Hallo zusammen,
nachdem ich ungefähr alles was es zu Aurelius im Internet gibt gelesen habe, würde ich gerne versuchen zur Diskussion hier KONSTRUKTIVES beizutragen.
Ein Disclaimer vorweg: ich bin selber LONG in der Aktie mit einem EK von 47 EUR. Die Aktie stand vor der Attacke auf meiner Watchlist und ich habe den Zeitpunkt genutzt um einzusteigen. Somit glaube ich grundsätzlich an das Geschäftsmodell (und bin amüsiert darüber wie manche jetzt die moralische Keulen schwingen).
Nun zu meinen Gedanken:
Das GRUNDSÄTZLICHE:
- nach 2 Wochen durchgängiger Diskussion ist von den vielen Vorwürfen nichts hängengeblieben. Wäre auch nur etwas wahr daran würden sich sämtliche Medien darauf stürzen, es würde ermittelt werden bezüglich Betrug etc. Man sieht dies auch gut an den Belanglosigkeiten die hier schlussendlich nur noch diskutiert werden.
- Trotzdem ist das Vertrauen des Marktes dahin. Den Großteil der Beobachtern war Aurelius davor kein Begriff was natürlich erheblich dazu beiträgt.
Worüber denke ich AKTUELL noch nach:
- Wieso wurde seitens des CEO Markus so wenig getan um den Ruf des "eigenen Babys" wiederherzustellen? Markus gab bereits Interviews über seine private Kunstsammlung wieso dann nicht über den Angriff seitens Gotham? Ich denke die Medien hätten sich um ein Statement gerissen. Zudem musste er doch "live" mit ansehen wie Millionen Euros Firmenwert zerbröseln. Ist dies damit zu erklären, dass das Geschäft weitergehen muss (keine Zeit)? Hat hier jemand Erfahrungswerte zum Verhalten der CEOS bei Ströer und Wirecard?
- Woher hat finance diese Information? : "Markus hat bereits angedeutet, dass er nach dieser Stillhalteperiode wieder Aktien zurückkaufen werde. Wann diese endet, darf Aurelius nach deutschem Recht nicht preisgeben. Ob er die Wertpapiere ohne die Gotham-Attacke zurückgekauft hätte, ist ebenfalls unklar. Wie viele Aktien das Aurelius-Management insgesamt hält, macht der Investor nicht öffentlich. Der Vorstand sei aber „signifikant“ investiert."
(www.finance-magazin.de/maerkte-wirtschaft/...angriff-1400571/)
- Der Verkauf der Aktien im großen Stil durch Vorstand und AR bereitet mir per se keine Sorgen. So wie ich es im Forum hier gelesen habe, hat der CEO von ca. 20% auf 10% reduziert. So what? Ist doch absolut legitim, dass er auf seine Kinder umschichtet und insgesamt breiter streut. Das predigen wir Privatanleger ja selbst.
- Was mich aber umtreibt ist die Kommunikation. Ich habe mehrfach den Kontakt zu IR gesucht (großes Kompliment, hier bekam ich innerhalb von mehreren Stunden jeweils eine Antwort, so gewinnt man Vertrauen zurück!) Ich habe mich u.a. zu Nachkäufen des Vorstands erkundigt und bekam folgende Antwort:
"Die AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA hält sich an alle geltenden gesetzlichen Vorgaben, insbesondere auch an die Marktmissbrauchsverordnung (EU) Nr. 596/2014.
Veränderungen der Aktienbestände der Organe der Gesellschaft (Käufe und Verkäufe) sind nach Artikel 19 der Marktmissbrauchsverordnung als Eigengeschäfte von Führungskräften veröffentlichungspflichtig. Die Aktienbestände selbst sind nicht veröffentlichungspflichtig. Die Aktien der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA sind nicht am Regulierten Markt notiert, weshalb auch keine Veröffentlichungspflichten nach § 26 WpHG i. V. m. § 21 WpHG (sog. Schwellenmeldungen) bestehen. Es gilt hier nur die Veröffentlichungspflicht bei Schwellenberührung gemäß § 20 AktG.
Für Organe besteht in gewissen Perioden wie bspw. in der sogenannten „quiet period“ oder beim Vorliegen von Insiderinformationen ein Handelsverbot gemäß Artikel 14 der Marktmissbrauchsverordnung"
Hier der Link zur Marktmissbrauchsverordnung: eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/...0596&from=DE
Bloß wie ist das jetzt zu deuten? Ich finde nichts über die angeführte "Quiet Period". Was ist gemeint mit Insiderinformationen: Möglicherweise ein bevorstehender Exit?
Würde das gerne besser verstehen und hoffe mit den wahren Börseninteressierten hier eine interessante Diskussion führen zu können.
Schöne Ostern und Glück auf für alle Investierten.