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Der USA Bären-Thread

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S&P 500 5.313,43 +0,08% Perf. seit Threadbeginn:   +264,19%
 
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

Jetzt wieder bullish? - Kurzfristig ja

6
26.01.08 10:07

25. Jan 2008: Jetzt wieder bullisch?

 



Kaum haben die Aktienmärkte nach dem schlimmsten Jahresanfangseinbruch den ersten Bodenbildungsversuch absolviert, blasen die Bullen wieder zum Einstieg. Die einen schreiben die Entwicklung flugs dem Betrugsfall bei der Soc. Gen. zu, obwohl schon die bloße Tatsache, dass so etwas offenbar (nach Nick Leason und der Barings-Bank) immer noch passieren kann, alles andere als bullisch ist.

Die anderen argumentieren, das sei deshalb nicht der Beginn einer Baisse, weil die Gründe für den Kurssturz ja alle mehr oder weniger bekannt gewesen wären. Als ob eine Baisse nur dann ausbrechen könne, wenn etwas völlig Unerwartetes die Märkte überrascht. Genau das ist meist nicht der Fall - es kommt nur einfach irgendwann der Tag, an dem die gesamten, schon vorher bekannten Entwicklungslinien zusammenlaufen und es einfach "zu viel" wird.

Kommentatoren rätseln, was die Fed bewogen haben könnte, die amerikanischen Leitzinsen in dieser Woche außerplanmäßig um starke 0,75 Prozent zurückzunehmen: "Was weiß die Fed, was wir nicht wissen?" Gut möglich, das sie von der Entwicklung in den Kreditmärkten getrieben wurde. So hatte der Spread bei Credit Default Swaps in dieser Woche zeitweise die Marke von 500 Basispunkten übersprungen. Entspannung gab es erst, als bekannt wurde, dass die beiden großen US-Monoliner mit einer Kapitalspritze rechnen können. Ambac und MBIA versichern zusammen 2,4 Bill. Dollar an öffentlichen Anleihen.


Beobachter glauben, im 45 Bill. Dollar großen Markt der Credit Default Swaps lauert das Risiko eines System-Crashs des internationalen Finanzsystems, wenn die Rezession in den USA lange dauert und heftig ausfällt. Das macht es verständlich, warum die Märkte so extrem negativ auf zuvor bekannt gewordene Gerüchte um eine Insolvenz eines der großen Monoliners reagiert hatten. Und erklärt vielleicht auch den großen Zinsschnitt der Fed, der von manchen als von Panik motiviert angesehen wurde.

Natürlich bricht eine Baisse nicht an einem Tag aus und zieht die Kurse in einem Rutsch nach unten. Aber das bullische Szenario ist jetzt stark angeschlagen. Sinkende Leitzinsen helfen am aktuellen Punkt noch, die Hoffnung auf einen "guten Ausgang" des wirtschaftlichen Abschwungs zu nähren. Auch für die anstehende reguläre Zinssitzung in der kommenden Woche wird mit einem weiteren Zinsschnitt gerechnet. Natürlich nützt das vor allem den zuletzt arg gebeutelten Banken, die in ihrem traditionellen Geschäft von der Differenz zwischen den kurz- und den langfristigen Zinsen leben. Die beträgt jetzt zwischen der Rendite der 13-wöchigen TBills und den 30-jährigen TBonds 2 Prozent, so viel wie zuletzt Mitte August 2007 und davor im Frühjahr 2005.

Aber ob das ein nachhaltig bullisches Szenario begründet? Nein, dazu hat sich jetzt zu viel zusammengebraut und die Perspektive einer harten Landung der US-Wirtschaft steht zu deutlich vor den Augen der Akteure.

Denken wir an das zweite Quartal 2001 zurück - da beflügelten fallende Leitzinsen fast zwei Monate lang die Aktienindices, als die damalige Rezession gerade begonnen hatte. Gut möglich, dass aktuell genau diese Phase nachgezeichnet wird. Damals gab es am 18. März, 18. April und 15. Mai eine Zinssenkung um jeweils 0,5 Prozent. Kurz danach war die Party vorbei. Der Boden beim S&P 500 wurde schließlich erst zwischen Juli 2002 und März 2003 ausgebildet, also lange nach Ende der damaligen Rezession. Da sage noch einer, die Aktienmärkte schauten sechs Monate in die Zukunft.

