vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. LOL.
Na ja, zumindest hat die Schar der Analysten diesmal die Zurückhaltung bzgl. des zu erwartenden DAX-Kurses in 2013 erst einmal ein Stück weit hinter sich gelassen:
EXPERTEN SEHEN DAX ENDE 2013 AUF REKORDHOCH
Die Analysten gehen davon aus, dass der Dax die Marke von 8.000 Punkten überspringen wird. Ende 2013 sehen die von dpa-AFX befragten Experten den Leitindex im Schnitt bei 8.304 Punkten - also rund neun Prozent über dem aktuellen Niveau auf einem neuen Rekordhoch. Damit sollte der bisherige Höchststand von 8.151 Punkten aus dem Sommer 2007 bald Geschichte sein.
http://www.ariva.de/news/...en-Aktienmarkt-trotz-Fiskalklippe-4391489Ronald Gehrt in seinem aktuellen Comment bzgl. Börsen-Prognosen:
…..Wenn es um die Börse geht, kann zwar niemand vorhersehen, wie es wirklich in den kommenden Monaten weitergeht. Aber Prognosen sind gerade deswegen so beliebt, weil viele glauben, genau das wissen zu müssen. Warum?
Fragen Sie bloß nicht mich. Normalerweise gebe ich keine Prognosen ab, weil einfach logisch ist, dass sie nicht funktionieren. Von statistisch völlig normalen Glückstreffern natürlich abgesehen, die einzelne „Experten“ sofort in Gurus verwandeln. Ein Status, den sie dann einige Jahre behalten, bis sie durch genügend Schüsse in den Ofen wieder auf statistisches Normalmaß zurückgekehrt sind. Nehmen wir doch einfach 2012 als Beispiel. Zum einen hieß es zu Jahresbeginn, dass es in der Eurozone, wenn, dann nur eine kurze, moderate Rezession geben würde. Tja. Und dann hieß es, dass die Aktienmärkte tendenziell eher stagnieren dürften, weil man erst wieder mit stärker steigenden Kursen rechnen darf, wenn das Wachstum zurückehrt. Nochmal tja.
Wie in aller Welt hätte man auch all die Einflussfaktoren vorhersehen können, die in den vergangenen zwölf Monaten auf die Kurse einwirkten? Renditen in Spanien und Italien im Steigflug, operative Hektik bei zeitgleicher geistiger Windstille in der EU-Führung, deutsche Renditen auf Ex-Festgeldlevel, die nächsten Runden künstlicher Anleihestützungen, starke Worte von allen Notenbanken, die zugleich alle mehr oder weniger am Ende ihres Lateins sind. Die Wahl in den USA, der Streit um die Fiskalklippe, kein Wachstum in der EU und nur eines auf dem Papier in den USA, Zypern und Ungarn als neue Mitglieder im Verein klammer EU-Länder, Regierungswechsel in Frankreich, Rezession in Holland … man könnte die Liste noch lange weiterführen. Aber das ist eben nur die eine Hälfte der Medaille.
Die andere ist die Reaktion der Marktteilnehmer auf diese Ereignisse. Zig Millionen Anleger weltweit, alle mehr oder weniger emotional gesteuert, zugleich aber dem Herdentrieb verpflichtet. Kollektive Hoffnung bestimmt seit Ende Juni die Märkte. Aber genauso gut hätte die kollektive Angst sich durchsetzen können – jederzeit. Eine unmittelbare, logische Bindung zwischen der wirtschaftlichen Realität und den Handlungen der (wankelmütigen und fragilen) Mehrheit der Anleger gibt es nicht. Also:
Niemand kann klar vorhersehen, was auf uns zukommt und erst recht nicht, wie die Menschen mehrheitlich darauf emotional reagieren werden. Wie also kann man, ohne rot zu werden, heute orakeln wollen, wo der DAX an Silvester 2013 notieren wird? Und wenn man mal vom dringenden Bedürfnis, Bescheid zu wissen und sich auf die Dinge einstellen zu können, abkommt (das in normalen Leben durchaus statthaft ist, an der Börse aber nun mal nicht geht), stellt man sich womöglich auch noch die defätistische Frage: Wozu auch?
Warum muss ich heute wissen, wo der DAX in zwölf Monaten steht? Ideal wäre das nur, wenn man mir zugleich auch mitteilen könnte, auf welchem Wege er dorthin gelangt. Sollte der Stand am Jahresende 9.200 Punkte lauten … oder 4.900 … bringt mir das doch nur etwas, wenn ich weiß, ob und wann es dazwischen mal 1.000 Punkte runter und/oder rauf geht, wann ich wegen Seitwärtsbewegungen die Füße hochlegen und in Urlaub gehen kann etc. Das wäre mal eine Aussage…..
http://www.rottmeyer.de/zum-ausstieg-wird-nicht-geklingelt/ Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!