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vielleicht denken sich die Marktteilnehmer: Wenn die Banken die Schrott-Anleihen als AAA geratet annehmen können und dabei die Bilanzierung durch Umwidmung zu Anschaffungs- (und/oder Herstellungskosten ;-)) ansetzen können, warum können die Aktionäre keine überbewertete Aktien im Depot haben?
Schaut' doch mal die Gipfelteilnehmer (oder sind es Gipfelstürmer) an?
GLAUBT IHR DEN ETWA NICHT?
Die gute News: US-Banken werden bald wieder hohe Gewinne machen. Die schlechte News: Diese Gewinne sind getürkt, weil die US-Steuerbehörde FASB die Bilanzierungsregeln stark aufgeweicht hat: Banken dürfen - teils schon seit dem 1. Quartal - ihre Depotleichen willkürlich für "lebendig" erklären. Dann haben sie auch plötzlich wieder jede Menge Eigenkapital (obwohl sie de facto größtenteils pleite sind).
Fragt sich, ob bzw. wie lange "der Markt" diese Zombie-Dämmerung wirklich ernst nimmt. Was nützen "gute Zahlen", wenn sie eine Madoff-Nummer sind (hohe Scheingewinne, aber nichts dahinter).
Die Gretchenfragen:
MUSS der Markt diesen Zinnober glauben, weil sonst das Weltfinanzsystem zusammenbricht? Besteht also ein "Systemzwang zur Selbsttäuschung"?
Lässt sich aus Zwecklügen - selbst bei bestem Vorsatz - wirklich ein nachhaltiger Aufschwung zaubern, nur weil Alle sie - letztlich aus Selbsterhaltungstrieb - glauben wollen/müssen? Ich habe große Zweifel an diesem "Schwindelpaket". Es ist für mich eine Blähnummer, die mit dem AAA-Rating für wertlose Subprime-Anleihen vergleichbar ist. Wie diese Lüge ausging, ist ja bekannt....
Handelsblatt
02.04.2009
Bilanzrecht geändert
US-Banken dürfen sich reich rechnen
von Rolf Benders
Die US-Banken werden trotz anhaltender Krise bereits in den nächsten Quartalsberichten wohl deutlich bessere Ergebnisse vorweisen. Grund sind bilanzrechtliche Veränderungen. Am Donnerstag lockerten die US–Behörden die Bewertungsrichtlinien für toxische Kreditpapiere.
NEW YORK. „Das könnte Verluste in signifikante Gewinne umwandeln“, sagte Robert Williams, Bilanzexperte aus New York. Der ganze Sektor könne dadurch 20 Prozent höhere Ergebnisse ausweisen. Die Aktien vor allem angeschlagener Banken wie der Citigroup und der Bank of America (BoA) legten als Reaktion auf die Entscheidung sehr deutlich zu.
Auf Druck der Bankenlobby und der Politik beschloss das für die US-Bilanzregeln maßgebliche Financial Accounting Standards Board (FASB) am Donnerstag eine Aufweichung der strengen Marktpreisbilanzierung (Mark-to-Market nach Regel 157). Nach dieser Regel müssen Banken eigentlich die Mehrheit ihrer Anlagen zu aktuellen Kursen bilanzieren. Dies hatte in der Krise die Institute zu vielen 100 Mrd. Dollar an Abschreibungen gezwungen und die ohnehin angeschlagenen Konzerne weiter geschwächt...
www.handelsblatt.com/unternehmen/...sich-reich-rechnen;2224500
FTD/Das Kapital
Wieder mal die Dummen-Wette
Das Spiel ist so alt wie die Börse selbst: Man propagiere noch die nichtigsten Entwicklungen als Wende zum Besseren und setze darauf, dass sich genügend Anleger finden, die darauf hereinfallen.
(Links im Original...)
