Conergy, wie Phönix aus der Asche ?

Alfred Maydorn

Insolvenz abgewendet, Kredite verlängert - Conergy hat noch einmal den Hals aus der Schlinge gezogen. Und dennoch steigt die Aktie nicht. Die Anleger sind enttäuscht, die Analysten bleiben bei ihrer negativen Einschätzung. Wie geht es weiter mit der Lieblingsaktie der deutschen Zockergemeinde?

Conergy ist bei Zockern ausgesprochen beliebt. Kein Wunder, ein optisch niedriger Kurs und hohe Umsätze sind geradezu ideal für Spekulanten. Aber irgendwie ist dem Papier zuletzt die Dynamik abhanden gekommen. Auch die abgewendete Insolvenz in der letzten Woche reichte nicht, um den Kurs nachhaltig nach oben zu bewegen. Mittlerweile notiert Conergy wieder auf dem gleichen Niveau wie vor der Rettung.

Analysten sind sich einig

Die Analysten sind von der Kreditverlängerung wenig beeindruckt. SES Research und Equinet haben ihre Einschätzungen auf "Sell" belassen. SES hat lediglich das Kursziel von 0,50 auf 0,60 Euro angehoben. Die Experten erwarten, dass Conergy in Kürze den Kapitalmarkt anzapfen muss. Der Cash Flow werde nicht für die Rückzahlung der Schulden ausreichen.

Druck von oben

Ein weiteres Problem ist die Aktionärsstruktur von Conergy. Die Commerzbank ist nicht nur der größte Gläubiger von Conergy, sondern mit einem Anteil von über 30 Prozent auch größter Aktionär des Solarkonzerns. Die Bank würde sich lieber heute als morgen von ihren Conergy-Aktien trennen. Aber ein Käufer dürfte schwer zu finden sein. Verkauft die Bank vielleicht ihre Stücke nach und nach über die Börse? Das könnte zukünftig jeden möglichen Anstieg im Keim ersticken.

Alles andere als heiß

Conergy hat seinen Status als aufstrebendes Solarunternehmen längst verloren, jetzt wenden sich auch immer mehr Spekulanten von der Aktie ab. Aus dem heißen Solar-Zock vergangener Tage ist ein nahezu bewegungsloser und für Trader langweiliger Pennystock geworden.