Der Economic Collapse Blog fand 18 "erschreckende Ähnlichkeiten" zwischen der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und jener kurz vor dem "Lehman-Crash" 2008/2009. Einige davon hab ich unten (auf Deutsch) zusammengefasst und mit # 19 einen eigenen Punkt ergänzt.
....Many of the things that are happening right now in the stock market, the bond market, the real estate market and in the overall economic data are eerily similar to what we witnessed back in 2008 and 2009. It is almost as if we are being forced to watch some kind of a perverse replay of previous events, only this time our economy and our financial system are much weaker than they were the last time around....
theeconomiccollapseblog.com/archives/...ncial-crisis-and-today
Wegen der Ariva-Zitierregeln kann/darf ich die 18 Gründe hier nicht komplett posten.
Hier eine zusammenfassende Übersicht:
#1 Große Fonds verkaufen Aktien in einem Ausmaß, wie man es seit Krisenbeginn 2008 nicht mehr gesehen hat.
#2 2008 hatten sich die Aktienpreise weit von der fundamentalen Realität entfernt - genau wie jetzt.
#3 Die US-Benzinpreise steigen zurzeit ähnlich stark wie in der ersten Jahreshälfte 2008 (als die "Big Five" WTI bis 147 Dollar hochpushten). Benzinpreise über 3,80 Dollar pro Gallone haben sich historisch als Gift für den US-Aktienmarkt erwiesen.
#4 Die Preise für neue US-Einfamilienhäuser fielen in den letzten zwei Monaten in einem Tempo, wie man es zuletzt kurz vor dem Lehman-Kollaps gesehen hatte.
#5 Wie vor der letzten Finanzkrise ist die Zahl der Zwangsversteigerungen bei US-Häusern stark gestiegen. (Ergänzung A.L.: Obamas Hilfsprogramme sind verpufft, die "Redefault"-Rate liegt bei über 30 %.)
(6 + 7 ausgelassen)
#8 Die Arbeitslosigkeit (Sockelarbeitslosigkeit) steigt wieder.
#9 Die Zinsen der 10-jährigen sind seit Mai deutlich hochgeschossen (siehe div. Chart im BT). Einen ähnlichen Schub nach oben gab es in der ersten Jahreshälfte 2008 (Bear Stearns Pleite).
#10 Immer wenn die "core capex" Quote (Investitionen ex Transport) negativ wurde - wie aktuell -, stürzte die US-Wirtschaft in eine Rezession. (Info stammt von ZH.)
#11 Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne sind Anfang 2013 wegen des "fiscal cliff" deutlich gefallen; der Rückgang ist der stärkste seit 2009.
#12 Im Juni 2013 fielen die Umsätze in Restaurants deutlich - schärfster Rückgang seit Feb. 2008.
#13 Kurz vor dem 2008-Crash begannen die US-Unternehmensgewinne einzubrechen - wie auch jetzt (siehe die zahlreichen Enttäuschung bei nichtfinanziellen Firmen, z. B. Amazon, Expedia, Computerbranche usw.)
#14 Die Margin-Kredite ("Aktien auf Pump") sind beängstigend hoch - ähnlich wie vor dem 2000- und dem 2008-Crash. Joe Sixpack steigt mal wieder als letzter ein.
#15 2008 fiel der Goldpreis deutlich - wie jetzt.
#16 "Business confidence" ist global auf dem tiefsten Stand seit der letzten Rezession.
#17 2008 schoss die US-Staatsverschuldung ähnlich steil hoch wie jetzt.
#18 Vor der letzten Finanzkrise beteuerte Bernanke, dass die US-Hauspreise nicht weiter fallen würden und dass keine Rezession zu erwarten sei - eine krasse Fehleinschätzung. Ähnlich rosarot ist seine Brille heute. (Ergänzung A.L.: Mit dem Tapering-Geschwätz setzt er seinen unangemessenen Hedonismus sogar in praktische Geldpolitik um - zum Schaden des absackenden Bondsmarkts).
# 19 (von mir): Private-Equity überbieten sich mal wieder wechselseitig (# 271) dabei, Aktiengesellschaften völlig überteuert von der Börse wegzukaufen - wie Anfang 2007. Mitte 2007 fror die Liquidität fast schlagartig ein, was den "Grundstein" zur Bankenkrise 2008 legte. Wer glaubt, dass "diesmal alles anders" sei, weil die Liquidität diesmal von der Fed kommt, könnte sich getäuscht sehen, zumal wenn Bernanke vor dem Abdanken noch ein bisschen Tapering (QE-Reduzierung) zelebriert, um in die Wirtschaftshistorie als "Geld-Held" und perfekte Krisenmanager (samt "Exit") einzugehen. Das mag zwar gut für Bernankes Ego sein, für die Psycho-Börsen, die wie ein Junkie auf QE starren, könnte es indes zu einer sich selbst verstärkenden Katatstrophe führen.