Die Anleger begeistern sich derzeit an allem und jedem. Recht und weiter so, möchte man jenen zurufen, denen bewusst ist, dass sie bloß auf die Dummheit anderer wetten. Denn wenngleich es verständlich ist, dass die Anleger angesichts von Geldmarktzinsen nahe null und zehnjährigen Staatsanleihenrenditen von drei Prozent verzweifelt nach riskanteren Alternativen suchen, muten die nachgeschobenen Gründe für die jüngste Aktienkaufpanik doch drollig an.
Nehmen wir die Lockerung der US-Bilanzierungsvorschriften für Finanzinstitute, die jetzt wieder eigene Modelle zur Wertbemessung von Aktiva anwenden dürfen, wenn deren Marktpreise inopportun sind. Das bedeutet, dass jene Damen und Herren, die uns seit Jahren von hohen Türmen herab nach allen Regeln der Kunst belogen und betrogen haben, noch mehr Spielraum erhalten, zu lügen und betrügen.
Viel Spaß all jenen, die ernsthaft versuchen, die Qualität von Bankbilanzen zu ermessen. Und viel Spaß jenen, die mit Timothy Geithners Hilfe und auf Risiko des US-Steuerzahlers den Banken Ramschkredite von 1000 Mrd. $ zu guten Preisen abkaufen wollen. Denn warum sollten die "Nach-mir-die-Sintflut-Bankbosse" ein Aktivum für - sagen wir - 50 Prozent des Nennwerts verkaufen, wenn ihre Rechenmodelle leicht Werte von 65 Prozent ausspucken?
....
Nett auch der Jubel über die Nachfragekomponente des US-Industrie-Einkaufsmanagerindex, die im März auf 41 Zähler gestiegen ist. Natürlich sind diese den 23 Punkten vom Dezember vorzuziehen. Doch entsprechen 41 Zähler immer noch ungefähr den Tiefständen dieses Indikators während der Rezessionen in den frühen 90er- und 2000er-Jahren. Möglich, dass die Auftragskomponente in den nächsten Monaten weiter zulegt, sei es aufgrund der enthemmten Konjunkturpolitik oder einer Lageraufstockung. Nur wird das kaum in einem nachhaltigen Aufschwung münden.
Denn von einem stabilen Gleichgewicht von niedriger Arbeitslosigkeit und geringer Inflation ist die westliche Welt noch Lichtjahre entfernt. Zunächst werden der Abbau von Privatkrediten und Überkapazitäten sowie die kollabierenden Gewinne und hohen Kapitalkosten der Firmen zwacken, dann werden die überschuldeten Staaten in Anbetracht der gesellschaftlichen Alterung ihren Tribut fordern und der Privatwirtschaft das Investieren mit Abgaben und Inflation vergrätzen. All das ist nicht mal ansatzweise in den Kursen drin. So gut die Chancen für weiter steigende Kurse zunächst sind, müssen die Zocker daher aufpassen, dass sie am Ende nicht selbst die Dummen sind.
www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...-Dummen-Wette/495892.html
Bilanrecht geändert
US-Banken dürfen sich reich rechnen
von Rolf Benders
Die US-Banken werden trotz anhaltender Krise bereits in den nächsten Quartalsberichten wohl deutlich bessere Ergebnisse vorweisen. Grund sind bilanzrechtliche Veränderungen. Am Donnerstag lockerten die US–Behörden die Bewertungsrichtlinien für toxische Kreditpapiere.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...sich-reich-rechnen;2224500
Es ist hier bereits an verschiedenen Stellen über die Bilanzierungspraxis geschrieben worden. Der HB Artikel spricht die Problematik sehr gut an.
Unser altes HGB -mit Focus auf dem Gläubigerschutz- war und ist immer noch die überlegene Bilanzierungsmethode.
Gruß
Permanent
Die Versuchung im Bankenmarkt mit leichten Krediten, hohem Hebel, Carrytrades und kreativen Instrumenten mitzumischen war groß.