Ich hatte an dieser Stelle in der vergangenen Woche die Frage gestellt: "Rezession?" Roubini und andere sehen deren Eintreten noch in diesem Quartal. Das ist gut möglich und würde auch dafür sprechen, dass nach Ende der laufenden Erholungsphase (vielleicht bis 1380 oder 1400 im S&P 500) die nächsttiefere Etage bei gut 1200 Punkten winkt. Und das dürfte noch nicht das Ende sein.

Jetzt wird von interessierter Seite das Argument "Aktien sind preiswert" herumgereicht. Das mag sein. Auch 1929 z.B. waren Aktien keineswegs teuer und doch wurden sie bald danach noch viel billiger. Als dann klar wurde, dass eine Weltwirtschaftskrise anstand, änderte sich der Bewertungsmaßstab und auf einmal waren sie selbst auf erheblich erniedrigtem Niveau noch zu teuer.

Aber wie gesagt, aktuell steht -abgesehen von (starken) nervösen Zuckungen- übergeordnet eine Kurserholung an. DAX und Dow haben, wenn auch knapp, in ihren seit 2003 bestehenden Aufwärtskanal zurückgefunden, der Dow klopfte gestern schon wieder an seiner EMA14 an.

Die betrachteten Marktindikatoren hatten in den vergangenen zehn Tagen einen bärischen Maximalwert ausgewiesen. Hiervon beginnen sie sich jetzt zu lösen, die Auswertung des PCR und der Positionierung in Indexoptionen macht den Anfang einer noch zaghaften bullischen Wende. Die Marktstruktur steht kurz davor, erneut in eine Akkumulationsphase einzutreten, die Marktbreite hat sich in den vergangenen Tagen schon verbessert. Damit würde sich das Indikatorbild weiter zur bullischen Seite hin neigen.

Vermutlich wird die Technologie nach Startschwierigkeiten in dieser Erholung besonders gut abschneiden, das legt u.a. die Entwicklung des Halbleiterindex SOXX nahe. Da der Fremdkapitalanteil bei Technologieunternehmen besonders hoch, spielt die Zinsentwicklung eine wichtige Rolle. Wenn gleichzeitig der Dollar weiter Schwäche zeigt, heizt auch das die Erwartung steigender Gewinne multinational operierender US-Unternehmen an. Und treibt die Kurse.

Wichtigen Aufschluss über die Risikofreudigkeit geben die "Carry-Trade-Indikatoren" Dollar/Yen und Euro/Yen. Hier sehen die TimePattern wieder Aufwärtspotenzial. Liquidität kommt aber auch woanders her: Die TBond-Rendite hat den seit 1965 bestehenden Boden bei knapp 4,2 Prozent getestet und ist hier im Rahmen eines kleinen TBond-Crashs gestern dynamisch nach oben abgeprallt. Das Argument der Bullen: Die TBond-Kurse haben ihr Aufwärtspotenzial jetzt wohl erst einmal ausgereizt und sind im Vergleich zu Aktien zu teuer.

Nicht zu vergessen, der Transport-Index. Er fiel vorgestern durch einen fast schon idiotischen Sprung um mehr als 7 Prozent auf. Aktien von Transportunternehmen hängen besonders eng an der Globalisierung. Eine solche Bewegung signalisiert die Überzeugung (oder den Wunsch), dass sich an der internationalen Arbeitsteilung nichts ändern wird und auch sonst alles seinen gewohnten Gang geht. Zunächst jedenfalls mag das auch stimmen...

 

www.timepatternanalysis.de

Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Die kurze Zeit, in der man bullisch sein konnte

8
26.01.08 10:27
war meiner Meinung nach die Zeit vom DAX-"Crash" am Montag (hervorragend günstige Einstiegspreise) bis zum Höhepunkt der techn. Erholung am Donnerstag. In diesen vier Tagen konnte man mit vielen Aktien auf der Long-Seite schnelle 5 bis 10 % machen.

Ab nächste Woche kann man sich nur noch in die Hose machen mit Longs (-> Chart in # 15440).

