(ex: Die Welt)
Vor kurzem gingen ja Charts um, nachdem der Baltic Dry Index wieder ansteigt. Eine Interpretation könnte sein, dass die Reeder alte, unwirtschaftliche Schiffe (zuviel Treibstoffverbrauch) abgewrackt haben, so dass jetzt, nachdem Überkapazitäten abgebaut sind, die Preise wieder etwas steigen. Nachfolgend Auszug aus Transportunternehmen
Kühne+Nagel im Interview in Welt Online . Demzufolge ist, nachdem das Weihnachtsgeschäft keine Impulse mehr bringt, mit rückläufiger Fracht nächstes Jahr aus China zu rechnen.
Die Welt: Logistik gilt als ein Indikator für die Weltwirtschaft. Transport sagt viel über Produktion und Verbrauch voraus. Darauf geschaut: Wie wird das deutsche Weihnachtsgeschäft?Gernandt: Logistik ist vielleicht sogar der beste Indikator, weil Bestellungen aus allen Industriebereichen beobachtet werden. Weihnachtsbestellungen werden jetzt auf den Schiffen transportiert. Und dabei stellen wir im Export aus Asien eine Verflachung der Kurve fest, es gibt praktisch keinen Wachstumsimpuls. Das ist schon auffällig: Früher war der Herbst die Hochsaison, in der Reedereien einen Aufschlag auf die Frachtraten verlangen konnten. Das ist dieses Jahr nicht eingetreten. Dafür registrieren wir einen leichten Anstieg der Exporte von Europa nach Asien.
Die Welt: Und das nächste Jahr?Gernandt: Für 2014 bin ich skeptisch. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass die besten Zeiten vorbei sind.
Es wird kein starkes Exportwachstum aus Asien mehr geben. Stattdessen wird Wachstum in den Regionen stattfinden. Darauf werden wir uns konzentrieren.
Die Welt: Heißt das, dass die vier Logistikunternehmen Kühne + Nagel, Schenker, DHL und Panalpina um ihre Positionen in Asien fürchten?
Gernandt: Die Frage ist, ob die Unternehmen ihre Bedeutung dort halten oder ausbauen können. Die Chinesen könnten auf die Idee kommen, selbst einen großen Logistikkonzern aufzubauen. Im Moment sehe ich dort noch keinen Konkurrenten. Aber ob das so bleibt oder ob es irgendwann eine "China Logistics" geben wird, weiß ich nicht. Logisch wäre es schon. Heute können europäische Logistikkonzerne in Asien ihren Vorsprung gut nutzen. Das muss nicht so bleiben.
www.welt.de/wirtschaft/article120474302/...-das-Fuerchten.html