Washington setzt Dax bewusst unter Druck

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Washington setzt Dax bewusst unter Druck tom68
tom68:

Washington setzt Dax bewusst unter Druck

2
12.03.03 17:51
#1
"Washington setzt Dax bewusst unter Druck"  



Von Lutz Reiche

Sind Bush und Blair für den dramatischen Kurssturz der deutschen Aktien mit verantwortlich? Chefanalyst Folker Hellmeyer vermutet im Interview mit manager-magazin.de, dass amerikanische und britische Hedgefonds den Dax im politischen Auftrag in den Keller prügeln.

mm.de: Der Dax zeigt nicht die Spur einer Erholungstendenz. Wann haben Sie das letzte Mal so eine lang anhaltende Talfahrt erlebt?

 

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Washington setzt Dax bewusst unter Druck 968545
Der Kurssturz hat auch politische Wurzeln - Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank


Hellmeyer: Das war meines Wissens der Fall, als wir die Tiefststände im vergangenen Jahr bei 2500 markiert hatten. In einer Situation, wie sie sich derzeit darstellt, halte ich die Kursverluste allerdings nicht für überraschend. Die Märkte leiden unter großen geopolitischen Risiken.

Die Grundlagen unseres westlichen Systems, wie etwa der Weltsicherheitsrat, stehen zur Disposition. Die Weltwirtschaft gleitet in eine Rezession ab. Das Weltfinanzsystem ist so fragil, wie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Insofern ist die derzeitige Entwicklung an den Börsen konsequent. Was nicht ins Bild passt, ist die Tatsache, dass der deutsche Aktienmarkt, der am meisten gebeutelte Markt ist.

mm.de: Der weltweite Bankenmarkt ist angelsächsisch dominiert. Halten Sie es mit Blick auf die sich zuspitzenden Positionen im Irak-Konflikt für möglich, dass hier US-Banken und britische Institute quasi in einer Trotzreaktion Druck auf den deutschen Aktienmarkt ausüben?

 
Die Kriegsszenarien der Investoren
Ein Militärschlag gegen den Irak wird immer wahrscheinlicher. Experten rechnen mit einem baldigen US-Angriff. Börsianer spielen Kriegsszenarien und ihre Folgen durch. ...mehr  
 
Hellmeyer: Gesprächspartner der Londoner Bankenwelt haben mir gegenüber angedeutet, dass genau dies derzeit passiert. Die meisten Hedgefonds sind in London ansässig oder wickeln ihre Geschäfte über London ab. Dort ist der Dax derzeit der beliebteste Index, der geshortet wird.

mm-online: Sind es ausschließlich Hedgefonds, die den Dax drücken?

Hellmeyer: Hedgefonds spielen eine wesentliche Rolle. Doch nicht nur sie sind daran beteiligt. Es erscheint als eine politisch gewollte Aktion seitens Londons und Washingtons, die ihren jüngsten Ursprung in dem Dissens zwischen "Old Europe" und den USA sowie England bezüglich des Irakkonflikts hat.

Dies lässt sich nicht auf einzelne Banken oder Institute herunter brechen. Tatsache ist aber, dass es insbesondere in den USA eine sehr große Nähe zwischen Administration und den Banken gibt. Ich erinnere daran, dass die US-Banken Eigentümer der Federal Reserve sind. Auch vor diesem Hintergrund liegt der Schluss nahe, dass über Washington und London der Dax bewusst unter Druck gesetzt wird.

.de: Bereits jetzt wird über eine kräftige Nachkriegs-Rallye spekuliert. Was spricht aus Ihrer Sicht gegen eine Nachkriegs-Euphorie an den Aktienmärkten, wie wir sie 1991 erlebten?

Hellmeyer: Wer die Situation von 1991 oder vorhergehender Krisen auf gegenwärtige Verhältnisse überträgt, macht es sich in meinen Augen zu einfach. Wir haben ökonomisch und politisch betrachtet eine andere Situation als 1991. Die USA, Spanien und Großbritannien befinden sich in einer isolierten Rolle.

Das bedeutet, die Kosten dieses militärischen Abenteuers müssten sich diese Länder teilen. Darüber hinaus ist, wie gesagt, das Weltfinanzsystem so fragil wie noch nie. Wir beobachten einen gleichlaufenden Abschwung in der Weltökonomie. Das unterscheidet den aktuellen rezessiven Zyklus ganz wesentlich von all den anderen. Insofern ist eine Spiegelung der Situation von 1991 auf die aktuellen Verhältnisse nicht zulässig und sogar leichtfertig.

Von daher erwarte ich, dass bei einem Kriegsausbruch, bestenfalls kurzfristige technische Reaktionen zu einer Entlastung der Aktienmärkte und des Dollar führen werden sowie zu einer Belastung des Goldpreises. Aber die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung steht nicht nur in Frage, sie wird sich nicht ergeben.

mm.de: Sie teilen demnach das weltweite Rezessions-Szenario des Chefökonomen Stephen Roach von Morgan Stanley?

