Der USA Bären-Thread

Vorsicht mit solchen Charts. Das sieht verdammt nach einer Super-Turnaround-Kaufgelegenheit aus. Shorten würde ich das Teil jedenfalls nicht mehr.

(Ihr seht, "Bullendenk" funktioniert anders als "Bärendenk")

Die Rakete zündet gerade. Frage: Was denn nu los?

Nachdem ich dein Posting gelesen und mir den Wochenchart des NYSE Financials Index auf anderer Basis als in # 17150  angesehen hatte, fiel´s mir Schuppen von den Augen: in der Tat "Super-Turnaround-Kaufgelegenheit"!

Hast du eigentlich mal etwas bzgl. "Kernschmelze" vernommen?

Sonderabschreibungen wegen ungünstiger Steuereffekte waren ein Hauptgrund für den Rekordverlust. Bereinigt um diese Effekte betrug das Minus für 2007 nur rund 23 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel um zwölf Prozent auf rund 180 Milliarden Dollar. Vorstandschef Rick Wagoner sagte, das Unternehmen habe im abgelaufenen Jahr „signifikante Fortschritte erzielt“. So seien die strukturellen Kosten in Nordamerika wie geplant gesunken und man habe „aggressives Wachstum“ in Lateinamerika erzielt.

Bereits 2006 hatte GM 113 000 Arbeitern angeboten, vorzeitig in Rente zu gehen. Mehr als 30 000 gingen darauf ein und strichen Abfindungen zwischen 35 000 und 140 000 Dollar ein. Das Unternehmen hat so in den vergangenen zwei Jahren die Zahl seiner Beschäftigten in Nordamerika um 35 Prozent reduziert und rund neun Milliarden Dollar an Festkosten eingespart. Bei den neuen Angeboten weisen rund 46 000 Arbeiter die geforderte Betriebszugehörigkeit von mindestens 26 Jahren auf, um in Frührente zu gehen. Zusätzlich erhalten sie einen Bonus zwischen 45 000 und 62 500 Dollar, je nach Ausbildung und Dauer der Betriebszugehörigkeit. Den übrigen 28 000 Arbeitern, von denen sich der Konzern trennen will, werden Abfindungen zwischen 70 000 und 140 000 Dollar angeboten, wenn sie kündigen und damit auf alle weiteren Sozialansprüche verzichten.

Die Lage bleibt angespannt. Für das erste Halbjahr rechnet GM-Finanzchef Fritz Henderson mit einem weiter schwierigen Marktumfeld. Auf deutlich bessere Zeiten hofft GM erst gegen Ende des Jahrzehnts, wenn die erwarteten Einsparungen von vier bis fünf Milliarden Dollar ihre volle Wirkung entfalten sollen. Dann soll auch der als Folge der Immobilienkrise schrumpfende Pkw-Markt in den USA wieder zu alter Stärke finden.

Weltweit beschäftigt GM inzwischen rund 260 000 Mitarbeiter. In Deutschland sind es bei Opel rund 29 300 Menschen: am Stammsitz in Rüsselsheim rund 19 000, in Bochum 5500, in Kaiserslautern rund 3000 und in Eisenach 1800.

www.tagesspiegel.de/wirtschaft/...eneral-Motors;art129,2475670


Henderson träumt wirklich noch vom Ende des Jahrzehnts.... der hat vielleicht Nerven.

Ich weiß dass du short auf den NASDAQ-100 bist und heute wohl viel bluten mußtest. Das tut mir Leid für dich. Leider trübt sowas auch den Blick etwas und führt zu Zynismus. Aber mal ehrlich und unvoreingenommen: Für jeden Vollblutbullen sehen die Kurse in diesen Tagen wie KAUFkurse aus. Es gibt eine Menge Leute, die schlicht Angst haben, die Rally ihres Lebens zu verpassen. Daher diese Dynamik nach oben zur Zeit, auch wenn es unlogisch erscheint. Zudem werden immer mehr Bären gesqueezt.

Nicht böse sein, ich versuche nur auch mal die andere Seite zu beleuchten und dabei mahnend den Finger zu erheben. Quasi ein Malko für Arme ;-) Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man mit Short zur Zeit einen guten Schnitt machen wird.

Deine Charts sind da wenig hilfreich: Sie zeigen die Vergangenheit, nicht die Zukunft.

Da die Munis z.Z. in den Medien en vogue sind, mal ein Blick auf einen Muni-ETF-Chart - in EUR. Da ich keine Schocks oder Schreikrämpfe riskieren möchte, verzichte ich auf einen Ratiochart zu Gold.

Ich weiß ja, dass du´s mit deinen Ratschlägen gut meinst. Mit SL bei 1785 musste ich heute zum Glück nicht bluten, hatte allerdings nur einen kleinen Gewinn, da ich nur wenig eingesetzt hatte. War dann eben mal nur ein Daytrade.

Charts zeigen selbstverständlich die Vergangenheit, aber aus der Vergangenheit kann man viel lernen.

Sorry, Schreibfehler. SL lag bei 1780.

