der einstmals große Hoffnungsträger
und ein gutes Beispiel für die Problematik der Pharmaforschung
und überzogene Erwartungen der Anleger. (letzere Nachzulesen im WO Board zur Zeit des Eintritts in die klin. Phase)
Es war nicht erste sondern der zweite Antikörper von Morphosys, der in die klinische Phase kam.
Der erste war der für GPC, der schlummert immer noch in der Konkursmasse, offenbar uninteressant für andere Pharmas)
Inzwischen und schon länger ist Gantenerumab/R1450 in der P2, da gehts um die Wirksamkeit.
Bei besonders überzeugenden Wirksamkeitsdaten wird diese Phase gelegentlich verkürzt,
bei Roche ist leider das Gegenteil entschieden worden, die P2 wird verlängert und ausgeweitet.
Man kann versuchen, dies als Erfolgsstory darzustellen, wie z.B. User eck64 im Wo board.
Da ist vom "beeindruckenden Ausbau und Gasgeben" die Rede.
www.wallstreet-online.de/community/...d=42618363&post=7203www.wallstreet-online.de/diskussion/...icht-laenger-ignorierenFür eine Verlängerung/Ausweitung , die ja zusätzliche Kosten verursacht, gibt es natürlich Gründe.
R1450 zielt auf die Reduktion von Plaques , Beleg:
www.news-medical.net/news/20111011/...of-patients-with-AD.aspxdie früher als Hauptverantwortliche für die Alzheimer'sche Krankheit galten.
Inzwischen sind aber ernsthafte wissenschaftliche Zweifel an dieser Theorie aufgekommen und es werden auch andere Ansätze verfolgt.
idw-online.de/pages/de/news395333Es wird also zunehmend zweifelhaft, ob Plaquereduktion alleine die Alzheimersche Krankheit effektiv stoppen kann. (*)
Aus Sicht eines verantwortlichen Pharmamanagers, der an seinem Posten hängt, macht es natürlich Sinn,
lieber eine erweiterte P2 mit mehr Patienten zu fahren, um auf der dann sicheren weil größeren Datenbasis eine
wohlbegründete Entscheidung Pro oder Kontra Fortsetzung der Forschung am Wirkstoff zu fällen.
Das kommt das Unternehmen allemal viel billiger, als aus einer P2 mit unsicheren Wirksamkeitsdaten schnell in eine (teure) P3 einzutreten,
deren Ergebnis dann nicht zu einer Zulassung reicht.
Isofern ist eine Ausweitung einer P2 auf in diesem Fall stattliche 360 Patienten,( übliche Größenordnungen sonst ca 100, 150, siehe meine Quellen in obigen Posts ) überhaupt kein positives zeichen. Wären die Daten eindeutig positiv, wäre diese
Ausweitung gar nicht nötig.
(*) das richtet sich absolut nicht gegen die Forschungskompetenz von Roche. Es ist ein normales Phänomen in der Forschung, gerade in der pharmazeutischen, dass
viele Wirkstoffe schon entwickelt werden, bevor alle krankheitsrelevanten Wechselwirkungen im Körper vollständig erforscht sind -
Wer zu spät dran ist, verdient nichts mehr und wer zu früh auf das falsche Target schießt, hat sein Geld immerhin nützlich gespendet,
-die anderen brauchen den Irrweg nicht mehr gehen. Deswegen hat Roche auch noch andere Wirkstoffe gegen Alzheimer in der Pipe.
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