Wie einig man sich doch in der EU ist, jetzt wo der Winter vor der Tür steht:
Paolo Grimoldi, Abgeordneter der oppositionellen Rechtspartei Lega Nord, hat mit der Unterschriftensammlung für die Bildung der Parteigruppe Freunde Putins begonnen.
„Wir rechnen mit mehreren Hundert Anhängern unter den Abgeordneten und Senatoren“, wird Grimoldi am Freitag von der Agentur Ansa zitiert.
Russlands Präsident Wladimir Putin „wird von Vertretern diversester politischer Kräfte respektiert – ungeachtet des Geschwätzes bestimmter Parteien hinsichtlich der Russland-Sanktionen, die wir in Lega Nord für einen klaren Wahnsinn halten.“
„In den letzten Jahren ist das politische Gewicht von Putin noch offensichtlicher geworden – insbesondere im Vergleich zum Fiasko der Obama-Administration und nicht nur von der allein“, so Grimoldi. Die Wichtigkeit seiner Initiative begründete er mit der Notwendigkeit, die traditionsreiche Zusammenarbeit zwischen Italien und Russland fortzusetzen.
„Diese Initiative ist auf die Unterstützung des Dialogs mit unseren untrennbaren Wirtschafts- und Handelspartnern gerichtet. Es ist eine wichtige Geste gegen eine selbstmörderische Blockade, die unseren Betrieben schadet“, führte er aus. Russland und Italien müssten in einem Dialog stehen und zusammenarbeiten – sowohl in der Wirtschaft als auch beim Kampf gegen die Dschihadistengruppe „Islamischer Staat“.
Kurz zuvor hatte Grimoldi mit einer Delegation von Lega Nord, geleitet vom Parteichef Matteo Salvini, die Krim und Moskau besucht. Italienische Politiker besuchten eine Sitzung der Staatsduma (russisches Unterhaus), einheitlich gekleidet mit T-Shirts mit der Aufschrift „Nein zu Antirussland-Sanktionen“. Während des Besuchs äußerten sich Spitzenvertreter von Lega Nord mehrmals für die Wiedervereinigung der Krim mit Russland und gegen die Russland-Sanktionen der EU und der USA.
Lega Nord wurde 1989 durch Vereinigung mehrerer regionaler Autonomiebewegungen im Norden Italiens gegründet. Lange Zeit war sie der politische Hauptverbündete der Partei von Silvio Berlusconi. Mitglieder von Lega Nord bekleideten Posten in mehreren Kabinetts von Berlusconi. Die Partei hat ihre Vertreter in den beiden Kammern des italienischen Parlaments und verfügt über fünf Plätze im EU-Parlament. Zu den Spitzenpolitikern der Partei gehören die Präsidenten der nördlichen Regionen Lombardei und Venetien.
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