I recently wrote a piece entitled The Next Shoe to Drop. The piece talked about the problem in Muni-land and in specifics the land of closed-end muni funds. Closed end funds typically borrow short, lend long, like one big muni bond margin account.

There were over 100 failed auctions in Auction Rate Securities yesterday, notably some in the closed end space. This is a first and it is important.

Why? Imagine you had a margin account where you were forced to pay a higher margin rate and your bonds were falling in price? It is a lethal combination.

If I could borrow these funds I would short them, but they are notoriously hard to borrow. The sad part is that these funds were more financial alchemy by the folks on Wall Street. There are approximately $265 billion outstanding.

I know this: If I owned 'em, I would blow 'em out. If I could short 'em, I would, in size. This is a mess and mom-and-pop retail won't likely find out about it until it's too late.www.minyanville.com/articles/...ction-securities/index/a/15904

A story on Bloomberg highlights the seize up in the muni bond auction market, which is forcing issuers to pay as much as 20% in interest to roll short-term debt.

The bonds are auctioned every seven, 28 or 35 days. If the auctions don't attract enough bidders, the municipalities must pay rates specified in their offering agreement, which can be punitive.

The failures result because neither investors nor dealers want to wind up holding paper that is downgraded due to bond insurer downgrades. Weirdly, if the rating agencies re-rated the monolines rather than holding the sword of Damocles of a rate reduction over them, this uncertainly would be eliminated.
www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=aju0C0WBT8GI&refer=home
eb. 13 (Bloomberg) -- Bonds sold by U.S. municipal borrowers with rates set through periodic auctions failed to attract enough buyers as banks including Goldman Sachs Group Inc. and Citigroup Inc. that run the bidding won't commit their own capital to the debt.

Rates on $100 million of bonds sold by the Port Authority of New York and New Jersey, with bidding run by Goldman, soared to 20 percent yesterday from 4.3 percent a week ago, according to data compiled by Bloomberg. Presbyterian Healthcare in Albuquerque and New York state's Metropolitan Transportation Authority also experienced failures, officials said.

What began three weeks ago with too few bidders for auction-rate debt backed by relatively small entities, such as Georgetown University and Nevada Power, has widened in recent days to include large issues of state governments, such as New York state's Dormitory Authority. The auction failures provide new indication of Wall Street's unwillingness to commit capital amid $133 billion in credit losses and asset writedowns.

``It's the beginning of the end for the auction-rate market,'' said Matt Fabian, a senior analyst with Concord, Massachusetts-based Municipal Market Advisors. ``Banks have stopped supporting the market.''

Investor demand for the securities has declined on waning confidence in the credit strength of insurers backing the debt, and on reluctance by banks to submit bids and risk ending up with too many of the bonds. Local governments that have borrowed in the $300 billion auction-rate market confront the prospect of higher borrowing costs as economic slowing trims tax revenue.  

   * Levitz Furniture disposing of 76 stores in bankruptcy
   * Pep Boys (PBY) closing 31 stores
   * Lifetime Brands (LCUT) closing 30 stores
   * Big A Drugs liquidating its 21 stores

Let's highlight some comments about attitude changes driving these closures.

   Nina Kampler, Executive VP of Strategic Retail and Corporate Solutions for Hilco Real Estate: There's a wave of conservatism that's hitting the consumer. There are very few people who 'need' another t-shirt or pair of jeans right now. "Putting aside whatever operational issues they may be addressing -- We're in an economy where people might begin to think twice about spending $5 on a cup of coffee; so suddenly you don't need two coffee shops on a single city block."......
globaleconomicanalysis.blogspot.com/

Diese Entwicklung werde ich im Auge behalten. Sollte sich ein neuer Superspike ausbilden, wüssten wir, woran wir sind. Aber auch ein Spike auf über 2 würde schon ein Ende der Rallye signalisieren.

Ich habe mich bzgl. der Superspikes übrigens etwas kundig gemacht: Sie entstehen dadurch, dass OEX-Spezialisten zu bestimmten Zeiten (in Rallies hinein) massiv mit extrem hohem Volumen hedgen. Bei den OEX-Futures gibt es kaum Small Specs. Das Hauptgeschäft in Index-Futures läuft bei SPX und NDX.

In den SPX-Futures bestehen übrigens nach den letzten COT-Daten bei den Small Specs 24.000 Netto-Long- und bei den Large Specs 30.000 Netto-Short-Posis.

Für uns alle eigentlich nix Neues. Trotzdem hier mal die Zusammenfassung eines FAZ-Artikels:


Das von US-Regierung und -Kongress verabschiedete milliardenschwere Konjunkturpaket liefert nach Meinung des Ökonomen und Nobelpreisträgers Edward Prescott keinen Anlass, um Jubelarien anzustimmen. Demnach helfe es der Wirtschaft nicht über die Flaute hinweg - effektiver wäre eine umfassende Steuerreform mit niedrigen Steuersätzen, weil eine solche die Wachstumskräfte langfristig stärken würde. Als Orientierungspunkt nennt der an der Universität Arizona lehrende und an der Federal Reserve Bank von Minneapolis forschende Prescott zahlreiche europäische Länder, auf deren Niveau die Steuern auf Kapitalerträge im Unternehmenssektor dauerhaft gesenkt werden sollten. Wenig Hoffnung setzt Prescott auf den in etwas weniger als einem Jahr stattfindenden Führungswechsel im Weißen Haus: Die beiden Demokraten Hillary Clinton und Barack Obama seien Befürworter von Steuererhöhungen und auch der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain habe 2001 und 2003 zweimal gegen Steuersenkungen gestimmt.