Es war, wie erwartet, eine kurze scharfe Bärenmarkt-Rallye, in USA mit Gap-Close (# 15439). Von der Nachrichten-Front ist nächste Woche eher weiteres Störfeuer zu erwarten. Die großen Bond-Versicherer wackeln, und es wollen noch 300 Mrd. von insgesamt 400 Mrd. an faulen Krediten abgeschrieben werden. Die Hiobsnachrichten von den Banken dürften sich daher fortsetzen.

Der 170-Punkte-Verlust im Dow nach Gap-Close dürfte in Asien und Europa am Montag für rote Zahlen sorgen. Wozu "mit Gewalt" dagegen halten? Das einfachere Geld verdient man zurzeit auf der Short-Seite (wenn man die Nerven hat). Mein bullisches Intermezzo von letzter Woche ist nun definitiv beendet. War mal wieder erbaulich, sich ein paar Tage über steigende Kurse freuen zu können. Ist auch eine nette "Flexibilitäts-Übung" für Bären, die Börse mal wieder kurz durch die Bullenbrille zu betrachten, die sich mittelfristig als Klobrille entpuppen dürfte:
Der USA Bären-Thread 144246
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

AL - Grundsätzliches

9
26.01.08 10:50
Mit Verlaub - du hast stets ein schlechtes - meist zu frühes - Timing bewiesen. Ich erinnere nur an deine Prophezeiung eines Reversals in den ersten beiden Januarwochen. Tatsächlich kam es (zunächst) diesen Mittwoch, rund 10% tiefer als von dir angekündigt.

Sicher ist für Bullen die Gefahr eines weiteren Abrutschens nicht von der Hand zu weisen und sollte in die Überlegungen, z.B. mit Hilfe von Stopkursen, einbezogen werden. Aber die Shortseite ist mE zur Zeit noch gefährlicher, denn ein weiterer Shortsqueeze wäre nach der Ausbombung sehr gut möglich. Die letzen Tage hat eine scharfe Rally stattgefunden und Trends tendieren dazu, länger zu laufen als man denkt.

Dies sind gefährliche Zeiten mit hohen Gewinnchancen für Leute mit eisernen Nerven und/oder guter Kapitalbasis. Wer die Hosen voll hat sollte draussen bleiben, besser ist das.

Für mich persönlich ist das ein mentales Problem: Eingentlich Bär, jetzt jedoch bullish positioniert muss ich aufpassen mich nicht in Erwartung eines vermeintlichen weiteren Ausverkaufs zu schnell aus dem Markt drängen zu lassen. Ich versuche es streng rational anzugehen und auf meine Stops zu vertrauen.

PS: Ich dachte, du bist neutral, du Bär im Neutrumkostüm?  8-)  
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

So, dann ist der "Leitbär" also "mental" short

6
26.01.08 10:55
und der "Tradingbär" ist "real" long. ;-)
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

Verrückte Zeiten

5
26.01.08 11:00
Ja, im USA-Bären-Thread wird bullish gepostet, im USA-Bullen-Thread bearish. Wo soll das hinführen wenn alles durcheinander geht?

Es gibt nur eine Konstante, auf die wir vertrauen können: AL, unseren Guru der Church of bears.
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

AL hat natürlich recht, dass man von Dienstag bis

4
26.01.08 11:11
Donnerstag gut bei Einzelwerten long verdienen konnte. Das war relativ leicht zu sehen.
In letzter Zeit ist er häufig dem Markt "voraus". Ich würde aus dem Freitags-Abschlag noch nicht zu viele Schlüsse ziehen und noch die asiatischen Vorgaben abwarten.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Kleiner Rückblick auf die Thread-Performance

4
26.01.08 11:17
Die Bären hier wurden letzten Sommer ja kräftig verspottet. Dennoch ist die Performance des Threads inzwischen im Plus.



Der USA Bären-Thread
Dieser Thread wurde 623758 mal gelesen und umfaßt 15452 Postings.
 
S&P 100 621,55 $ -1,77% Perf. seit Threadbeginn:   -8.00%



"-8 %" ist bei Short-Trades ein Gewinn. Das gilt freilich nur für direkte Short-Trades (z. B. Shorten von SPY, der Indexaktie des SP-500), nicht für Papiere mit Zeitwertverfall. Wer im letzten Frühjahr kurzlaufende Put-Optionsscheine auf den SP-500 kaufte, war im Sommer verraten und verkauft.

