....Der Aktienmarkt reagiert nun doch deutlich auf die veränderten Rahmenbedingungen von rückläufigem Wachstum, steigender Inflation, steigenden Zinsen und nachlassenden Globalisierungseffekten!
Die Bewertungen z. B. beim Dax kann man nach dem Kursanstieg von über 250% in den 5 Jahren (2003 bis 2007), wo er von ca. 2.300 Punkten auf über 8.000 Punkte anzog und jetzt bis auf knapp über 6.000 Punkte zurückgekommen ist, sicher nicht mehr als "Superschnäppchen" bezeichnen!
Die Konjunktur kühlt sich deutlich ab, die Zinsen steigen und machen damit die Anleihen oder andere Sparformen "relativ" gesehen attraktiver und auch die Kaufkraft der Bürger lässt deutlich nach!
Die hohen Rohstoffpreise und die doch deutlichen Lohnsteigerungen, die in der Pipeline liegen bringen zusätzlich die Margen und damit die Gewinne unter Druck! Auch die Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen haben deutlich zugelegt, damit wird auch die Refinanzierung bzw. die Beschaffung von Fremdkapital immer teurer und schwerer.
Also im großen und ganzen Bild keine allzu rosigen Aussichten für die Firmen! Dennoch deuten sich schon ganz deutliche Sparmassnahmen bei den Konzernen an - siehe Siemens!
Aber die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Abkühlung düfte diese "ersten" Maßnahmen schnell überholen!
So stehen General Motors und andere große Konzerne derzeit, trotz bereits massiver Einschnitte und Einsparungen, kurz vor dem Zusammenbruch! Auch in der Finanzbranche ist noch mit einer Reihe von schlechten Meldungen zu rechnen!
Dennoch sehen wir keinen!!! "Crash" am Aktienmarkt, so wie er von einigen "Krisenpropheten" schon seit Jahren vorhergesagt wird!
Dafür sind die Rahmenbedingungen noch lange nicht schlecht genug, aber der wichtigste Punkt ist die Ausweitung der Geldmengen weltweit und damit die schleichende Inflationierung des Papiergeldes bzw. der Währungen!
Da wir alle Aktien und Indizes in Euro, Dollar oder den jeweiligen nationalen Währungen messen, sehe ich rein vom nominellen Betrag her keine große Sorge, daß diese Kurse ins "Niemandsland" abstürzen!
Dafür ist das Wachstum der Geldmengen in fast allen Staaten und Wärungen viel zu groß!
Dieses Geldmengenwachstum bewirkt, daß der Wert der einzelnen Geldeinheit abnimmt und damit das Geld zwar an Kaufkraft verliert, gleichzeitig bildet diese Poltik der "immer weicher und schwächer werdenden Währungen" aber auch eine Art Stütze für die in Euro, Dollar, Yen oder ...... ausgedrückten nominellen Aktienkurse!
Klingt kompliziert - ist aber so!!
Inflationsbereinigt dürften die Aktienkurse in den nächsten Jahren eher sinken, nominal gesehen - also von der reinen Zahl bzw. dem Kurs her - erwarten wir mehr oder weniger eine Art Seitwärtsbewegung unter großen Schwankungen!
Wir bitten Sie auch zu bedenken, daß immer mehr Leute Ihr Geld für die Bestreitung des Lebensunterhaltes benötigen.
Es würde uns daher nicht wundern, wenn man in einem ersten Schritt, als Anleger bzw. Bürger auch mal seine Einzahlungen in Sparpläne oder Fondsanlegen auf Eis legen oder sogar kündigen würde!
Diese permanenten Zuflüsse z. B. zum Zweck der Altersvorsorge stellten einen ständigen Fixposten bei den Zuflüssen in den Aktienmarkt dar! Wenn diese Quelle versiegt macht das die Situation sicher nicht leichter!
Auch die Abgeltungssteuer ab 2009 auf Aktiengewinne ( diese betrifft Gewinne, wenn die veräusserten Aktienanteile nach dem 01.01.2009 erworben wurden! ) dürfte dazu führen, daß viele Anleger - um spätere Steuerzahlungen zu vermeiden - bereits jetzt massiv, teilweise sogar auf Kredit am Aktienmarkt -vorgezogen- einsteigen!
Das stützt derzeit auch noch vor allem den deutschen Markt!
Damit verhindert man spätere Steuerzahlungen auf Gewinne und man zahlt dann in den nächsten Jahren lieber mit dem Geld, das man auf die Seite bringt die Darlehen dieser Käufe ab, als neu ( steuerpflichtig ) anzulegen!
