Der USA Bären-Thread

wie in schon bei den Februarzahlen gesagt habe, ich bin gespannt auf die Erholung im 2. Halbjahr; der Billings-Index hat einen Vorlauf von 6-9 Monaten.

Washington, D.C., April 23, 2008 — Emblematic of the various struggling sectors in the overall economy, the Architecture Billings Index (ABI) dropped two points in March and fell to its lowest level since the survey’s inception in 1995. As a leading economic indicator of construction activity, the ABI shows an approximate nine to twelve month lag time between architecture billings and construction spending. The American Institute of Architects (AIA) reported the March ABI rating dropped to 39.7, following its steep 9-point decline in February (any score above 50 indicates an increase in billings). The inquiries for new projects score was 48.0, also the lowest mark for the survey.

“We’ve seen an 11-point fall-off in the first quarter of the year and the prognosis for commercial construction later this year is not favorable at this point,” said AIA Chief Economist Kermit Baker, PhD, Hon. AIA. “Aside from historically low project demand, all regions are showing very poor business conditions. This is not likely to reverse itself anytime soon.”

www.aia.org/press2_template.cfm?pagename=release_ABI_Mar_042308

sinkende Nachfrage nach Rohöl und trotzdem explodieren die Preise. Das ist wie bei so vielen anderen Rohstoffen und Währungen der Liquiditätsschwemme geschuldet. Irgendwo muss die Spekulation ja landen wenn sie noch nicht die Aktienmärkte aufblasen will. Diese Situation ist unberechenbar. Sie kann morgen vorbei sein oder auch noch 2 Jahre andauern. Im Herbst waren sich die Analysten auch schon einig, dass wir jetzt Ölpreise um 70 $ hätten. Nachweislich wissen sie es nicht.

Es gibt weder in den Vorräten noch in den Fördermöglichkeiten Engpässe. Engpässe liegen in den Verarbeitungsmöglichkeiten vor. Hier wird auch wieder investiert. Bis derartige Anlagen fertig sind dauert es allerdings.

seit Monaten haben wir eine sinkende Nachfrage nach Rohöl

in China nicht:

Crude imports for the first three months of the year rose 14.8 percent to 45.53 million tonnes, confirming preliminary data released earlier this month.

The world's second-largest oil consumer also more than quadrupled February diesel imports from the same month of 2007, to 494,192 tonnes, as oil firms continued to stock up after several months of massive purchases.

uk.reuters.com/article/oilRpt/idUKBJI00003720080422

Welt. Ich meinte die weltweite Nachfrage.  

Wir bemühen uns hier redlich, fundamentale "Gründe" für Über- oder Unterbewertungen rauszufinden. Doch die Welt wird mehr denn je von trendfolgenden Momentum-Rittern regiert (vor allem Hedgefonds, aber auch Daytrader, die ohne Sinn und Verstand ETFs hochkaufen). Diese Meute treibt jedes Extrem bis zum Exzess. Frühere Value-orientierte "Regression to the mean"-Strategien stehen damit zunehmend auf verlorenem Posten.

Das hirnlose "Schießen auf Alles, was sich bewegt" führt zu dem Irrsinn, dass einige Assets wie besenkt in Fahnenstangen steigen (z.B. Weizen und jetzt Öl), um dann, wenn die Meute die Zähne wieder aus dem Fleisch löst, ins Bodenlose zu fallen. Weizen z. B. stieg von 250 Dollar (wo der Kurs jahrelang seitwärts lief) auf 1200 Dollar, um jetzt auf 800 Dollar zurückzufallen. Das ist einfach nur krank und entzieht sich jeder Berechenbarkeit. Ich zähle das zur Endzeit-Dekadenz des Spätkapitalismus.

Außerdem wird die Börsenwelt auf diese Weise zur Chart-Gläubigkeit erzogen. Die "stumpfen" Nachkäufe der Stumpfen (wie Gehrts sie nennt) kommen immer massenhaft an charttechnischen Unterstützungen, man kann inzwischen fast "die Uhr danach stellen". Das wird dann schnell zur self-fulfilling prophecy. Der eigentlich Wahnsinn daran ist, dass die Hedgefonds ja nur dank der Futures, die sie mit großem Hebel bewegen, eine derartige Marktmacht haben. Diese Extreme führen bis zu Hungersnöten in der 3. Welt, wo sich die Leute nun um die letzten Reissäcke balgen. (Malko, Dein Argument "Liquiditätsschwemme" speist sich mMn allein aus der künstlichen Hebel-Liquidität der Futures, es ist keine echte Liquidität - sonst würden die Trends nach den Fahnenstangen auch nicht wieder so extrem drehen wie jetzt beim Weizen und einigen Metallen, u. a. beim Gold.)