Der beste Short seit Thread-Beginn war einer auf den US-Banken-Index BKX (oder ersatzweise XLF), der sich auch deshalb anbot, weil im Eingangsposting ja explizit eine Krise im Finanzssektor erwartet wurde.

Tatsächlich hatte der BKX zum Zeitpunkt der Threaderöffnung gerade ein ATH erreicht, so dass beim Shorten direkt zum Threadbeginn der bislang maximal mögliche Short-Gewinn erreicht werden konnte (Chart unten).

Dass die US-Bankenlandschaft durch die jetzige US-Zinssenkungs-Orgie schnell gesundet, darf bezweifelt werden. Zwar steigern niedrigere Leitzinsen im Prinzip die Gewinne der Banken (sie verleihen langfristig zu hohen Zinsen und refinanzieren sich kurzfristig zu niedrigeren). Blickt man jedoch auf den SP-500 (oder BKX) in der Zeit von 2000 bis 2003, als die US-Zinsen von 6,5 auf 1 % gesenkt wurden, so stellt man fest, dass die Fed-Zinssenkungen den Abwärtstrend mittelfristig in keinster Weise bremsen konnten. Grund: Tiefe Zinsen nützen nichts, wenn keiner Geld hat (nur Schulden!) um was zu kaufen. Dann können die Banken, die eh auf Risikominderung eingestellt sind, auch nur wenig verleihen.

In Japan brachten die Zinssenkungen ebenfalls nichts. 1990 stand der Nikkei bei 40.000, heute steht er bei 13.600 - und dies, obwohl die Yen-Zinsen jahrelang praktisch auf Null standen. Die BoJ hat ihr Pulver schlicht verschossen. Das droht der Fed jetzt auch.
(Verkleinert auf 96%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 144252
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

#15456 Seh ich auch so

5
26.01.08 11:18
Obwohl die Woche weltweit Rot beginnen wird. Das ist aber kein Wunder nach der starken Erholung in der zweiten Wochenhälfte und sollte noch nicht als Vorbote eines weiteren Absturzes interpretiert werden, sondern als Gewinnmitnahmen.

Wichtig ist zu beobachten, wie tief und schnell die Gewinnmitnahmen laufen, denn daran läßt sich ablesen wie stark die Hände sind, in denen sich nun die Aktien befinden. Ein starker Absturz wäre natürlich sehr bedenklich, eine moderate Korrektur eindeutig bullish.
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

Wenn ihr nicht wißt wohin mit euren Shortgewinnen

2
26.01.08 11:19
dann geht mit Kervil auf Shoppingtour:

"Auf Shoppingtour mit 5 Milliarden Euro"
www.ftd.de/lifestyle/luxus/308210.html
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

Ich würde keine Aussage für nächste

13
26.01.08 11:22
Woche wagen. Bis jetzt haben die Titanen außerhalb vom Finanzbereich durchgehend sehr gute Zahlen mit einem respektablen Gewinnwachstum gemeldet. In den USA haben die großen Finanzhäuser zwischenzeitlich gemeldet, bei uns steht das die nächsten 14 Tage an. Allianz hat schon respektable Ergebnisse durchblicken lassen, bei der Commerzbank ist der Markt sehr misstrauisch (wer einmal lügt ...) und die Deutsche Bank ist momentan noch ein Rätsel. Die Münchner Rück wird wahrscheinlich auch sehr gut dastehen. Alles Voraussetzungen, für eine Erholung im DAX wenn die USA nicht wieder wegen schlechten Nachrichten von der Schuldenfront abkacken.

Die wirtschaftliche Entwicklung ist für mich noch nicht abschätzbar auch wenn noch so viele von Rezession reden nur weil die Aktienkurse nach Süden gehen. Natürlich wird die Aktienentwicklung psychologisch die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen. In diesem Quartal sicherlich nicht mehr.

Oft werden die Ergebnisse von US-Unternehmen wegen Änderungen in den Devisenrelationen klein geredet. Dazu soviel: International tätige Unternehmen müssen mit Derartigem zurecht kommen. Wer kann annehmen, dass der US-$ nicht weiter verfällt und die Aktivitäten dieser Firmen nicht immer stärker außerhalb den USA stattfinden? Eine Firma deren Margen wegen Änderungen im Währungsgeschehen sinken hat ja auch schlecht gewirtschaftet.

