Unter 1100 würde es für Bären gefährlicher, weil Bernanke dann QE3 aus dem Hut zaubern könnte.
Nach den miserablen Neue-Stellen-Zahlen vom Freitag scheint mir jedenfalls erst mal die Luft raus aus der jüngsten Rallye. Sie könnte sich in einigen Wochen als "Mutter aller Dead-Cat-Bounces" erweisen. Wenn man von den 18.000 neuen Stellen (letzten Freitag) noch die 130.000 abzieht, die das Birth-Death-Modell des US-Arbeitsamts dazuerfunden hat, lag die Zahl tief im roten Bereich.
Die AL-Zahlen deuten mMn eher auf einen Doppel-Dip der US-Wirtschaft hin. Normalerweise liegt die Zahl der neuen Stellen 2 Jahre nach Beginn eines Recovery-Zyklus bei +180.000 pro Monat, nicht wie aktuell bei -112.000 (Birth/Death-bereinigt).
Zur "bärischen Krönung" fehlt nur noch eine enttäuschende US-Berichtssaison. Die halte ich für möglich, weil die Analysten seit 2 Jahren unablässig ihre SPX-Gewinnziele nach oben geschraubt haben (um das Momentum zu speisen), während das US-BIP-Wachstum bereits im Dez. seinen Zenith überschritten hat. Ein "Besser als erwartet" infolge von "Low-Balling" halte ich daher für unwahrscheinlich. Eher sehen wir Sell-the-good-News-Reaktionen und noch wahrscheinlich Sell-the-bad-News-Abverkäufe.
Wenn alles so toll brummt in USA, auch "im Internet" (siehe Amazon, Priceline), warum muss Cisco dann 5000 Leute entlassen? (s.o.) Sind die Strippen schon alle verlegt? Solche Entlassungsankündigungen haben wir schon länger nicht mehr gehört. Sie könnten jetzt die Runde machen, weil die Päppeleffekte aus der US-Staatsstimulation verpuffen und die Weltwirtschaft aus der Kombination von Rohstoff-Inflation und daraus abgeleiteten Zinsbremsungen (China, Eurozone) leidet - wie zuletzt 2008.