Ich beobachte auch seit einer Weile, dass immer mehr "Fundis" vor den Charts kapitulieren und ihre Weltwahrnehmung an diesen ausrichten. Motto: "Der Chart hat immer Recht, selbst wenn ihn die Geier treiben." Dann werden Preisanstiege wie jetzt bei den Nahrungsmitteln nicht mehr als das wahrgenommen, was sie sind (nämlich stumpfe Spekulation), sondern es werden zig Gründe aus der Fundi-Schublade rausgekramt, wieso die Preisanstiege "fundamental begründet" sein sollen (Knappheit, Angebot, Nachfrage usw.).

Das Einzige, was nicht knapp ist, scheinen die Futures an der CME zu sein.

Die Inflation in der Euro-Zone hat nach Ansicht von EZB-Ratsmitglied Lorenzo Bini Smaghi ein nicht hinnehmbares Niveau erreicht.

Man könne die Europäische Zentralbank (EZB) nicht auffordern, dies zu ignorieren, ...

Eine Spitze in Richtung FED:
Er sagte weiter, die jüngste Entwickung des Wechselkurses sei besorgniserregend, nicht nur für die Euro-Zone, sondern besonders für die USA. "Die Stärke des Euro spiegelt die Schwäche des Dollar."


de.today.reuters.com/news/...EZB-BINISMAGHI.xml&archived=False

wenn die weltweite Nummer 2 ihre Ölimporte um 14% steigert hat das imho schon positive Auswirkungen auf die weltweite Nachfrage.

Es gibt eben fundamentale Daten, die die Grundrichtung der Spekulation stützen.
Spekulationen im großen Stil führen immer zu Übertreibungen, das ist nun mal so.

erwartet wurden +0,5%; der downturn am Hausmarkt hat dort gerade erst angefangen;


Großbritannien: Wirtschaft wächst im ersten Quartal schwächer als erwartet
25.04.08 10:41

Die britische Wirtschaft ist im ersten Quartal des laufenden Jahres schwächer als erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei um 0,4 Prozent zum Vorquartal gestiegen,...

...mich nimmt dieser "Wahnsinn" - diese rein spekulativen Übertreibungen in jede Richtung - so mit im Moment, dass ich kaum zu Postings in der Lage bin - geschweige denn zu handeln. (Okay, abgesehen von einer kleinen Posi in meinem Lieblingszockerwert CCE...:-)

Vielleicht hilft Radwandern am Main bis nächsten Donnerstag. Und dann shorten ein paar Tage nach der FED-Sitzung. So long an alle ...

wie recht du hast AL, das heisst aber auch das man keine Wirtschaftsnews mehr lesen muss, das Foren sinnlos sind usw. - An der Börse heisst es nur noch wie im Casino rot oder schwarz. Warum soll man sich mit Aktien beschäftigen wenn es doch nur noch "Zufall" ist ob die Aktie/Indizies/Rohstoffe fallen oder steigen. Deshalb wird auch Ariva von Jahr zu Jahr schlechter weil Analysen keinen Sinn mehr machen. Ariva bald nur noch ein Talkboard sein. Man muss sich nur die entwicklung des TTT über die letzten 5 Jahre ansehen. Die Klickraten sprechen für sich.

Liebe FED senke weiter die Zinsen damit der Wahnsinn weiter geht. Ich werde täglich morgens eine Münze werfen und bei Zahl kaufen, anderenfalls verkaufen.

In Japan waren die Kurse der japanischen Staatsanleihen in der Nacht eingebrochen. Zum ersten Mal wurden die Futures für 15 Minuten vom Handel ausgesetzt. Investoren erklärten die Bond-Verkäufe mit zunehmenden Spekulationen, die japanische Notenbank (BOJ) könne angesichts einer hohen Inflation die Zinsen im Laufe des Jahres anheben.
(In Amerika sieht es doch eigentlich genauso aus)

Auf Grund der "guten News" gibt es ein Rally im Nikkei.

kommt auch nicht zur Ruhe:

The TED spread can be used as an indicator of credit risk. This is because U.S. T-bills are considered risk free while the rate associated with the Eurodollar is thought to reflect the credit risk of corporate borrowers. As the TED spread increases, default risk is considered to be increasing, and investors will have a preference for safe investments. As the spread decreases, the risk of default is considered to be decreasing.[1]


www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=.TEDSP:IND

Stimmt, aber es ist doch etwas mehr als nur ein Münzwurf. Börse ist zurzeit ein Schlachtfeld für "Grafiker", wie ja auch die Beliebtheit des Charttechnik-orientierten Daytrading-Threads von Aktienspezialist zeigt. Der Zeithorizont für die Zocks wird immer kürzer und liegt teils bei nur noch einigen Minuten.