Ich wäre nicht sicher, dass die USA sich schon in einer Rezession befinden. Die stärkste Abkühlung beginnt meiner Meinung nach erst in der 2. Jahreshälfte. Aber die Aktienspekulanten sind durchgehend zu ungeduldig. Kaum haben sie eine Erkenntnis für die Zukunft war das Ereignis auch schon in der Vergangenheit gewesen. Ist sehr gut bei der "Bewältigung" der Schuldenkrise zu beobachten.
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

#15458 Mich hat schon früh am Freitag verwundert,

2
26.01.08 11:25
wie schnell die deutschen Versicherungen wieder abverkauft wurden, das sieht mir nicht nach starken Händen aus. Das waren alles schnelle 10% Aktionen, so wie mit einem Tag Verzögerung bei der HRX als "Nachzügler".

#15457 Gab es nicht einen "Vorgängerthread" ?
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Metro - # 15453

6
26.01.08 11:26
Relaxed hat Recht, wenn er mich als "mental short", aber faktisch neutral (in Cash) bezeichnet. Longs halte ich zurzeit für mindestens ebenso "gefährlich" wie Shorts. Ich rechne, wie Doug Kass, mit einem sehr volatilen Seitwärtsmarkt, indem allenfalls mit sehr kurzfristigen Trades (long wie short) Geld zu verdienen ist. Für mittelfristiges Position-Trading bieten sich mMn eher Shorts als Longs an (für Leute mit "guten Nerven", mir ist das zurzeit zu anstrengend, daher lieber Cash).

Der Grund dafür ist, dass es jetzt jede Menge Bullen gibt, die zu früh auf Long gesetzt haben und nun mit ihren Positionen "unter Wasser" sind (ganz ähnlich übrigens wie der SG-Trader!). Die werden in der nächsten Zeit jeden Indexanstieg nutzen, um sich von der Pein dieser Long-Posis durch Verkauf zu "befreien". Galt im Bullenmarkt bislang "buy the dips", so gilt ab jetzt bis auf Weiteres "sell the spikes".

P.S. Bei meinen Trading-Longs Anfang Januar hatte ich Stockpicking betrieben und nicht den Index gekauft. Die Positionen - Pfizer (PFE), Etrade (ETFC), AMD (AMD) - sind allesamt gegen den Markt gestiegen. Siehe jeweilige Charts unter www.bigcharts.com
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

AL- Ehrlich bleiben

6
26.01.08 11:27
Du kannst den Erfolg des Threads nicht mit dem BKX messen, das ist unfair. Gemessen am SP hat der Thread nämlich erst seit ein paar Wochen Erfolg. Wer ihm 2007 folgte verbrannte viel Geld zwischendurch.

Du warst damit 1 Jahr zu früh dran (ok, gemessen am SP-Hoch 3/4 Jahr), wenn man den Vorgängerthread beachtet sogar deutlich länger.

Das ist keine AL-Schelte, sondern soll nur zeigen, dass sich fundamentale Überlegungen an der Börse nur langfristig auswirken, kurzfristig zählt Markttechnik und Psychologie. Du bist ein hervorragender Fundamentalist, aber leider kein guter Markttechniker. Diese Mischung ist mir lieber als umgekehrt, aber hilft wegen der Timingproblematik wenig bei der täglichen Anlageentscheidung.
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

Schaut euch mal folgendes

4
26.01.08 11:37
Handessystem an. Vorweg: Ich spicke dort nicht, weil ich nicht weiß wie es funktioniert.

