Leutkirch (ots) - Der Kollaps des Euro ist vorerst abgewendet. Allerdings zahlen wir dafür einen hohen Preis, und das sprechen die Deutsche-Bank-Chefs unverblümt aus. Finanziert wird die Euro-Rettung über die Notenpresse; also dadurch, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Geld druckt, um Schuldscheine klammer Staaten zu kaufen. Inflation ist eine bequeme Lösung für die Politiker: Sie schicken die EZB vor und müssen sich die Finger nicht schmutzig machen. Die Euro-Rettung durch Geldentwertung spielt aber auch Bankern in die Hände. Seit nunmehr vier Jahren gelingt es ihnen immer wieder, Verluste zu begrenzen oder sogar der öffentlichen Hand aufzubürden: Die Staaten halfen den Banken, faule Kredite loszuwerden, überhäuften sie mit billigem Geld und verschafften ihnen Zeit, damit sie sich aus Griechenland zurückziehen konnten.

Aus Sicht der Banken ist Inflation nun das kleinere Übel. Schulden werden wieder einmal vergemeinschaftet, denn die Inflation trifft jedermann - und zwar auch diejenigen, die noch nie ein riskantes Geldgeschäft getätigt haben. Aus Sicht kleiner Sparer ist Inflation gewissermaßen ein hinterhältiges Instrument des Schuldenabbaus. Ehrlicher wäre ein überraschender Schuldenschnitt für Krisenländer. Auf diese Weise würden Banken, Investoren und Spekulanten in viel größerem Maße an der Euro-Rettung beteiligt.

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