"Immhin hat die ARIVA-Zensur meine Beiträge noch nicht gelöscht"
Kennst Du die gelöschten Beiträge? Ich denke nicht. Deshalb imo fragwürdig, den Fakt der Löschung ohne nähere Informationen in polemischer Art und Weise gegen meine Person einzusetzen.
"Übrigens derartige "einfache" Positionen nehme ich nie ein."
Tja, man kann gewisse Dinge auch komplizieren, wenn man ihnen innerlich positiv gesonnen gegenübersteht. Da fällt das Aussprechen manch simpler (= unbequemer) Wahrheiten dann schon gelegentlich schwer.
"Ich war und bin der Überzeugung, dass man Griechenland helfen soll, wenn es die Auflagen ernstlich erfüllt".
Darum geht es doch gar nicht. Meine Kritik setzt zu einem Zeitpunkt an, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Jeder Informierte wusste doch, was bei den Griechen seit Jahren los ist. Aber keiner hat sich getraut, diese Dinge mit der nötigen Vehemenz anzusprechen, geschweige denn sich deswegen mit den Griechen anzulegen.
Ziel der Eurogruppe in den letzten Jahren war gerade das Verschleiern: Sie wollte den Griechen günstigere Kredite zur Verfügung stellen als diese auf dem Markt bekämen – ohne dass die Subvention für jeden sofort ersichtlich waren. Denn Ärger droht sonst nicht nur aus der Bevölkerung, die vielerorts nicht einsieht, warum sie für die Überschuldung der Griechen aufkommen soll. Ärger droht auch mit den nationalen Verfassungsgerichten. Denn der Maastricht-Vertrag verbietet den Euroländern, sich gegenseitig zu helfen.
Der EU-Stabilitätspakt (eine sehr vernünftige Sache) ist doch schon längst zu einer hohlen Phrase verkommen.
Und genau dies ist symptomatisch für den Umgang miteinander innerhalb der EU.
Solange der Baum nicht brennt, verschließt man die Augen und lässt den Kanditdaten gewähren.
Das ist eine Laissez-faire-Mentalität, die über kurz oder lang nur im Desaster enden kann.
Was die Griechen jetzt noch tun können, um sich zu retten, interessiert mich gar nicht.
Aber insofern erachte ich Deine diesbezüglichen Vorschläge als durchaus zielführend.
"Was soll ein Haircut bringen? Löst er irgendwelche Probleme auch nur ansatzweise? Griechenland müsste allerdings dann für mehr als ein Jahrzehnt, wahrscheinlich länger, von der Eurozone finanziert werden."
Finanzierung der Griechen durch die Eurozone als Novum?
Wohl kaum.
Kriegt Griechenland die Kurve bin ich auch weiterhin dafür sie bei der laufenden Umstrukturierung zu stützen. Es ist nämlich möglich die Probleme zu lösen und Griechenland wieder konkurrenzfähig zu machen. Es gibt allerdings auch keinen Grund sich sich erpressen zu lassen.
Möglich ist Alles. Es hängt von den Griechen ab. Aber man sollte zumindest - unabhängig vom Schicksal der Griechen - für jeden ersichtlich zukünftig klare Grenzen ziehen und endlich mal den Mut fassen, die Dinge bein Namen zu nennen.
Ansonsten haben wir bald amerikanische Verhältnisse innerhalb der Eurogruppe.