Trotzdem waren meine Ein- und Ausstiege in der nahen Vergangenheit fast dieselben. (Mein Einstieg läuft "nach Gefühl", mein Ausstieg mit Stops - neulich leider mit Gefühl, daher falsch)

Trotzdem ist es interessant, wie treffsicher das System in der Vergangenheit funktionierte. Zur Zeit ist das System wieder auf Long.

www.turbodepot.de/handelssignale-dd.htm

Nochmal: Ich warne davor, diesem System zu vertrauen, weil die Funktionsweise undurchsichtig ist.
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

Ich glaube nicht, dass es viele

7
26.01.08 11:53
gibt, die bei kurzfristigen Wellen im Bereich von 5 bis 10% längerfristig erfolgreich traden (besser als die Käufer des Index auf mittlere/längere Sicht). Die Spannen sind klein und damit mit nur einer geringen Fehlertoleranz ausgestattet. Das schwierige beim Timen ist eben den richtigen Zeitpunkt zu finden und das wird umso schwieriger je kleiner der Hub. Mir passieren jedenfalls meistens Fehler, sowohl beim Einstieg als auch beim Ausstieg. Deshalb steige ich frühestens bei einer reellen Chance von +30% auf Sicht von wenigen Jahren ein. Die letzten großen Wellen haben dann irrtümlicherweise wesentlich mehr gebracht, trotz kleiner Fehler. Wobei ich bei der letzten Welle der Überzeugung war, dass wesentlich mehr drin ist. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde.

AL hat mich mal gefragt, wieso ich den Abgang, nachdem ich ausgestiegen bin, nicht shorte. Nun bei einem etwas dickeren Fehler bei der Einschätzung der Lage verjubelt man einen guten Teil seiner Longewinne. Klassisches Longgehen (Aktien und ETF auf Indizes) erlaubt relativ große Timingfehler. Die "große Kunst" des Shorten ist überhaupt nicht fehlertolerant und damit eine "alte" Technik. Vorallem verzögern die Shorties den Zusammenbruch des Marktes.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

relaxed - Vorgänger-Thread

5
26.01.08 12:02
Der Vorgänger-Thread "Doomsday-Bären-Thread"...

http://www.ariva.de/Der_Doomsday_Baeren_Thread_t245194

... wurde ca. ein Jahr früher eröffnet als dieser. Er war aber - siehe dessen Eingangsposting (durch Löschung leider inzwischen verkürzt) - anfangs eher ein Ulk-Thread für Skeptiker (verrät ja schon der Titel). Ich selber war in den Anfangszeiten des Doomsday-Bären-Threads in vielen Werten long und hab z. B. Ende Mai 2006 noch den Microsoft-Long-Thread aufgemacht.

http://www.ariva.de/Microsoft_long_Chance_t258059

Erst im Herbst 2006 änderte sich der Charakter des Doomsday-Bären-Threads, weil die Indizes im Sommer stark gefallen waren und immer mehr aktive Bären dort posteten (ich begann im Herbst 2006 auch erste, meist kurzfristige Short-Trades). Dieser "Paradigmenwechsel" hat in der Ariva-Selbstwahrnehmung den Fehlschluss erzeugt, ich sei "seit Anfang 2006" short (was Libuda und andere bis heute behaupten, teils sogar, dass ich "seit 2003 short" sei). Dass dies nicht zutrifft, kann jeder durch Nachlesen in diesem Thread klar feststellen. So hab ich etwa im Mai 2006, kurz vor dem Ausverkauf, geschrieben, dass ich alle meine damaligen Long-Posis verkauft hatte (bis auf MSFT, die Ende Mai als Trading-Long dazukamen).

Grundsätzlich stellt sich die Frage: Ist man schon Bär, wenn man als Skeptiker seine Longs verkauft? Ich meine: Nein.

Ab Nov./Dez. 2006 wurde ich immer bärischer und war aktiv (und mittelfristig) short, postete viel im Doomsday-Bären-Thread und wurde häufig von Bullen angegriffen bzw. verhöhnt, weil ja die Indizes noch stiegen. Meine Position (langlaufende Put-Optionen) war ins Minus gefallen, und ich kaufte im Jan./Feb. 2007, kurz vor Eröffnung dieses Threads, nach. Beim ersten größeren Crash im Feb/März 2007 stellte ich die Puts glatt. Da ich - wie oft - zu früh dran war, blieb kein großer Gewinn übrig, da es in den Monaten davor ja Zeitwertverfall gegeben hatte.

Dies nur zur "mentalen Einordnung" des Vorgänger-Threads.