Auch Kommentatoren wie Rev Shark sehen zurzeit einen lupenreinen Zockermarkt, in dem vorwiegend Leute mit der schnellen Hand am Mausknopf ("Er war einsam, aber schneller") Geld machen. Die "Themen" wechseln dabei täglich: Vorgestern Öl und Rohstoffe, gestern Finanz- und Techwerte, morgen ist wieder "Dollars schreddern" angesagt. Es ist dabei egal, was getradet wird und mit welchem fundamentalen Hintergrund. Hauptsache "die Story stimmt" (z. B. "US-Häusermarkt hat Boden erreicht") damit genug Leute in dieselbe Richtung wollen, auf dass ein Kurzfrist-Trend draus werde. Das geht bis zum WSJ, wo sich die Journalisten neuerdings mit zwei abweichenden Datenpunkten begnügen, um einen "neuen Trend" herbeizureden [früher brauchten sie dafür drei Datenpunkte, d.h. auch der Prognosemarkt wird "schneller" ;-))]

Dazu passt, dass Fundamental-News, die nicht in das übergeordnete Kurzfrist-Chartbild passen, schlicht ignoriert werden. Gestern z. B. waren die US-Hausverkäufe stark rückläufig, was EUR/USD, wenn das Paar gerade im Uptrend gewesen wäre, gut zwei Cents nach Norden geschickt häte. Gestern half diese News nicht im Geringsten, den neuen Downtrend bei EUR/USD zu stoppen:

April 25 (Bloomberg) -- Crude oil fell for a third day as the recovering U.S. dollar dimmed the appeal of commodities as an inflation hedge.

Oil is heading for its first weekly decline since March 21 even as a two-day refinery strike in the U.K. threatened to disrupt as much as 40 percent of the country's crude output. Gold, wheat, silver and corn prices also dropped as the dollar climbed on expectations the Federal Reserve may stop cutting interest rates.

``Dollar strength seems to be offsetting the fundamental bullishness on oil,'' said Robert Laughlin, senior broker at MF Global Ltd. in London. ``What concerns me about the strike is that each 48-hour stoppage actually takes 10 days between shut- down and restart.''

Crude oil for June delivery fell as much as $1.55, or 1.3 percent, to $114.51 a barrel in after-hours electronic trading on the New York Mercantile Exchange. It was at $114.66 at 9:21 a.m. London time.

The dollar traded at $1.5628 per euro as of 8:39 a.m. in London, from $1.5682 yesterday in New York and $1.5817 on April 18, heading for a gain of 1.3 percent this week.
www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601081&sid=aSgX2r.8pHS0

April 25 (Bloomberg) -- Ambac Financial Group Inc. Chief Executive Officer Michael Callen says analysts who expect the bond insurer to shore up its finances by selling stock are wrong.

Dismissing forecasts by Goldman Sachs Group Inc. and New York Insurance Commissioner Eric Dinallo, Callen said New York- based Ambac has enough capital to keep its AAA ratings. Goldman's James Fotheringham predicted Ambac will need to raise $3.4 billion this year because of losses from guarantees on mortgage-related debt.

``I have no idea where he's getting that,'' Callen, 67, said in an interview with Bloomberg Television yesterday from his office. Ambac is raising $3 billion this year from a $1.5 billion stock sale in March and by generating cash from policies, he said. ......
www.bloomberg.com/apps/...d=20601103&refer=us&sid=aYswOX6yF2rU

Seit Wochen im Börsenforum kein so gutes Posting mehr gelesen.

``Capitalism knows no other way to price capital except by measuring and assuming risk,'' McKee says. ``If the state assumes the risk, capitalism has no other yardstick by which to price investment.''Japan represents the poster child of a country that tried to live off socialized credit after its equity bubble burst in the early 1990s. It wasted huge amounts of government resources in a failed attempt to buoy domestic demand. Companies that were effectively bankrupt were kept alive by banks that refused to cleanse their balance sheets by writing off bad debts.

That allowed these corporate ``zombies'' to continue to function, draining business and resources away from more efficient companies. Japan suffered a decade of deflation.

Countries confronted with a banking crisis have broadly two options. ``One is accommodating, involving measures such as liberal liquidity support to banks with cash-flow difficulties,'' and guarantees to depositors and creditors of financial institutions, wrote World Bank economists Patrick Honohan and Daniela Klingebiel in a 2002 discussion paper.

They also included debtor support programs, and regulators tolerating the violation of solvency and minimum-capitalization rules. The second approach involves sticking to the rules, mandating that banks meet standard capitalization measures or be penalized by regulators.