Zu lange mussten sich deutsche/kontinentaleuropäische Bänker vorwerfen lassen, der Konkurrenz in den angelsächsichen Ländern hinterherzulaufen.
So sind viele im in das Karussell der wundersamen Geldvermehrung eingestiegen.
In der frühen Phase lief alles gut, das lockte Spätzügler an. Diese Spätzügler waren -anfänglich doch vernünftig- am Ende die, die am härtestesten getroffen wurden.
Es war schwer der Versuchung auch auf kleiner Ebene zu wiederstehen.
Wie vielen bekannt sein dürfte bin aus beruflichen und privaten Gründen mehrmals im Jahr in Kalifornien, dem Staat des endlosen Optimismus. Ich habe mir schon am Anfang des Immobilienboom nicht die Tragfähigkeit vorstellen können und später dann auch in Gesprächen immer wieder gewarnt.
Erfahrungsbericht aus dem Sommer 2006: http://www.ariva.de/...e_Beobachtungen_zum_US_Immobilienmarkt_t264043
Ich wurde anfänglich nur belächelt. Später wurde mir erklärt, meine Schwarzmalerei hänge mit dem typisch deutschen Pessimismus zusammen. Irgendwann habe ich dann nichts mehr gesagt um nicht ständig in der negativen Ecke zu stehen. Das Thema wurd im Grunde genommen ausgeklammert. Heute erinnert man sich an meine Warnungen. Eine späte Genugtuung aber keine Freunde. Dafür kenne ich privat zu viele Menschen die viel verloren haben. Dafür ist das Problem zu ernst und hat zu vielen Menschen leid zugefügt.
Ein Bänker der unter Performancedruck steht muss in solchen Zeiten -wenn sie langanhaldend sind- schon sehr standhaft sein.
Gruß
Permanent
#3366ff">Keine Spur von Inflation.
Freitag, 3. April 2009
In Rekordtempo
Einfuhrpreise fallen kräftig Nach Deutschland gelieferte Waren und Rohstoffe haben sich im Februar so stark verbilligt wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Importpreise fielen um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Grund für den höchsten Rückgang seit Januar 1999 war der Preisrutsch bei Rohöl, Benzin, Diesel und anderen Energieträgern: Sie kosteten im Schnitt 25,6 Prozent weniger. Viele importierte Lebensmittel wurden ebenfalls billiger. Die Getreidepreise fielen um 35,4 Prozent, Milch und Milchprodukte waren 14,8 Prozent günstiger zu haben, Im Vergleich zum Vormonat sanken die Einfuhrpreise um 0,1 Prozent. Das war bereits der achte Rückgang in Folge. Analysten hatten im Schnitt mit minus 0,3 Prozent gerechnet. n-tv
Vom Verlierer AIG lernen #0000ff">(vom Verlierer AIG lernen heißt aus Fehlern lernen)
03.04.2009 , 09:37 Uhr von Rolf Benders und Matthias Eberle Kein Konzern steht so sehr für die Krise wie der US-Versicherungsriese AIG. Auf dem G20-Gipfel brüteten die Staatschef auch über die Frage, wie man die Fehler von AIG künftig verhindern kann. Und was man tun sollte gegen fehlende Kontrolle und fehlende Maßstäbe.
http://www.handelsblatt.com/politik/vom-verlierer-aig-lernen;2222899
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| 29 | 3.784 | Banken & Finanzen in unserer Weltzone | lars_3 | youmake222 | 03.12.25 15:03 | |
| 469 | 156.439 | Der USA Bären-Thread | Anti Lemming | ARIVA.DE | 29.11.25 16:00 | |
| 55 | PROLOGIS SBI (WKN: 892900) / NYSE | 0815ax | ARIVA.DE | 19.10.25 10:00 | ||
| Daytrading 15.05.2024 | ARIVA.DE | 15.05.24 00:02 | ||||
| Daytrading 14.05.2024 | ARIVA.DE | 14.05.24 00:02 |