Aktuell bin ich in der gleichen Position wie im Mai 2006: Komplett in Cash und "skeptisch". Ist das bärisch? Ich meine, es ist de facto neutral, deutet aber auch eine bärische Zukunftserwartung (daher: keine Longs) hin, die nicht aktiv mit Shorts gespielt wird.

Und das ist, wie Du, relaxed, kürzlich zu Recht angemerkt hast, eine (konservative) Positionierung, mit der ich das ATH in meinem Depot über den Tag retten möchte ;-))

Wozu sich "mit Gewalt" positionieren, wenn man die Zukunft kaum abschätzen kann wie jetzt?
Der USA Bären-Thread Rambus 9
Rambus 9:

Was die Scheichs wohl dazu sagen?

6
26.01.08 12:03
Freitag, 25. Januar 2008

Heikles Timing - Bonus für Citigroup-Chef

Die größte US-Bank Citigroup hat ihrem neuen Chef Vikram Pandit nach nur sechs Wochen auf dem Chefsessel einen Millionen-Bonus gewährt. Pandit seien Aktien im Wert von 26,7 Mio. Dollar sowie drei Mio. Aktienoptionen zuerkannt worden, erklärte die Bank in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. Diese Zahlungen seien Teil eines seit Jahren bestehenden Anreizprogramms. Insgesamt erhielten den Angaben zufolge auch mehr als zwei Dutzend weitere Manager Boni.

Pandit hatte vor einer Woche wegen der Krise an den Kreditmärkten einen Rekordverlust in Höhe von rund zehn Mrd. Dollar bekanntgeben müssen. Es war der erste Verlust der Bank seit der Verschmelzung von Citicorp und Travellers Group im Jahr 1998. Nach den kräftigen Verlusten will die Bank nun sparen und etliche Jobs streichen. So sollen in London knapp 400 Stellen betroffen sein. Dabei handele es sich vor allem um Arbeitsplätze in der Sparte festverzinsliche Wertpapiere, hieß es aus Bankkreisen Derzeit sind ungefähr 11.000 Mitarbeiter bei der Citigroup in London beschäftigt. Das Geldhaus hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, weltweit 4.200 Stellen zu streichen.

Quelle: www.n-tv.de
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

Warum short nicht lukrativ ist

8
26.01.08 12:12
zeigt dieser SP-Chart aus dem Jahr 2001. Ähnliches ließ sich 1990, 1994 und 1998 beobachten: Nach einem scharfen Absturz (ca. 10% in wenigen Tagen) schwankte der SP immer sehr stark, fiel aber zunächst nicht weiter, sondern berappelte sich nach oben. Ein erneutes Einknicken nach unten fand frühestens 2 Wochen nach dem Tief statt. Etwa nach dieser Zeit wird Long sehr gefährlich, insbesondere wenn der SP nun über 1400 geht. Was aber nicht heißt, dass der SP sofort abstürzen wird.
(Verkleinert auf 81%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 144258
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Gegenbeweis - SP-500 von 2001 bis 2003

8
26.01.08 12:25
Hier ein Dreijahres-Chart des SP-500, der im Jan. 2001 beginnt - als die Fed erstmals die Zinsen von damals noch 6,5 % senkte - bis zum Ende des Bärenmarkts im März 2003, als die Fed-Zinsen bei 1 % standen.

OBWOHL die Fed die Zinsen zur "Rettung" des Marktes so stark senkte, fiel der SP-500 in diesen drei Jahren von 1300 auf unter 800 im Tief. Im Sommer 2000 stand der SPX sogar bei 1500, was der perfekte langfristige Shorteinstieg war. Ebenso könnten die Höchststände aus 2007 - bei 1550 (Doppeltop zu 2000) - langfristig (ab jetzt betrachtet) der perfekte Short-Einstieg gewesen sein.

Ich rechne mit einer Wiederholung des Bärenmarktes von 2001 bis 2003 und glaube sogar, dass die damaligen Tiefs diesmal unterboten werden. Grund: Die jetzige Krise ist keine "normale Rezession", sondern die schwerste Finanzkrise seit dem 2. Weltkrieg.