Based on an analysis of 40 crises since the late 1970s, Honohan, now a finance professor at Trinity College in Dublin, and Klingebiel found no evidence that the accommodating policies reduced the fiscal costs of a crisis, but rather increased them.Such costs would have averaged about 1 percent of gross domestic product if the countries in the study hadn't pursued the permissive alternative, the economists said. That is a little more than a 10th of the sums spent.

In the current crisis, the U.K. isn't the only country to change the rules. The Federal Reserve last month put in place a $200 billion swap and agreed to accept mortgage and other securities of questionable quality as collateral to back a $29 billion loan that paved the way for JPMorgan Chase & Co. to acquire Bear Stearns Cos. ....
..``By injecting so much new money into the banks, the FHLB could be considered as ensuring the orderly functioning of markets,'' McKee says. ``But the reality is that the FHLB is bailing out financial institutions that had foolishly destroyed their own balance sheets.''

Britain nationalized mortgage lender Northern Rock Plc, while Germany has bailed out at least five banks, three of them with taxpayer funds.The Fed is counting on its Bear Stearns bonds to cover the $29 billion it gave JPMorgan. Similarly, the U.K. Treasury aims to at least break even by the time it sells its Northern Rock stake.

Still, short-term pain relief is just that. The systemic skepticism remains.
www.bloomberg.com/apps/...fer=columnist_sesit&sid=aGZfmxT3BrsM

musste sein wegen der "Neuen-Zwei-Datenpunkte-Analyse". ;-))

mittelfristig ist gestern nicht viel passiert; auch, daß wir nicht mal auf das Zwischentief/Hoch von 1,55 zurückgelaufen sind, stimmt mich eher EUR-Positiv.

Viel wird zunächst von den nächsten Sitzungen der Zentralbanken abhängen. Die EZB würde wohl gerne erhöhen, bei der FED wird man sich langsam uneins über weitere starke Senkungen.

Belgien vorgestern und der Ifo gestern waren die Hauptauslöser für den Rutsch. Da haben die Anhänger der Decoupling-These ordentlich eins auf die Mütze bekommen.

Umschichtungen von Staatsfonds zugunsten des EUR wird es allerdings weiter geben. Eine Zentralbank, die mittlerweile fast die Hälfte ihrer Assets in Schrott-Immobilienverbriefungen hält, ist eben nicht besonders vertrauenswürdig.
Wobei durch die massiven Abstufungen im AAA-Bereich diese Woche, langsam das Material für den Schrott-Gegen-Treasury-Tausch ausgeht. Würde mich auch mal interessieren, wieviel der von der FED bereits gehaltenen AAA-Papiere von den Abstufungen betroffen waren.

volker hellmeyer, schliesst eine bereits stattgefundene intervenierung bei währungspaar EURO-USD nicht aus......aufgrund der technik liegt jetzt potential nach unten bei 1.53........

sorry, für mein schlechtes deutsch...alte krankheit...

Tax rebates to start arriving Monday
Treasury Department says it will deposit the first 800,000 rebates - five days earlier than expected - in effort to boost economy.

The checks are the centerpiece of an economic stimulus program signed into law by President Bush in February. The aim is to boost consumer spending and help mitigate problems caused by the slowing economy.

Checks are being distributed to people who file 2007 tax returns. Those who opt for direct deposit with the Internal Revenue Service will start getting rebates before those who use the mail.

The program calls for rebates of up to $600 for single filers making less than $75,000. Couples making less than $150,000 would receive rebates of up to $1,200. In addition, parents would receive $300 rebates per child. Tax filers who do not owe income taxes but have at least $3,000 in income would get a $300 rebate. ....

Hoffentlich machen die Amis auch ihre Steuererklärung zeitig, sonst wird's nichts mit dem positiven GDP  im 2. Quartal. ;-))

der besseren Analysten, aber welchen Sinn macht es dann, daß man jeden Tag einen aus der Mannschaft vorschickt, der den Markt auf Zinserhöhungen vorbereitet?

+1% in 3 Monaten; in meinen Augen rekordverdächtiger Anstieg:


Madrid. sda/reuters/baz. Nach dem jähen Ende des Baubooms haben überraschend viele Spanier zu Jahresbeginn ihren Arbeitsplatz verloren. Die Arbeitslosenquote stieg in den ersten drei Monaten auf 9,6 Prozent.

Die Quote erreichte damit ihren höchsten Stand seit drei Jahren, ...
Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 9,0 Prozent gerechnet nach 8,6 Prozent im vorangegangenen Quartal.
...
In Spanien ist ein mehr als zehn Jahre währender Bauboom zu Ende gegangen, welcher der viertgrössten Volkswirtschaft der Euro-Zone weit überdurchschnittliche Wachstumsraten von im Schnitt 3,8 Prozent pro Jahr beschert hatte.

www.baz.ch/news/...bjectID=85360E2E-1422-0CEF-70F6F9E250BE0BDA