Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Jamie Dimon, CEO von JPMorgan und jahrelang der wohl lauteste Kritiker von Kryptowährungen an der Wall Street, gibt den Startschuss für eines der progressivsten Blockchain-Projekte des Jahres. Während Dimon Bitcoin einst als „Betrug“ und später als nutzlosen „Pet Rock“ bezeichnete, hat seine Bank im Hintergrund Fakten geschaffen.
Sascha Röhrer ist Experte für KI, Web3, Krypto und DeepTech und berät Unternehmen bei der Umsetzung entsprechender Strategien – von KI-gestützten Geschäftsmodellen bis zu digitalen Assets und On-Chain-Infrastruktur. Als Gründer der CONF3RENCE vernetzt er Wirtschaft, Finanzindustrie und Tech-Ökosystem im DACH-Raum. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.
Mit dem Start des Morgan OnChain Net Yield Fund (MONY) auf der öffentlichen Ethereum-Blockchain vollzieht die größte Bank der USA den Schritt vom Experiment zur echten Marktdisruption.
Für Anleger und Marktbeobachter ist dieser Schritt ein Weckruf. Er signalisiert, dass die Blockchain-Technologie den Kinderschuhen der Spekulation entwachsen ist und nun als ernstzunehmende Infrastruktur im Herzen des globalen Finanzsystems ankommt. Doch was genau steckt hinter MONY, und warum setzen Banken plötzlich auf die Technologie, die sie einst abschaffen wollte?
Mehr als ein Experiment: Warum die Blockchain jetzt „Business“ ist
Die Haltung vieler Banken war lange defensiv: Technologie ja, offenes Krypto-Netzwerk lieber nicht. Deshalb landeten Blockchain-Piloten meist in privaten, internen Systemen.
Mit MONY verschiebt sich der Maßstab, denn der Fonds baut auf Ethereum, einer öffentlichen Blockchain welche weltweit von Tausenden Anwendungen genutzt wird. Die treibende Kraft dahinter ist Kinexys Digital Assets (ehemals Onyx), die Blockchain-Sparte der Bank. Sie ist keine Spielwiese mehr, sondern verarbeitet bereits Transaktionsvolumina in Milliardenhöhe. ...
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