Aber auch dieser Effekt läuft bald aus ( spätestens am 31.12.2008!! ) und vermindert somit auch den Zufluß von Geld in den Aktienmarkt in den nächsten Jahren ansteigen! Der Grund, warum dies derzeit noch nicht passiert, hat meiner Meinung nach vor allem 2 Gründe!
Zum einen hat die Öffentlichkeit noch nicht vollständig wahrgenommen, wie sich die Berechnung der Inflation in den letzten Jahren geändert hat und welche gravierenden Auswirkungen das auf die offiziellen Inflationsraten hat, die ja auch irgendwo ein Massstab dafür sind, wieviel Zins man auf seine Anlagen erwartet und fordert!
Wenn man die aktuellen Zahlen nimmt und die Inflationsrate so berechnen würde, wie man das 1983 und davor ganz selbstverständlich gemacht hat, dann müsste und würde man aktuell eine offizielle Inflation von 11,6% in den USA ausweisen.
Würde man die Berechnungsmethode von vor 1998 auf die aktuellen Zahlen anwenden, dann würde sich derzeit eine Preissteigerung von 7,3% ergeben!
Nach den neusten Berechnungsmethoden weist man nun aber nur lächerliche 4,0% aus!
Das heisst nicht anderes, als daß man nur mit der Änderung der Formeln und einigen weiteren Tricks die Inflation um über 7,6% nach unten gezaubert hat!
Da diese Rate ein Massstab für die Höhe der Zinsen ist, wird klar, daß wir grob gesprochen eine immer größere Bevorteilung der Schuldner durch "künstlich" niedrige Zinsen erleben!
Die Sparer dagegen, deren Ertrag sich auch nach diesen Sätzen richtet, sind damit die "Verlierer"!
Zum anderen steigen derzeit zwar die Geldmengen massiv an, es ist also normalerweise schon zu erwarten, daß der Markt für die Geldentwertung hier einen höheren Zins fordert, aber auch die Notenbanken halten meiner Meinung nach derzeit die Zinsen massiv unten, indem sie am Anleihenmarkt als Käufer auftreten!
Damit steigt die Nachfrage nach Staatsanleihen und damit steigen deren Kurse, was im Umkehrschluß nichts anderes bedeutet als fallende Zinsen!
Nochmals ganz deutlich formuliert:
Die Notenbanken kaufen dem Staat die Schulden ab!
Das bewirkt aber im Gegenzug, daß man von Seiten der Notenbanken immer mehr neues, frisches Geld in Umlauf bringt! Damit steigen die Geldmengen und die Inflation weiter an!
Da nun aber die Notenbanken künstlich bei den Staatsanleihen eingreifen und sich die Situation bei vielen Firmen infolge der aktuellen Krise verschlechtert hat, gehen die "Spreads" also auf gut Deutsch die "Zinsdifferenzen" immer weiter auseinander!
Der Markt zeigt also schon deutlich an, was hier gespielt wird!
In der Summe ( "Konjunktur - Abschwungs - Bekämpfung" contra Geldmengenwachstum ) erwarten wir also gleichbleibende bzw. leicht steigende Zinsen, die aber nur deswegen so niedrig bleiben dürften, weil die Notenbanken ganz massiv hier eingreifen und stützen!
Sie können das eigentlich in beliebigem Umfang tun, denn sie drucken das Geld fast zu Null - Kosten selber ( die Herstellung eines 500,- Euro-Scheines kostet ja gerade mal 7 Cent! ) !!!
Auf der anderen Seite sind sie niemandem Rechenschaft schuldig, weil es keine Bilanz in dem Sinn und keine Anteilseigner gibt, die den "Herren" bei schlechten Investitionen auf die Füße treten z. B. bei der nächsten Hauptversammlung!
Selbst der Staat und die Regierungen sind dem Bürger als Wähler verpflichtet und daher nicht ganz frei in dem was man oft an "Unsinn" fabriziert!
Dies alles fällt bei den Notenbanken weg! Also Feuer frei!!!, Geld drucken bis die Pressen glühen und den Staat schön weiter mit neidrigen Zinsen beim Schulden machen helfen!!!
Jetzt verstehen Sie auch sicher, warum ich so negativ zu "normalen" Spareinlagen, Geldmarktkonten, Sparbüchern, Festgeldern usw. eingestellt bin!
Sie haben einfach die mächtigen Notenbanken und die "Fälscher" bei den Inflationsstatistiken gegen sich!
Der Realzins wird immer negativer, damit verlieren Sie als "Otto-Normalsparer" immer mehr Geld!!!
http://www.das-bewegt-die-welt.de/...id=6:berichte-must-read&Itemid=3 "Wenn Sie nicht wissen, wer Sie sind, ist die Börse ein verdammt kostspieliger Ort, es herauszufinden." (David Dreman)