Das meint übrigens auch George Soros:

www.welt.de/wirtschaft/article1591321/...e_seit_60_Jahren.html
(Verkleinert auf 96%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 144260
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Gegen George Soros zu wetten

7
26.01.08 12:34
hat sich bislang nie ausgezahlt. Soros stürzte mit seinem Quantum-Hedgefond 1992 das britische Pfund und 1997 den thailändischen Bath. Fazit: Kein Doomsday-Spinner, sondern einer der weltweit erfolgreichsten Spekulanten.

www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=180&RID=1

Seine aktuelle Warnung:

www.welt.de/wirtschaft/article1591321/...e_seit_60_Jahren.html
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

#15468 Nachtrag

4
26.01.08 12:46
Der Chart zeigt auch, dass sich selbst in der Baisse eine prozyklische Strategie nicht auszahlt. Beginnt man also erst unter dem letzten Verlaufstief des SP mit dem Shorten wird man unter Garantie mit Verlust ausgestoppt, weil der SP relativ schnell wieder deutlich über dieses Tief stieg. Einzige Ausnahme bildet der finale Ausverkauf der Baisse (Woran er damit auch zu erkennen ist)

Short macht daher erst dann Sinn, wenn sich die Kurse wieder deutlich erholt haben. Antizyklik tut Not!
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

#15466 Danke, AL, für die lange Erläuterung.

10
26.01.08 12:48
Prinzipiell fällt mir auf, dass imer mehr "Poster" eine Art "Rechtfertigungsdruck" für ihre Positionierung verspüren. Aus psychologischer Sicht halte ich das für "ungeschickt". Deshalb äußere ich mich selten zur konkreten "persönlichen" Positionierung, auch wenn dies nicht immer leicht ist und auch nicht immer gelingt.
Ich denke, mir geht es wie vielen Thread-Lesern, wir freuen uns an der Meinungsvielfalt und versuchen das Beste für uns daraus zu machen.

Persönlich halte ich neutral mit viel Cash für eine in diesen Zeiten vernünftige Positionierung und gerade in Zeiten hoher Volatilität ist es womöglich vernünftiger, weniger "Ariva" zu lesen, um eine bessere Sicht auf das "Fundamentale" zu haben. ;-)  
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Das einzig stichhaltige Bullenargument für USA

3
26.01.08 12:52
sind die Präsidenschaftswahlen im Herbst.

Ob es den PPT-Künstlern - unterstützt von Bushs windigen Konjunkturprogrammen und überhasteten Fed-Zinssenkungen - gelingt, US-Aktien gegen die ziemlich widrigen Fundamentals nach oben zu pushen, ist jedoch eine Wette, auf die ich eigenes Geld nicht setzen möchte.

Schlicht ausgedrückt.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Relaxed

7
26.01.08 12:56
Du hast Recht, aber meine Ausführungen zum "Doomsday-Bären-Thread" (oben) sollen keine Rechtfertigung sein, sondern der Versuch, die "öffentliche Wahrnehmung", ich sei seit 2006 short (die ja durch gehässige Poster wie Libuda munter weiter kolportiert wird...) mal ins richtige Licht zu rücken.

Was kurzfristige Posis betrifft: Da machen wir wohl alle häufig Fehler, das ist bis zu einer gewissen Grenze normal und bedarf sicherlich keiner Rechtfertigung.
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

relaxed - Finde ich auch nicht gut

7
26.01.08 13:01
Sicher versucht man irgendwie immer, seine Posi und damit Sicht der Dinge zu verteidigen. In dieser Woche kam es unglücklicherweise dazu, dass die Meinung der Teilnehmer über die kurzfristige Zukunft sehr gespalten ist. Zudem lagen bei einigen offensichtlich die Nerven blank - sei es, weil sie Verluste gemacht hatten, die Posi im Minus war oder weil sie meinten was zu verpassen.

Über dieses Hickhack kam die Grundlagenforschung in diesem Thread etwas zu kurz. Ich hoffe mal, dass wir das allmählich wieder in den Griff bekommen, der heutige Morgen ist da ja recht konstruktiv.

Grundsätzlich begrüße ich es, wenn ihr eure Posis offenlegt, denn es zeigt die verschiedenen Handlungsweisen die nun trotz gemeinsamer Grundhaltung möglich sind. Viele Mitleser können sicher daraus Honig saugen. Nervig wird es nur, wenn das Ganze zum Daytrading-Gefasel ausartet, wie es diese Woche über lange Strecken der Fall war.

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