Schluss mit dem "Billig-Tanken"

Konzerne verordnen Mindestpreise

Schluss mit dem "Billig-Tanken"

Mehrere Mineralölkonzerne haben ihren Tankstellen Mindestpreise verordnet. Um die hohen Verluste pro Liter zu begrenzen, seien die Preise eingeführt worden, sagte eine Sprecherin der Deutsche BP AG in Hamburg. Sie verwies auf den harten Wettbewerb im Tankstellenmarkt. Seit März liefern sich die Unternehmen einen erbitterten Preiskampf und haben dadurch bereits Milliarden eingebüßt.
Tankstellen müssen Preise anheben
Bei BP kostet Normalbenzin durchschnittlich 1,99 DM, bei Aral und RWE-Dea 2,00 DM. Der Preis für Superbenzin liegt fünf Pfennig, der für Super plus zehn Pfennig über dem Preis für Normalbenzin. Der Dieselpreis zog bei RWE-Dea und Aral um fünf Pfennig auf den Mindestpreis von 1,73 DM an. Tankstellen, die bisher unter den nun festgesetzten Preisen verkauften, müssen ihre Preise anheben.

Hohe Rohöl- und Produktpreise
Die Einführung von Mindestpreisen sowie die Anhebung beim Diesel- Kraftstoff wurde auch mit den hohen Rohölpreisen sowie gestiegenen Produktpreisen begründet. So habe der Preis pro Tonne Gasöl überdurchschnittlich zugelegt, sagte ein Aral-Sprecher. Die Erhöhung beim Diesel-Kraftstoff bleibe weit unter der Kostendeckung, ergänzte er.

Mit Material von dpa

 

Die Mineralölkonzerne haben seit Jahren eine Nettorendite nach Steuern von 10% und mehr. Aufgrund des öffentlichen Drucks aus vergangenen Jahren haben diese Konzerne (einvernehmlich, Ihr braucht nicht zu glauben, daß diese Verantwortlichen sich nicht absprechen) ihr Geschäft in "upstream" (Förderung) und "downstream" (Verkauf, d. h. die Handelsgesellschaften, die die Preise an den TS vorgeben) aufgeteilt. Dazwischen liegen die Raffinerien, i. d. R. als Gemeinschaftsunternehmen als No-Profit-Entities konzipiert. D. h., sind die Rohölpreise hoch, werden Deckungsbeiträge in der Förderung erzielt und die Handelsgesellschaften machen Verluste. Liegt der Rohölpreis niedrig, ist es genau umgekehrt. Eine weitere Steuerungsmöglichkeit bieten die Raffinerien: über sog. Lohnverarbeitungsentgelte werden sämtliche Kosten, die dort anfallen, als Einstandspreis an die Handelskonzerne zurückgegeben, no profit eben. Dies hat zur Folge, daß über Verrechnungspreise theoretisch die Möglichkeit besteht, daß die sog. Verluste der Handelsgesellschaften eigentlich verdeckte Gewinnausschüttungen im Upstream-Bereich sind.

Hinzu kommt,daß der Downstream-Bereich seit Jahrzehnten mit schwankenden Ölpreisen lebt: wer hier glaubt, daß es keine Hedging Strategien gibt, den sollte man nochmals auf die Journalistenschule schicken (wohlgemerkt: dies ist meine pers. Anklage an die nachlässige Form der Recherche, die immer häufiger anzutreffen ist).

Zusammenfassend behaupte ich: wie die Kosten- und Erlössituation wirklich aussieht, wissen die wenigsten, i.d.R. nur die Vorstände und der Chefcontroller.

So ein Mindestpreis ist schon schlecht für so manche Regionen in Deutschland, wenn man sich die Tiefstpreise so anschaut.
Hier in München hat das wohl keinen Einfluß, weil wir das sowieso schon dauernd zahlen müssen...

erörtert wird, ob sich die Mineralölkonzerne bei den Preisen absprechen.

Mein dummer und durchaus ignoranter Kommentar dazu: kann nicht sein, wozu gibts ein Kartellamt?

HAHAHAHAHAHAHAHHAAHHAAHAHAAHAHAHAHAHAHHAHAHAHAHAHAA

aber man wählt ja auch Stoiber und fährt zur Fußball-WM (mit den Aussichten, die ein Westerwelle als Kanzlerkandidat hat).

Visionen.

Viele hier haben die Illusion, dass die Deutschen bei der WM die Vorrunde überstehen.

Wie ihr alle wisst, habe ich eine Vision für die Zeit nach Stoiber. Sie rückt immer näher.