VORBEREITUNG AUF DAS ERSTE TREFFEN
Tsipras will Troika nicht mit neuen Plänen überraschen
vor 25 Minuten Finanzen100
Alexis Tsipras signalisiert der Troika Verlässlichkeit
Alexis Tsipras signalisiert der Troika Verlässlichkeit (©shutterstock.com/Ververidis Vasilis)
Griechenlands neuer Ministerpräsident Alexis Tsipras trifft sich in den kommenden Tagen erstmals mit Vertretern der Troika. Dabei will er Griechenlands Gläubiger aber nicht mit neuen Plänen überraschen, sondern verlässlich sein.
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Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat den Griechenland-Gläubigern der so genannten Troika Verlässlichkeit signalisiert. Für das erste persönliche Treffen von Tsipras mit Vertretern der Troika seit seinem Wahlsieg am 25. Januar versprach Tsipras, nicht mit Überraschungen aufzuwarten.
In seinem Gespräch mit Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, sicherte Tsipras am Donnerstag zu, dass Griechenland keine überraschenden Maßnahmen bei seinen Finanzen ergreifen werde.
Gemeinsame Grundlage finden
Es sei wichtig, dass Tsipras eine gemeinsame Grundlage mit seinen europäischen Partnern finden wolle, erklärte Schulz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Regierungschef. Probleme bei der Finanzierung Griechenlands sollten nicht mit einseitigen Schritten angegangen werden, und er habe heute erkannt, dass Tsipras nichts Derartiges tun werde, so Schulz.
Die Aktienkurse in Athen erholten sich bereits am Donnerstag, nachdem sie zuvor auf Tiefstände gesunken waren, die seit der Finanzkrise nicht mehr beobachtet worden waren. Besonders deutlich fiel die Erholung bei Bankaktien aus, die 8,8 Mrd. Euro an Marktwert eingebüßt hatten.
Stabilität auch ohne Sparprogramm
Wir werden das gescheiterte Rezept der Sparmaßnahmen nicht fortführen, erklärte Tsipras auf der Pressekonferenz. Er wolle jedoch bei der Umsetzung seiner Agenda Stabilität gewährleisten. Der neue griechische Regierungschef kündigte an, das Rettungsprogramm für Griechenland durch ein Reformprogramm abzulösen, das auch Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung und Korruption beinhalte. Für Freitag sind Gespräche mit Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem angesetzt.
Ehrlich gesagt, wenn man die gesamten Versprechungen zusammenfasst, dann wird der griechische Haushalt sehr schnell aus dem Gleichgewicht geraten, und dann werden weitere Schuldenerleichterungen sowieso nicht mehr helfen, sagte Dijsselbloem am Donnerstag in Amsterdam. Wir wollen Griechenland in der Eurozone halten, aber das erfordert auch, dass die Griechen ihre Zusagen einhalten.
Anfang Februar werden 2,4 Milliarden Euro fällig
Griechenland muss am 6. Februar Schatzwechsel im Volumen von einer Milliarde Euro ablösen sowie weitere 1,4 Mrd. Euro am 13. Februar, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht.
Zudem erwägt die Ratingagentur Standard & Poors, die Bonitätsnote Griechenlands herabzustufen, falls die neue Regierung keine weitere finanzielle Unterstützung für das Land vereinbaren kann. Das Rating Griechenlands liegt aktuell fünf Stufen unter der Güteklasse Investmentgrade.
Bloomberg News/csa
Quelle:
www.finanzen100.de/finanznachrichten/...chen_H292533039_77010/