currency, first by inflation and then by deflation, the banks will deprive the people of all property until their children will wake up homeless”
Thomas Jefferson

Der USA Bären-Thread jungchen
jungchen:

HSBC CEO fears 2nd recession

7
05.10.09 17:57
HSBC delays expansion fearing 2nd recession
5 October 2009, 9:57am

One of the world's biggest banks will delay expansion plans because of concerns there will be a second global economic downturn.

HSBC chief executive Michael Geoghegan said he was cautious about 'growing too fast' before the recovery had fully taken hold.
Mr Geoghegan said he was not as convinced as others that the worst is over and warned that the economy could encounter a second slump before improving.

He told the Financial Times: 'Is this a V recovery or a W? I think it's the latter.

'If I'm right, we have to be very careful we don't grow the balance sheet so far before the recovery has come only to write it back into the impairment line later on.

'I'm cautious about growing too fast.'

His comments come in the wake of a reshuffle at HSBC, Britain's biggest bank, which will see Mr Geoghegan shifting his base to Hong Kong from London and will involve him taking on responsibility for developing group strategy.

He added: 'I'm not as convinced we're through the worst as others are.

'The reality is that profits will be quite reduced.'

Nani Beccalli, head of GE International which runs the conglomerate's businesses outside the US, said that talk of governments preparing exit strategies for bail-out schemes was 'premature'.

Policymakers face the dilemma of when to withdraw fiscal stimulus packages. If they act too soon, it could cause a 'double-dip' recession, but if they act too late it could spark the return of inflation.

Mr Geoghegan was also cautious about the level of capital banks might be required to hold by regulators.

He said he expects core tier one ratios - which measure high quality capital as a proportion of riskier assets - to be in the region of 10%.

This is higher than the 8% regulators are currently thought to be proposing.

Another senior executive told the newspaper that HSBC might look to make medium-sized purchases.

He said a £5bn acquisition could be a possibility, with troubled bank subsidiaries - including parts of Lloyds Banking Group and Royal Bank of Scotland - potential targets.

HSBC is among the better capitalised banks, with a core tier one ratio of 8.8%.

www.thisismoney.co.uk/markets/...492&in_page_id=3&ct=5
Ich brauche einen Balkon - damit ich zum Volk sprechen kann.
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

#50148 Interessant bei diesem

2
05.10.09 18:05
bekannten Jefferson-Zitat ist die Reihenfolge: "...first by inflation and then by deflation..."

Ihr glaubt doch nicht, dass Jefferson das bisschen Inflation, das wir bisher hatten, gemeint hat. ;-))

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