Hellmeyer: Ich halte Roach für einen der realistischsten Analysten und Ökonomen, die sich derzeit am Markt zeigen.

mm.de: Am Freitag wird Bundeskanzler Schröder seine mit Spannung erwartete Rede halten. Kann sie den Aktienmarkt beflügeln?

Hellmeyer: Die Rede kann die Märkte psychologisch unterstützen, beflügeln eher nicht. Dies könnten nur konsequente Reformen und Gesetze. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch kommen, halte ich allerdings für gering. Der Bundeskanzler, so sehr er sich auch nachhaltige Reformen wünscht, ist auch Gefangener seiner Parteidoktrin. Das wird ihm einen mutigen Schritt nicht erleichtern.

mm.de: Welche Schritte fordern Sie?

Hellmeyer: Mutige Schritte sind meiner Meinung nach Steuersenkungen, das Vorziehen der Steuerreform von 2004/2005 am besten noch in das laufende Jahr, drastische Abgabensenkungen, wesentliche Einschnitte in das soziale Netz und Aufhebung des Flächentarifvertrages zu Gunsten flexibler Regelungen auf Betriebsebene. Geht die Bundesregierung diese Themen aggressiv an und liefert sie dafür auch nachhaltige Lösungsvorschläge, dann haben die deutschen Investoren und Bürger wirklich Grund, optimistischer in die Zukunft zu blicken.

Bleibt es dagegen bei kosmetischen Maßnahmen, wie sie derzeit in Rede stehen, dann ist dies der japanische Weg, der kurzfristig zu Entlastung führt aber keine Nachhaltigkeit in sich birgt. Wir brauchen Multiplikatoreffekte, die den Menschen wirklich mehr Raum für Konsum und Investition geben. Alles andere wäre eine Fehlallokation des Produktionsfaktors Kapital durch die Bundesregierung

© manager-magazin.de 2003
Washington setzt Dax bewusst unter Druck Stox Dude
Stox Dude:

klar und die Amis & Briten sind auch Schuld

 
12.03.03 17:54
#2
wenn deutsche Parkettbuben Durchfall haben.

Der Bericht sucks !

Stox Dude
Washington setzt Dax bewusst unter Druck 968548
Washington setzt Dax bewusst unter Druck Brutus
Brutus:

sehr imformativ! o. T.

 
12.03.03 17:57
#3
Washington setzt Dax bewusst unter Druck Brutus
Brutus:

Gerd muß intervenieren!

 
12.03.03 18:04
#4
So könnte der alte Duddelsack zeigen das er wenigstens nen bisserl wirtschaftliches Verständnis hat und so den Spitzbuben mit ihrem Jüddischen Geld zeigen das man sich mit uns besser nicht anlegt!
Die müssen Stück für Stück Geld in den Markt geben immer wieder bis auch der letzte Kasperfond Angst bekommt und zurückkauft.
Washington setzt Dax bewusst unter Druck newtrader2002de
newtrader200.:

Gerd ist nicht Alan G.

 
12.03.03 18:08
#5
brutus da wird nichts gehen, gibt halt bei uns leider zu viele Angstlemminge.
Washington setzt Dax bewusst unter Druck Brutus
Brutus:

Die Japaner zeigen uns seit Wochen

 
12.03.03 18:11
#6
wie man erfolgreich interveniert!
Das geht auch bei uns und wo das Geld herkommen soll weiß ich auch schon.....
Washington setzt Dax bewusst unter Druck PRAWDA
PRAWDA:

bruts, nicht möglich! Vergiss es o. T.

 
12.03.03 18:12
#7
Washington setzt Dax bewusst unter Druck Karlchen_I
Karlchen_I:

Das ist schon erstaunlich, dass europaweit die

 
12.03.03 18:13
#8
Kurse in den Shredder kommen, die Ami-Indices vergleichsweise schwach abgeben - und der Euro tendenziell eher steigt. Der Euro steigt doch nicht deshalb, weil irgendwelche Institutionellen (Fußvolk zählt hier nicht) Bargeld in Euro umtauschen. Es kann doch nur um Finanzanlagen gehen.

Hier läuft etwas sehr Merkwürdiges im Hintergrund. Schätze mal, dass gewiss die Japaner und die Araber Kohle aus Dollar-Werten abziehen und hier Bonds kaufen und die Amis massiv europäische Aktien verscherbeln. Ist nur ne Vermutung - oder wie ist das ganze Szenario zu erklären?

Der Dax-30 hat inzwischen übrigens eine geringere Marktkapitalisierung als Microschrott.
Washington setzt Dax bewusst unter Druck super_egon
super_egon:

Na das wäre auch

 
12.03.03 18:17
#9
merkwürdig wenn die Amis & Briten ihren Index in den Keller fahren, mal sehn wie der S&P 500, der DJA und der nasdaq laufen wenn beim Dax die Marktkapitalisierung zu klein ist
Washington setzt Dax bewusst unter Druck Brutus
Brutus:

Und in ner Woche übenimmt Citig.

 
12.03.03 18:20
#10
Allianz,kostet ja nichts mehr. Und wenn sie schon dabei sind auch noch gleich die Deutsche Bank und die Rück und schon kontroliert man die deutsche Finanzwelt.
Und so wandert Stück für Stück in Jüdische Hände und sie haben uns da wo sie uns immer schon sehen wollten ganz unten.
Washington setzt Dax bewusst unter Druck tom68
tom68:

Karlchen, aber auch bei uns gibts Diskrepanzen...