Frankfurter Allgemeine Zeitung 13.02.2008

konnten von den heutigen Rallies in keiner Weise profitieren. Über ABK, MBIA oder SCA liest man in den Medien immer wieder, doch zu XL findet man kaum etwas. Und dabei ist dies die Nummer zwei, und SCA ist eine Tochtergesellschaft.

Generelle Steuersenkungen sind z.Z. in Anbetracht der Haushaltsdefite in Bund und Einzelstaaten bzw. sinkender Steuereinnahmen nicht machbar. Das sollte ein Nobelpreisträger eigentlich wissen.

Dies preisen die Fed-Fund-Futures inzwischen zu 100 % ein. Für das Jahresende werden US-Leitzinsen von nur 2 % erwartet. Bernanke bleibt also bei den bislang missglückten Experimenten aus der Vergangenheit, die US-Wirtschaft durch negative Real-Zinsen aus dem Schlamassel "herauszuinflationieren".

Spannend bleibt, wie der Dollar auf die wachsende Zinsschere zum Euro reagiert.

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Rate Cut Odds Up

By Tony Crescenzi
Street.com Contributor
2/13/2008 3:10 PM EST


Continued nervousness about the credit environment pushed rate cut odds upward on Wednesday. The market remains priced for 100% odds of a 50-basis-point cut at the March 18 FOMC meeting, and for 34% odds of a 75-basis-point cut, up from 20% odds yesterday.

For the April 30 FOMC meeting, the market is priced for 100% odds of 75 basis points in cumulative cuts and for 2% odds of 100 basis points in cuts (a 2% funds rate), up from 88% odds of 75 basis points in cuts yesterday.

For the June 25 meeting, the market is priced for 100% odds of a cumulative 75 basis points in cuts and for 84% odds of 100 basis points in cuts, up from 56% odds yesterday. For the end of the year, the market is priced for the funds rate to end at around 2%.

wo liegt dann das "Überraschungspotential"? ;-)

Mich "juckt" es heute, den Dax zu shorten: Ein Grund, die UBS Zahlen und Ausblick - doch die "Vernunft" siegt. ;-)

läge darin, dass eine weitere "Inflationierung" durch Tiefzinsen bzw. negative Realzinsen nicht funktioniert und USA in "japanische Verhältnisse" abrutschen.

"Schreckensszenario" schon am frühen Morgen die Hoffnung auf die nächsten 20 Jahre nehmen? ;-)

Musst halt 20 Jahre short bleiben, dann wird's schon ;-))

Bären-Thread. ;-)

die Vorstellung, 20 Jahre lang auf irgendwas "short" zu bleiben. Klingt auch nach Geldvernichtung, denn "langfristig steigen Börsen immer".

Doch bei schweren Schieflagen wie in USA nach 1929 und Japan nach 1990 bleiben die Kurse - auch von Indizes - zuweilen jahrezehntelang unter ihren vorherigen ATHs. In USA dauerte es knapp ein Vierteljahrhundert, bis der DOW die Höchstkurse von 1929 wiedersah.

In Japan sind wir von den Höchstkursen von 1990 ebenfalls noch weit entfernt. Der Nikkei notiert - relativ zum damaligen ATH bei 40.000 - zurzeit gut zwei Drittel tiefer. Da Japan gerade mal wieder in eine Rezession rutscht, darf man kaum auf eine baldige Wende zum Besseren hoffen.

Wer also 1990 bei 40.000 long in den Nikkei eingestiegen ist und versucht hat, die Verluste auszusitzen, liegt heute - geschlagene 18 Jahre später - immer noch um 66 % unter seinem Einstiegskurs. Umgekehrt ist ein Shortseller, der den Nikkei vor 18 Jahren geshortet hat (direkt - d.h. ohne Optionen, die Zeitwertverfall haben) immer noch 66 % im Plus.

Ich behaupte nicht, dass USA jetzt Ähnliches bevorsteht, wollte nur mal die Relationen aufzeigen.

das "Traden" von Shortpositionen interessant sein. Bei geschickter Wahl der "Instrumente" verdient man über die Finanzierung zusätzlich und das "Schöne" an Shorts ist, dass starke Abfälle häufiger auftreten als steile Anstiege. ;-)

Hi,
etwas verspätet, dennoch aktuell: Buffet's Einstieg würde quasi die "sicheren" Anleihen Kommunalanleihen rückversichern. Bei den Tranchen BBB und First Loss N.R. (siehe Bild) blieben die Beteiligten mit nacktem Hintern stehen. Entsprechend würde man das Rating nicht verbessern können, denn das Problem liegt eben nicht in der Tranche AAA.