 
12.03.03 18:21
#11
Die aktuelle MK von t-online beträgt 6,55 Mrd. €
Das ist in etwa soviel, wie die MK von TUI 1,39 Mrd. Lufthansa 2,78 Mrd. und Linde 2,72 Mrd zusammen.
Washington setzt Dax bewusst unter Druck wachstum
wachstum:

Schroeder ist der Schuldige

 
12.03.03 18:32
#12
Ob Hedgefonds gezielt gegen den DAX spekulieren ist doch nicht
wesentlich. Der Hauptschuldige sitzt doch in Berlin und mit
Wohnsitz Hannover.  
Washington setzt Dax bewusst unter Druck PRAWDA
PRAWDA:

brutus,

 
12.03.03 18:36
#13
Du hast anscheinend noch nie mit
jüd. Leuten zusammengearbeitet. Die
wollen nur das gleiche wie Du:
Geld verdienen, für Geschichte vor 60
bis 70 Jahren interessieren sie sich kaum.
Oder bist Du Neo-Nazi?
Washington setzt Dax bewusst unter Druck Karlchen_I
Karlchen_I:

@Tom - klar. Auch bei uns gibt es noch Werte, die

 
12.03.03 18:43
#14
jenseits von gut und böse bewertet werden. Das kögnnen wir aber am Rande stehen lassen - ist eben Übertreibung.

Ich will bloß wissen, wie ich das ganze Szenario erklären kann. Steigender Euro und massive Kursverluste bei den Aktien in Euroland - das passt doch nicht zusammen.

Die Engländer lasse ich mal außen vor - wobei es mich schon wundert, dass der Footsie heute stark eingebrochen ist. Merkwürdig: Der Rumsfield hat die Engländer gerade erst gestern an ihre Vasallentreue erinnert.
Washington setzt Dax bewusst unter Druck tom68
tom68:

Na lt. o.g. Meinung hat er seiner Haltung

 
12.03.03 18:57
#15
nur ein wenig Nachdruck verliehen. *gg*
Washington setzt Dax bewusst unter Druck big lebowsky
big lebowsky:

Denkwürdig

 
12.03.03 19:16
#16
"Ich möchte Sie bitten,bei Ihren Beurteilungen der wirtschaftlichen Lage Deutschlands und auch der anderen hiermit zusammenhängenden Fragen den Gedanken zugrunde zu legen,dass wir in Deutschland in den letzten Jahren von gepumptem Geld gelebt haben.Wenn einmal eine Krise bei uns kommt und die Amerikaner ihre kurzfristigen Kredite abrufen,dann ist der Bankrott da.Was wir an Steuern erheben,geht bis an die Grenze dessen,was ein Staat überhaupt tun kann.Ich weiss nicht,woher neue Steuern geholt werden können.Die Statistiken zeigen,wieviel die Städte gebraucht haben,wieviel die Industrie gebraucht hat,wieviel fremdes Geld wir überhaupt aufgenommen haben,um uns aufrechtzuerhalten.Wir sind nicht nur militärisch entwaffnet,wir sind auch finanziell entwaffnet.Wir haben keine eigenen Mittel mehr..."

Dies sind Aussagen vom 14.November 1928 und zwar von Gustav Stresemann.

Wie die weitere Entwicklung Deutschlands und der Welt sich gestaltete, ist bekannt.Vielleicht sollten einige Meinungsmacher hier am Board mal vor dem Posten ein wenig nachdenken oder Schweigen.

Meine Meinung B.L.
Washington setzt Dax bewusst unter Druck bauwi
bauwi:

Der beste Thread des Tages! Großes Lob!

 
12.03.03 22:05
#17
Weil, genauso ist es!

MfG bauwi

PS: Die Dinge beim Namen nennen , ist mir das Liebste!
Washington setzt Dax bewusst unter Druck Idefix1
Idefix1:

Zu spät gelesen

 
12.03.03 22:15
#18
Sonst hätte ich meine eigenen Thread von vorhin mir sparen können.

Allerdings der Vergleich mit Stresemann ist zwar nett, aber paßt Null in die Landschaft.
Washington setzt Dax bewusst unter Druck big lebowsky

Idefix 1

 
#19
natürlich hinken historische Vergleiche immer,aber:Die damalige Situation in Deutschland,die,ich habe damals nicht gelebt,wirtschaftlich sicher schlimmer war,brachte letztendlich den Nationalsozialismus und Antisemitismus hervor.Wehret den Anfängen auch in Postings.
Ich bin kein Oberlehrer und Immerbüsser,aber einige schiessen in ihren Aussagen über das Ziel hinaus.
Ich halte Deutschland auf diesem Feld für latent gefährdet,unsere Weltoffenheit und Liberalität endet doch spätestens dann,wenn wir 6.0Mio Arbeitslose haben und obige Thesen politischer verpackt werden.Schönhubers gibt`s noch reichlich.
Ciao B.L.


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